Hallo Herr Hürten,
der Hinweis, dass Sie mit Photoshop PSD Bilddateien als Platzierformat arbeiten war entscheidend. Denn sobald Sie dort mit Ebenenmasken arbeiten bringen Sie unweigerlich Transparenz ins Spiel (was ihnen Adobe inDesign in seiner Seitenpalette durch ein Schachbrettmuster im Seitenminiatursymbol signalisiert) und was bei Ausgabe per PostScript oder PDF 1.3 EXport unbedingt eine Transparenzreduzierung erforderlich macht.
Da die Transparenzreduzierung in den Fällen in denen das Vordergrundobjekt ein Bild darstellt praktisch fast immer bedeutet, dass die Hintergrundfarbinformation abhängig von der Transparenzstärke und deren Modus in die Bilddaten hineingerendert werden muss und unter Umständen der Hintergrund des transparenten Objekts in einem anderen Farbraum vorliegt als die Bilddaten, findet in solchen Fällen, um dieses "Hineinrendern" durchführen zu können, zuerst eine Farbraumtransformation statt, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Dies kennen Sie von Adobe Photoshop her. Dort können Sie ja auch kein Composing eines RGB- und CMYK-Bildes durchführen ohne zuerst das eine Bild in den Farbraum des anderen transferiert zu haben.
Somit findet also bei den Objekten die von der Transparenz betroffen sind unter Umständen eine Farbraumtransformation mehr statt als bei den Seitenobjekten die nicht von der Transparenz betroffen sind und die nur einmal, nämlich bei der Ausgabe selbst in den gewünschten Zielfarbraum transformiert werden (sofern Zielfarbraum und Quell- bzw. Arbeitsfarbraum des Seitenobjekts unterschiedlich sind). Dies ist dann die Ursache für die evtl. auftretenden geringen Farbunterschiede.
Was können konkrete Ursachen für sichtbare Farbunterschiede sein?
Nun, zum Beispiel könnte der Transparenzreduzierungsfarbraum in Adobe InDesign falsch gewählt sein. D.h. der Farbraum in dem die Transparenzreduzierung und somit das Rendern der Hintergrundinformation in die Bilddaten hinein stattfindet ist nicht mit dem Farbraum in dem die von der Transparenzreduzierung betroffenen Objekte vorliegen identisch.
Sobald sowohl RGB- als auch CMYK-Farbdaten zum Einsatz kommen oder zwei unterschiedliche RGB- bzw. CMYK-Farbräume für das transparente Vordergrund und das von der Transparenz betroffene Hintergrundobjekt verwendet werden ist die Wahl des Transparenzreduzierungsfarbraums eh nur noch eine "Kompromißlösung", da man sich für ein "Dokument-RGB" oder "Dokument-CMYK" entscheiden muss. Somit unterliegt zwangsweise eines der beiden Objekte (möglicherweise sogar beide) einer Farbraumtransformation (nicht zu verwechseln mit der Farbraumtransformation die bei der Ausgabe aus Adobe InDesign stattfindet wenn die Seitenobjekte nicht im gewählten Zielfarbraum vorliegen).
Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, diese nicht ganz triviale Thematik einigermassen verständlich wiederzugeben.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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