Hallo Zusammen,

ich habe von einem Kunden einigen Farbmuster von Materialien (ca. 80 Stk.), wie Stoff, Nubuk, Kunstleder erhalten.

Gibt es ein Gerät (Spektralphotometer?) damit ich die Werte der Farben in CMYK und RGB erfahren kann?

Außerdem bei einigen Muster sind nicht einfach eintönige Farben, es sind Motive die ich einscannen muss.
Kann ich irgendwie mein Scanner Canoscan 8400F kalibrieren bevor ich die Farbe einscanne?

Antwort auf [ barbagianni ]

ich habe von einem Kunden einigen Farbmuster von Materialien (ca. 80 Stk.), wie Stoff, Nubuk, Kunstleder erhalten.

Gibt es ein Gerät (Spektralphotometer?) damit ich die Werte der Farben in CMYK und RGB erfahren kann?

Ja, das gibt es. Aber wenn da Farben bei sind, die nicht 1:1 im Druck oder auch am Bildschirm umzusetzen sind, ist das erst die halbe Miete.
Einfacher und vor allem günstiger wäre ein guter Farbwerteatlas mit dem du per Auge die zu den Farbmustern passendsten CMYK Empfehlungen heraussuchst, und auch gleich siehst, wo bei 100% Farbe es immer noch an Farbintensität mangelt. Das sind die Kandidaten, wo sich dein Kunde eben mit dem was technisch machbar ist, begnügen muss.

Antwort auf [ barbagianni ]

Außerdem bei einigen Muster sind nicht einfach eintönige Farben, es sind Motive die ich einscannen muss.
Kann ich irgendwie mein Scanner Canoscan 8400F kalibrieren bevor ich die Farbe einscanne?

Im Prinzip ja, aber nein. Einen Scanner kann man kalibrieren, z.B: auf ein bestimmtes Diamaterial und die dazugehörige Entwicklungsprozess, oder bei Fotopapieren eben auf dieses konkrete Papier, weil eben ein Satz bekannter Farbpigmente vorliegt.
Da in deinen Farbmustern aber mit Sicherheit dauernd andere Pigmente Verwendung finden, und ein Scanner, der eben nur drei Kanäle abtastet bei allen metamerieanfälligen Farbpigmenten nur eine der unendlichen, möglichen Wahrnehmungen liefert, führt das auch in der Regel zu nichts brauchbarem.

Hallo Thomas,

Vielen Dank! Hast du vielleicht eine Empfehlung für ein gutes Buch?

Was hältst du von dem DCS Book CMYK Mini Edition - Coated ?
Ich benutze normalerweise ein sehr praktisches Buch handinhandbuch CMYK von Satzinform.

http://shop.satzinform.de/epages/63645328.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/63645328/Products/c5

Was der Scanner betrifft verlasse ich mich auf meine Augen.
Ich kann außerdem eine Proof machen und eventuell die Farben korrigieren/anpassen.

Ich frage mich nur ob ich dann die fertige bilder mit oder ohne ICC eingebettetem Profil liefern sollte..

Hallo, ein Spektralfotometer wäre das Gerät der Wahl, es misst aber sinnvollerweise nicht RGB, sondern ausgabeneutrale Lab-Farbwerte (CIELAB). Diese kann man z.B: mit Photoshop, Gimp oder vielen anderen in RGB und CMYK konvertieren
Holger

Weil ich grad in Erbsenzähler-Stimmung bin ;-) :

Ein Spektralfotometer misst zunächst einmal Spektraldaten... (und die können entweder direkt genutzt oder nach Lab umgerechnet werden; mit geeigneter Software von basiccolor, ColorLogic, Xrite usw. kann man dann mit den Spektraldaten alles Mögliche anstellen).

Außerdem:

Zum Messen von tendenziell schwierigen Oberflächen wie Textil oder Leder gehört allerdings einiges mehr als eine Messung mit einem Spektralfotometer (ggf. einfach mal ausprobieren: zehn Messungen machen: u.U. ergeben sich zehn sehr unterschiedliche Messergebnisse).

Wenn Investitionen oder Ressourceneinsatz eher gering gehalten werden sollen, ist das Arbeiten mit vorliegenden gedruckten Farbbeispielen (Farbmusterbücher) nicht der schlechteste Ansatz.


Was soll denn eigentlich am Ende herauskommen?

