Ciao Johannes,
damit hast Du ja grundsätzlich recht, aber vermutlich habe ich es nicht ausführlich genug erklärt.
Aktuelles Beispiel: Wir machen eine Unternehmensbroschüre für einen mittelständischen Kunden. Der ist nett und fair und zahlt auch angemessen.
Diese Broschüre ist in verschiedene Kapitel unterteilt, in der jeder Abteilungsleiter etwas über seinen Bereich erzählt.
Die von uns gesetzten Seiten bekommt der Kunde zur Abnahme als pdf gesendet. Jeder hat etwas am Text zu korrigieren - was ja klar ist - aber jeder wählt auch unterschiedliche Wege, uns das mitzuteilen: Der eine macht farbige Anmerkungen im Reader, der nächste schreibt eine Mail mit Anmerkungen wie "...im dritten Absatz bitte noch auf die Anzahl der Miatrbeiter in meiner Abteilung eingehen" (ohne uns diese Anzahl zu nennen) und ein dritter schickt ein Fax mit unleserlichen handschriftlichen Anmerkungen.
Alles kein böser Wille.
ABER: Dann liegt es doch an uns, einen einfachen, verbindlichen Korrekturprozess für den Kunden zu designen, an den sich dieser einfach halten kann (muss) und der am Ende v.a. auch uns Zeit spart.
Denen jetzt für eine zunächst mal einmalige Zusammenarbeit zu sagen "Kauft Euch Quark Copy Desk für jeden Abteilungsleiter und macht erstmal eine Schulung, wie man das bedient" ist da kein realistischer Weg.
Perfekt wäre die Ausgangsidee:
-> Quark-Datei als pdf in die Cloud laden und nur bestimmte Textkästen editierbar machen
-> Kunde setzt sich dran, macht seine Textänderungen direkt im pdf-Dokument (sieht damit auch, dass er nicht noch mal 500 Wörter zusätzlich liefern kann, weil die gar nicht mehr auf die Seite passen)
-> Kunde kann auf seiner Seite mehrere Mitarbeiter (etwa aus PR & Communications) in die Textbearbeitung einbinden; da es ja nur ein Dokument in der Cloud gibt, arbeiten alle am selben Dokument
-> Kunde gibt seinen gelieferten Text endgültig frei
-> Wir kopieren Text aus dem freigegeben pdf in Quark und erstellen die Druck-pdfs.
Aber das scheint es nicht zu geben.
Second Best wäre, den Kunden ein aus Quark erzeugtes pdf zu senden, das sie in Word öffnen und bearbeiten können (und uns dann auch die endgültige Fassung zusenden).
Das geht prinzipiell schon, nur geht die Verkettung der Quark-Textkästen bei dem Vorgang verloren. Das heißt, bei einem Dreispalter kann in Word nur der Text in jeder einzelnen Spalte editiert werden. Und der Textkasten wird auch länger, wenn jemand einfach mehr reinschreibt (Aber das Problem könnte man vielleicht lösen, in dem man Linien zieht, über die der Textrahmen nicht hinausgehen darf).
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass unser Problem doch so ein alltägliches für Agenturen sein müsste, dass es doch nicht sein kann, dass es dafür keine Lösung gibt. Vermutlich was ganz simples, nur ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht ;-)
Viele Grüße
Casey