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DM-screening (Digital Modulated) hat da jemand Erfahrungen?

Ulrich Lüder
Beiträge gesamt: 2305

21. Feb 2017, 13:06
Beitrag # 1 von 5
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Hallo,

über Werbung bin ich hier zum ersten Mal aufmerksam geworden auf eine mir bis dato unbekannte Rastertechnologie:

http://www.prepresstechnik.de/html/auraia.html,

dort: http://www.prepresstechnik.de/Auraia_DMS.pdf


Die ersten Fragen, die mir im Offset-Zusammenhang dazu einfällt, ist die notwendige Belichterauflösung für eine 500 lpi entsprechende Punktgröße und die Übertragungsfähigkeit von Platte über Gummi auf Papier. Keine oder lösbare Probleme bei extremer Feinheit?

Die zweite Frage: Ist der Unterschied zu 120lpi und/oder FM wirklich so deutlich wie auf diesen lustigen Vergleichen auf obigen links veranschaulicht?

Dritte Frage: Watt kost dat? (Was braucht man: "Nur" ein DM-RIP?)


Gruß,

Ulrich

(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 21. Feb 2017, 13:12 geändert)
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DM-screening (Digital Modulated) hat da jemand Erfahrungen?

aue
Beiträge gesamt: 704

22. Feb 2017, 12:00
Beitrag # 2 von 5
Beitrag ID: #555797
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Hallo Ulrich,

der Auraia-Raster scheint ein erweiterter FM-Raster zu sein. Soweit ich das verstehe, haben FM-Raster eine definierte Punktgröße (z.B. 30µm). Bei Auraia können die Punkte zum einen in der Größe als auch in der Form variieren. Diese zusätzliche Option erscheint mir vorteilhaft. Bei einer Rasterung ist ja ein wesentliches Problem das Entstehen von (Stör-)Strukturen bzw. Mustern. Zudem gibt es mehr Druckzuwachs, je mehr Punkte du hast. Hier kann Auraia vielleicht wirklich Vorteile bieten. Die Größe der Auraia-Rasterpunkte erscheint mir etwas größer als bei FM-Raster zu sein. Wenn letzterer druckbar ist, sollte ersterer das also bestimmt sein.
Ich frage mich allerdings, wie die Farbeinsparung von bis 15% erreicht werden soll? Wird etwa beim Punktübereinanderdruck reduziert, verschwärzlicht oder was? Kann/darf ein Tonwert, eine definierte Flächendeckung reduziert werden, ohne das gewünschte Ergebnis zu verändern? Und für den behaupteten erweiterten Farbraum habe ich auch keine Erklärung gefunden.
Der Unterschied zu AM-Raster, auch bei 120lpi, wird bestimmt deutlich sein. Zu FM sehe ich mögliche Vorteile eher in der Verarbeitung, denn im sichtbaren Ergebnis.

Schöne Grüße
Andreas


als Antwort auf: [#555782]

DM-screening (Digital Modulated) hat da jemand Erfahrungen?

Ulrich Lüder
Beiträge gesamt: 2305

22. Feb 2017, 16:59
Beitrag # 3 von 5
Beitrag ID: #555811
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hallo Andreas

Antwort auf [ aue ] der Auraia-Raster scheint ein erweiterter FM-Raster zu sein. Soweit ich das verstehe, haben FM-Raster eine definierte Punktgröße (z.B. 30µm). Bei Auraia können die Punkte zum einen in der Größe als auch in der Form variieren. Diese zusätzliche Option erscheint mir vorteilhaft. Bei einer Rasterung ist ja ein wesentliches Problem das Entstehen von (Stör-)Strukturen bzw. Mustern. Zudem gibt es mehr Druckzuwachs, je mehr Punkte du hast. Hier kann Auraia vielleicht wirklich Vorteile bieten.



Tja, ich habe das wohl noch nicht ganz verstanden und mich nebenbei noch durch die Abbildung auf Seite 5 (siehe angehängten screen) der verlinkten Erklär-Broschüre in die Irre führen lassen: Was dort als "FM" gezeigt wird, ist meiner Meinung nach schlicht falsch in dem Tonwertbereich des Beispiels, egal ob FM oder Hybrid...

Bisher verstehe ich den DM als "FM mit variablen Punktformen". Im Tonwertbereich unterhalb der Mitteltöne lässt sich das vielleicht noch verständlich veranschaulichen, oberhalb der Mitten aber, also dort, wo sich FM-Punkte dann aneinanderreihen oder gar überlappen ist mir der Unterschied nicht klar ersichtlich.

Aber erst mal egal, mich interessieren im Moment schlicht Erfahrungen auf Ergebnisse bezogen, die andere vielleicht schon gemacht haben?


Antwort auf [ aue ] Die Größe der Auraia-Rasterpunkte erscheint mir etwas größer als bei FM-Raster zu sein. Wenn letzterer druckbar ist, sollte ersterer das also bestimmt sein.

Da hast Du natürlich recht, auch hier hatte sich mir das so noch nicht ganz erschlossen, ich hielt die DM schlicht für noch kleiner als FM mit 20 my...

Antwort auf [ aue ] Ich frage mich allerdings, wie die Farbeinsparung von bis 15% erreicht werden soll? Wird etwa beim Punktübereinanderdruck reduziert, verschwärzlicht oder was? Kann/darf ein Tonwert, eine definierte Flächendeckung reduziert werden, ohne das gewünschte Ergebnis zu verändern?