Olaf

Hallo, ein Spektralfotometer misst sinnvollerweise nicht RGB, sondern ausgabeneutrale Lab-Farbwerte (CIELAB). Diese kann man z.B: mit Photoshop, Gimp oder vielen anderen in RGB und CMYK konvertieren.
Sinnvoll zum Abmusterbn wäre auch der CIELAB-HLC-Farbfächer, siehe cielab-farben.de - hierin stehen jeweils auch die RGB und CMYK Werte
Holger

Hallo,

Antwort auf [ HEverding - freieFarbe ]

- hierin stehen jeweils auch die RGB und CMYK Werte
Holger

Die RGB und CMYK-Werte zu einem CIELAB-Wert gibt es nicht.
Man kann RGB oder CMYK-Werte für eine bestimmte Ausgabebedingung ermitteln (wobei es im Falle CMYK je nach Farbort locker 2000 CMYK-Werte gibt, die innerhalb dE=1 zur selben Farbe führen).

Erbsenzähler Teil 2:

"Einfacher und vor allem günstiger wäre ein guter Farbwerteatlas mit dem du per Auge die zu den Farbmustern passendsten CMYK Empfehlungen heraussuchst, und auch gleich siehst, wo bei 100% Farbe es immer noch an Farbintensität mangelt."

Ich denke das ist eine sehr gute und preisgünstige Variante. Weil wir mittlerweile alle wissen gibt es messtechnische Unterschiede gegenüber der visuellen Abmusterung ;-)

Euch ein schönes Wochenende!

Hallo,

Antwort auf:

Weil wir mittlerweile alle wissen gibt es messtechnische Unterschiede gegenüber der visuellen Abmusterung ;-)

Diese pauschale Aussage ist schlichtweg falsch.
Wenn es Unterschiede gibt, passt deine Messbedingung nicht zu deiner Abmusterungsbedingung oder du hast eine falsche Erwartungshaltung (wendest die Farbmessung falsch an).

Nenne mir ein Beispiel, und ich erkläre dir, wo der Unterschied herkommt.
Ich konnte bisher immer beweisen, dass Farbmetrik (korrekt angewendet) einwandfrei funktioniert.
Das Gegenteil konnte mir noch nie jemand beweisen.

Typische Beispiele:
Monitordarstellung passt nicht zum Druck
Erster "Fehler": Das Monitormessgerät hängt am Bildschirm und misst nicht, was man sieht, da es keinerlei Umgebungseinfluss messen kann.
Zweiter Fehler: Schlechtes Monitormessgerät, dessen Filter nicht mit den Empfindlichkeiten des Auges übereinstimmen

Proof passt nicht zum Druck


Auflagen- und Proofpapier haben unterschiedliche Anteile optische Aufheller und der UV-Anteil im Messlicht entspricht nicht dem UV-Anteil im Normlicht

RAL 1018

Der Kunde nimmt die Beimischung von Magenta als "störend" wahr. Bei einer sehr hohen Produktionsgeschwindigkeit und geringer Auflösung sehe ich die Pünktchen im Digitaldruck ebenfalls als unschön. Farbmetrisch zwar korrekt aber visuell unschön!

