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Erklärung IT8.7/3-Testchart

SD
Beiträge gesamt: 11

19. Mär 2004, 20:44
Beitrag # 1 von 4
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Servus!

Kann mir einer die Aufgabe der einzelnen Felder dieses Testcharts erklären (also nicht jedes einzelne der 928 Farbfelder) ... nur grob!?

Dankeschön
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Erklärung IT8.7/3-Testchart

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19338

19. Mär 2004, 23:10
Beitrag # 2 von 4
Beitrag ID: #75948
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Ähhh, öhhh,... wie meinen?

Was willst du wissen? Warum das alles so schön bunt, aber so schrecklich durcheinander ist?
Die Menge der Felder rührt daher das Proofsysteme mit mehr/unterschidlichen Farben/Pigmentierungen wie der zu simulierende Druck sehr sensibel und Feinstufig justiert werden können und müssen. Deswegen gibt es für alle möglichen Mischungsverhältnisse Testfelder.

Vielleicht wirds anhand eines anderen Beispiels klarer:

Der Medienkeil wird ja als Proofkontrollmittel vermarktet.
Das heißt aber keineswegs, das ein in der Toleranz liegender Medienkeil ein Garant für einen reellen, guten Proof ist. Da man mit den Proofer Softwaren ohne weiteres eine Anpassung hinbiegen könnte, die für die 40 Felder des Medienkeils locker unter ?E=2 bleiben würde, aber die restlichen 870 Felder des Charts auf irgendwelche Werte zu drehen. Deshalb ist der Medienkeil nur ein Serientestmittel, mit dem man schnell und sicher prüfen kann ob die gewählte Simulation noch funktioniert (sich das Gerät also nicht verstellt hat) und eine Serie von Proofs als 'gleich' anzusehen sind.
Andersherum wird eher ein Schuh draus, wenn die Felder des Medienkeils schon im Wald stehen, ist auch vom Rest nicht allzuviel zu erwarten.

Macht's das klarer?
DIe Charts sehen nur deswegen so chaotisch aus (früher waren sie wie Farbskalen aufgebaut, Schäne Verlaufskeile von hell nach bunt...) da sowas aber im Druck dazu führt, das man die Maschine nicht gleichmässig steuern kann, wurden die Farbfelder so verstreut, das über die Maschinenbreite ein gleichmässiger Farbauftrag benötigt wird. Für die Proofgeräte ist das eigentlich wurscht, die haben in dem Sinn keine Laufrichtung und können ohne Probleme in Laufrichtung die halbe Fläche in einer Buntfarbe drucken und die andere in der Komplementärfarbe. Das ist in der Druckmaschine praktisch nicht möglich, da man die Farbe nur über die Breite der Zylinder steuern kann, aber vorne viel Farbe und hinten wenig geht nicht, da die Farbauftragswalzen zum einen langsam reagieren und zum anderen so klein sind, das ein und die selbe Stelle einer Auftragswalze mehrmals auf die Platte abfärbt.

HTH & MfG

Thomas


als Antwort auf: [#75926]

Erklärung IT8.7/3-Testchart

SD
Beiträge gesamt: 11

19. Mär 2004, 23:40
Beitrag # 3 von 4
Beitrag ID: #75951
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Ok das macht das Chaos schon einmal verständlicher ... Dankeschön!

Sind eigentlich viele Farbfelder von Vorteil ... also z.B. ECI 2002 hat ja schlappe 500 Farbfelder mehr!?


als Antwort auf: [#75926]

Erklärung IT8.7/3-Testchart

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19338

20. Mär 2004, 00:37
Beitrag # 4 von 4
Beitrag ID: #75953
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N'abend,

Das hängt meines Erachtens in erster Linie von der Linearität des Proofers ab. Im Optimalfall würde die Definition der Primär- und Sekundärfarben ausreichen, und dann einfach von 100-0% evtl. noch einer TWZ Kurve entsprechend weniger. Da die Proofer aber mit recht komplexen Rastertechniken arbeiten, die zu sehr feinen Auflösungen führen, aber in Sachen Tonwertstufen oft so ihre Defizite haben, und inzwischen in der Regel über mehr Farben als 4 verfügen (und selbst dann, sind die Prooferfarben ja prinzipbedingt intensiver und gesättigter als die Druckfarben, so das auch in reinen 100% Druck-Werten noch lange nicht 100% Proofer Farbe landet, dafür aber evtl. schon Spuren einer benachbarten Farbe um den Farbort zu treffen oder auch beider oder Schwarz um per Komplementärfarbe die Verschwärzlichung zu erzielen, sind oft an den Einsatzstellen dieser KorrekturNuancen Abbrisse zu erkennen. Auch in der Grauachse wird dann bis zu bestimmten Werten mit den Light und hellgrau Pigmenten gearbeitet, die dann mehr oder weniger aprubt durch die Vollfarben ersetzt werden, so das es da gern mal in die eine oder andere Richtung schillert.
Grundsätzlich gilt aber auch hier die alte Physiker Weisheit:
"Wer viel mist, mist Mist."
Oder anders : So wenig wie möglich aber so viel wie nötig.

MfG

Thomas


als Antwort auf: [#75926]
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