Hier tippe ich auf Lichtfang: Je kleiner der Punkt/die Rasterfeinheit, desto höher der Tonwertzuwachs, ergo kommst Du defakto mit weniger realer Farbe aus dem Topf aus, um dieselbe "Intensität" zu erzielen im Ergebnis.

Antwort auf [ aue ] Und für den behaupteten erweiterten Farbraum habe ich auch keine Erklärung gefunden.

Hier spielt wahrscheinlich (! ist lediglich meine wahrscheinlich vorschnelle Interpretation...) eine Rolle, daß der höhere Tonwertzuwachs eben nicht hauptsächlich durch Verschwärzlichung, sondern eben doch eher auf Lichtfang zurückzuführen ist: Durch "reinere" Farben (also weniger - ! - Verschwärzlichung als bei AM) ist ja der Farbraum bei FM erwiesenermassen etwas größer als bei AM (ca 6% bei gestrichenem Papier FOGRA39 AM / FOGRA43 NP, allerdings nur in den einzelnen und Sekundärfarben, kommt eine dritte Farbe ins Spiel startet automatisch wieder Verschwärzlichung, die einen Farbraumzuwachs dann verhindert).


Antwort auf [ aue ] Der Unterschied zu AM-Raster, auch bei 120lpi, wird bestimmt deutlich sein. Zu FM sehe ich mögliche Vorteile eher in der Verarbeitung, denn im sichtbaren Ergebnis.

Inwiefern? Weil nicht noch ein Extra Raster kalibriert werden muss?

Gruß,

Ulrich


als Antwort auf: [#555797]
(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 22. Feb 2017, 17:01 geändert)

DM-screening (Digital Modulated) hat da jemand Erfahrungen?

aue
Beiträge gesamt: 704

22. Feb 2017, 18:54
Beitrag # 4 von 5
Beitrag ID: #555813
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Hallo Ulrich,

ich würde bei dem Auraia-Raster von einem "FM mit variablen Punktformen und -größen" sprechen (in Erweiterung deiner Definition).
Wie gesagt sehe ich Struktur- und Musterbildung von Rastern als großes Problem von Rastertechnologie an. Je gleichmäßiger angewandte Strukturen und Formen sind, umso größer ist die Gefahr der Störmusterbildung und je freier (in Form, Anordnung und Größe) ein Raster(-punkt) gebildet werden kann, umso präziser kann er ein Original abbilden. Größe und Form sind schon mal variabler als bei bisherigen FM-Rastern. Dann bliebe noch die Frage, wie es mit der Verteilung auf einer definierten Fläche bzw. auch der fixen Größenbegrenzung auf eine definierte Fläche aussieht (entsprechend Rasterzelle und Rasterweite).
Inwieweit Störmuster auftreten können, ist ja auch motivabhängig. Ob eine Rasterungssoftware darauf reagieren könnte, kann ich mir kaum vorstellen.

Ich erwarte im Vergleich zu FM-Rastern keine große Qualitätsverbesserung, weil FM schon sehr gut ist – im sichtbaren Ergebnis. Aber FM wird ja nur sehr wenig angewandt, zu schwierig, zu kritisch, zu teuer, zu unbekannt, zu ...
Auraia könnte einfacher zu handhaben sein: größere Punkte, weniger Zuwachs, geringerer Anspruch an Druckplatten und den ganzen Druckprozess. Aber das ist nur meine bescheidene Überlegung, vermutlich wird sich auch diese Technik nicht sonderlich verbreiten.

Lichtfang ist in der Tat eine mögliche Erklärung für die behauptete Farbeinsparung. Ich hatte deine Antwort zunächst missverstanden, weil ich den "Tonwertzuwachs" auf die Punktzunahme im Druck (das physikalische Auswalzen des Punktes) bezogen hatte. Aber ich denke, du hast hier recht. Der Lichtfangeffekt ist ja bei FM-Rastern schon deutlich stärker als bei autotypischen. Bei der Auraia-Lösung könnte sich das durch die unsymmetrische Form noch verstärken.

Schöne Grüße
Andreas


als Antwort auf: [#555811]

DM-screening (Digital Modulated) hat da jemand Erfahrungen?

Thomas Richard
Beiträge gesamt: 19338

23. Feb 2017, 13:00
Beitrag # 5 von 5
Beitrag ID: #555824
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Antwort auf [ aue ] Hallo Ulrich,

ich würde bei dem Auraia-Raster von einem "FM mit variablen Punktformen und -größen" sprechen (in Erweiterung deiner Definition).


Was ich da zwischen den Zeilen lese, deutet genau auf den nicht angeführten Aspekt hin:
Es scheint eine überlappungsoptimierte Positionierung der Dots stattzufinden, sprich es ist eigentlich ein FM Raster mit recht großer Dotgröße, der aber beim Platzieren der Dots nicht nur auf eine zufällige und gleichmässige Verteilung innerhalb des einen Farbauszugs hin optimiert ist, sondern bei der Dotplatzierung die anderen Auszüge mit berücksichtigt, um, solange es geht, ein überlappungsfreies, respektive ausgewogen überlappendes Gesamtbild zu erzeugen.

Das haben wir seinerzeit bei den Alpha- und Betatetsts des Diamondscreenings auch schon mal in Betracht gezogen, hatten dabei aber ähnlich wie bei gleichgewinkelten Farbauszügen enorme Schwankungen von einem Druck zum nächsten. Offensichtlich kann man dem mit etwas Intelligenz bei der Dotverteilung ja beikommen.


als Antwort auf: [#555813]
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