CGATS.17
FILE_DESCRIPTOR "Unknown"
ORIGINATOR "Barbieri Gateway MAC 4.3.30, Speclib Version: 3.41"
DESCRIPTOR "Output Characterisation"
CREATED "August 27, 2013 06:38"
INSTRUMENTATION "Spectropad ver:5.53-5.50 R,SN=B305394,MN=811J0102,1"
BARBIERI_INFO_0 "Mode=Reflection,Measurement Condition=M1,Aperture=0,IntegrationTime=7"
BARBIERI_INFO_1 "<Type>eSpotJob</Type>, <deltaE>delta E</deltaE>, <deltaETolerance>3.00</deltaETolerance>, <JobName>e</JobName>, Spectro_xy_version=1, Spectro_xy_version=1,File_Format=BARBIERI,Patches_X=0,Patches_Y=5,"
BARBIERI_INFO_2 "Number_of_Patches=5,Number_of_Pages=1,Target_Size_X=20,Target_Size_Y=20,MR,Illuminant=D50,Observer=2,Density=Status E,Save_Spectral=1,Save_Lab=1,Save_XYZ=1,Save_Density=1,Fast_Measuring_Mode=1,"
BARBIERI_INFO_3 "Use_AutoPositioning=1,Run_Profiler=0,Reference_File_Name=,Quality_Control=0,Control_Reference_File=,Control_Settings_File=,Profile_File_Name=,Target_Image_Preview=,Spot_Measurement_Mode=0,"
BARBIERI_INFO_4 "Spot_Measurement=1,Display_Values=0,Number_of_Measurements_per_Patch_y=1,Distance_of_Measurements_per_Patch_y=10,Number_of_Measurements_per_Patch_x=1,Distance_of_Measurements_per_Patch_x=10,"
BARBIERI_INFO_5 "Average_Method=1,Target_Header_Size=20,AutoPositioning_Mode=0,Demo_Mode=0,CF_Option=1,Calibration_Frequency=0,Measuring_Aperture=0,Slope_Factor=1.000,Job_protection=-1,Measurement_Condition=M1,"
MEASUREMENT_SOURCE "Illumination=D50 ObserverAngle=2degree WhiteBase=Abs Filter=No"
ILLUMINANT "D50"
OBSERVER "2"
PRINT_CONDITIONS "No printer defined, No resolution defined, No ink defined, No paper defined, No screening defined"
KEYWORD "SAMPLE_NAME"
LGOROWLENGTH 1
NUMBER_OF_FIELDS 36
BEGIN_DATA_FORMAT
SPECTRAL_NM_380 SPECTRAL_NM_390 SPECTRAL_NM_400 SPECTRAL_NM_410 SPECTRAL_NM_420 SPECTRAL_NM_430 SPECTRAL_NM_440 SPECTRAL_NM_450 SPECTRAL_NM_460 SPECTRAL_NM_470 SPECTRAL_NM_480 SPECTRAL_NM_490 SPECTRAL_NM_500 SPECTRAL_NM_510 SPECTRAL_NM_520 SPECTRAL_NM_530 SPECTRAL_NM_540 SPECTRAL_NM_550 SPECTRAL_NM_560 SPECTRAL_NM_570 SPECTRAL_NM_580 SPECTRAL_NM_590 SPECTRAL_NM_600 SPECTRAL_NM_610 SPECTRAL_NM_620 SPECTRAL_NM_630 SPECTRAL_NM_640 SPECTRAL_NM_650 SPECTRAL_NM_660 SPECTRAL_NM_670 SPECTRAL_NM_680 SPECTRAL_NM_690 SPECTRAL_NM_700 SPECTRAL_NM_710 SPECTRAL_NM_720 SPECTRAL_NM_730
END_DATA_FORMAT
NUMBER_OF_SETS 1
BEGIN_DATA
0.06844 0.08555 0.10446 0.10868 0.10309 0.09672 0.09432 0.09014 0.08671 0.07954 0.07799 0.09403 0.14882 0.30495 0.52795 0.63588 0.70639 0.74045 0.75009 0.75465 0.75506 0.75576 0.75676 0.75626 0.75380 0.75466 0.75516 0.75495 0.75621 0.75761 0.75584 0.75683 0.75793 0.76024 0.76200 0.76145
END_DATA

Du sprichst von Peppering? Das ist aber auch wieder ein Problem der Abmusterungsbedingungen, bzw. der ungenügenden Auflösung des Drucks.

Den Begriff "Peppering" kannte ich noch nicht. Danke! Wieder etwas gelernt – das Wochenende kann kommen ;-)

Antwort auf [ Thomas Richard ]

Du sprichst von Peppering? Das ist aber auch wieder ein Problem der Abmusterungsbedingungen, bzw. der ungenügenden Auflösung des Drucks.

Korrekt.
Wenn du die Punkte als störend empfindest (was daran liegt, dass du offensichtlich einen praxisfernen Betrachtungsabstand wählst) und dir die Farbmetrik das nicht sagt, ist deine Messblende zu gross.

Nächstes Beispiel ;-)

Zitat

Nächstes Beispiel ;-)

HKS 14 K

Ein knackiges 100/100 sieht besser aus. Farbmetrisch zwar nicht korrekt aber eben optisch ansprechender.

Name = "HKS 14 K"
Color = "Remission 0.041405 0.038436 0.036130 0.040622 0.042316 0.039598 0.037856 0.035260 0.033197 0.032335 0.031632 0.032033 0.033094 0.033895 0.032763 0.033471 0.040014 0.048503 0.049214 0.044373 0.072733 0.222898 0.480731 0.667788 0.754026 0.794039 0.813753 0.826196 0.833314 0.838511 0.842019 0.845263 0.848110 0.861309 0.862617 0.867913"

Selber Fehler.