Respekt, Kusi!
Aber Du sprichst mir aus der Seele: Ich habe seit ein paar Jahren die eiserne Regel, dass ich nie, nicht mal mit meinem besten Freund, der gleichzeitig mein Key-Account ist, zusammen an den Bildschirm sitze. Ich bin jetzt zwar erst zweiundzwanzig Jahre im grafischen Business, aber trotzdem sattelfest genug, aufgrund eines Briefings ein sauberes Resultat zu liefern...
Folgende Gründe sprechen aus meiner Erfahrung gegen das Zweiergebastel:
1. Wenn Grafikprofi und Marketer hinter dem Bildschirm sitzen, kommt immer ein Resultat raus, das beide nur halbwegs toll finden. Bei doppeltem Aufwand für alle Beteiligten, notabene. Der eine findet, "man hätte doch noch gekonnt..." und der andere findet, dass da längst nicht allen professionellen und produktionstechnischen Anforderungen Genüge getan wurde.
2. Ich habe die Erfahrung machen müssen, dass Kunden sich weigern, die Zeit, die sie mit mir am Compi verbraten haben, voll zu entschädigen "weil sie ja auch ihren Beitrag geleistet haben"
3. Eine Präsentation verlangt ein fertiges, konsistentes Konzept. Wenn die Erarbeitungs- und Zwischenstufen auf Kundenseite immer wieder neu beurteilt werden, kann nie und nimmer das Resultat im Vordergrund stehen, sondern die Selbstverwirklichung aller Beteiligten. Es sei denn, der Kunde wisse eh nicht, was eigentlich die Anforderung sei...
4. Ein sauberes Briefing und eine entsprechende Ausschreibung verlangen tatsächlich ein gewisses Mass an Vorbereitung auf Kundenseite. Mir ist klar, dass viele Marketer überlastet/überfordert sind. Aber viele haben einfach auch das Problem, dass sie zwar an die Produzenten Verantwortung übertragen, nicht aber Kompetenzen abgeben wollen/können/dürfen. Aber in diesen, leider sehr häufigen Fällen, ist beim Resultat fast durchwegs ersichtlich, dass da eben der Dienstweg dem erhofften Resultat/Produkt ein Bein gestellt hat.
Mein Tipp: Leute, lasst die Finger davon.
Gruss
typomaniac
als Antwort auf: [#92915]