Nuja, umgerechnet ist ein Gamma von 1.8 einem Tonwertzuwachs von 21,5% (50% -> 71,4)
Das ist wurscht!
Oder hast du schon mal gehört, das jemand je nach verwendetem Druckverfahren seine Monitorkalibrierung verstellt?
Solange das Colormanagement wie gplant arbeitet, werden unterschiedliche Gammas und Tonwertzuwächse sauber ineinander verrechnet.
Man kann um Quantisierungseffekte möglichtst gering zu halten, die Hauptverfahren versuchen mit ähnlichen Helligkeitsverteilungen zu versehen, aber perfekt wird das auch nicht.
Gamma und Tonwertzuwachs sind ja Funktionen die nicht lineare Verfahren versuchen geradezubiegen. Ein normaler Röhrenmonitor braucht für sein Eingangssignal z.B. eine Vorverstärkung bzw. Drosselung, weil eben bei analoger Ansteuerung mit Werten zwischen 0 und 0,7V ein 0,35V Spannung nicht einem 'halb'leuchtenden Phosphor entspricht. Und ein rechnerisch au 50% liegender Tonwert im gedruckten Bild eben durch Spriten, Lichtfang, quetschen des Gummituchs und was weiss ich nicht was noch alles, eben nicht wie 'halb' hell auf dem Papier landet.
Das Apple'sche Gamma von 1.8 rührt von der Unlinearität der ersten Laserwriter ab. Mittels dieses Gammas wurde deren Tonwertreproduktion an die des Offsetdrucks angepasst.
Ausserdem nimmt unser Auge Helligkeiten auch nicht linear wahr. Sprich wenn man eine Versuchsperson bittet ein Grau zu definieren das in der Mitte zwischen reinem Weiss und absolutem Schwarz liegt, wird dabei ein Wert herauskommen der nicht bei einer Remission von 50% des Lichtes liegt.
Führt man das so weiter, und bittet jeweils zwischen dem Weiss und dem mittleren Grau wieder die Mitte zu finden, und das selbe nochmal zwischen mittleren Grau und Schwarz, ergibt sich eine Kurve, die etwa einem Gamma von 2.4 entspricht, oder in anderer Form: der L* Funktion.
Also, wo du da jetzt hindrehst ist eigentlich schnuppe, du wirst es nie optimal treffen. TFT Displays sind in der Helligkeitsverteilung fast linear, sprich da macht ein Gamma eigentlich gar keinen Sinn mehr, da ist aber dann die Frage: Wo kann ich am besten anpassen, ohne bei der Verrechnung auf nennenswerte, sprich sichtbare Verluste zu stossen, oder wo ist der Verlust nur Temporär (z.B. bei der Bildschirmdarstellung. Angenommen ein Display hätte ein Gamma von 3 um eine harmonische Helldunkelverteilung hinzubekommen, und liefert damit schöne, gleichmässige Ergebnisse, so würde man sicher nicht auf die Idee kommen die Daten jetzt speziell dafür zu verbiegen, wenn sie letztendlich im Offset mit einem TWZ von 15% produziert werden. Das lässt man entweder in der Grafikkarte passieren, oder am besten im Display selber, bzw. da wo die höchste Genauigkeit bei der Umrechnung erzielbar ist. würde das Display nur über 256 Tonwertstufen verfügen, die Daten in der Graka aber mit 10 Bit verarbeitet werden, würde man es da machen, wäre es so, wie es in der Relalität in der Regel ist, das in der Graka 8Bit verarbeitet werden, das Display aber eine Stellgenauigkeit von 10 oder 12 Bit hat, so schleust man die linearen(?) Daten unverändert durch die Graka und passt über einen Lookuptable (LUT) im Display die abweichende Helligkeitsverteilung an.
als Antwort auf: [#255722]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 17. Okt 2006, 13:18 geändert)