Herr Reszel,
ein verflachtes/transparenzreduziertes Dokument darf niemals mit Joboption distillt werden, welche ein Downsampling oder ein verlustbehaftetes Komprimierungsverfahren anwenden.
Bei der Transparenzreduzierung werden nämlich Seitenbereiche, die ehemals rein aus Vektordaten bestanden und somit auflösungsunabhängig waren, oftmals in Bilddaten gewandelt. Wenn nun diese Bilddaten, die für den Acrobat Distiller wie jedes andere "echte" Halbtonbild aussehen, im Distiller in der Auflösung reduziert werden, findet ja eine Mittelwertberechnung statt, die die Tonwerte mehrerer, dicht beieinanderliegender Bildpunkte zusammenfasst und mittelt um einen neuen Bildpunkt zu ermitteln. Es sollte klar sein, dass es dabei zu gewissen Tonwertänderungen kommt.
Innerhalb eines normalen Bildes fällt dies nicht sichtbar auf. Es würde aber sehr wohl auch dort auffallen, wenn das Bild auf einem Hintergrund aus Vektordaten platziert wird, der die Farbe der Bildaußenbereiche (vor dem Downsampling) hat. Durch ein angewendetes Downsampling würden sich sehr wahrscheinlich die Tonwerte im Bereich der Bildaußenkanten geringfügig ändern und nun nicht mehr exakt zu den vom Downsampling unbetroffenen Farben des Vektorhintergrunds passen.
Genau das gleiche passiert auch beim Downsampling verflachter Dokumente. Die heruntergrechneten Bilder passen farblich nicht mehr perfekt zu den unverändert gebliebenen Vektorobjekten die nahtlos an die entsanden Bilder anstossen.
Woher jetzt in Ihrem konkreten Fall der deutliche Unterschied zwischen 144 und 150 dpi herrührt wäre konkret zu prüfen. Aber im Grunde genommen ist es irrlevant, weil das Downsampling in diesem Fall eh ganz unterbleiben sollte.
Wie bereits gesagt gilt dies auch für eine JEPG-Komprimierung der Bilddaten. Bedingt durch diese Technologie entstehen auch hier geringe Tonwertänderungen und darüber hinaus je nach Komprimierungsstärke und Bilddaten evtl. sogar sichtbare Artefakte bzw. Schachbrettmuster. Da die bei der Verflachung enstehenden Bilddaten meist wohl eher technischen Charakter haben (sie entstanden ja vorwiegend aus Vektordaten), sind sie besonders heikel in Verbindung mit JPEG. Hier wäre also der Einsatz von ZIP als verlustfreies Komprimierungsverfahren wesentlich empfehlenswerter.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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