Hallo Druckwelle,
das PDF/X-3 Kochbuch-Rezept 2, welches den medienneutralen Workflow beschreibt, ist sicher primär etwas für den bereits Farbmanagement-Versierten. Ich wünschte die Thematik wäre so klar und einfach, dass man sie auf 50 Seiten und ein paar Screenshots umfassend vermitteln könnte.
Zur Frage der in-RIP Separation:
Im PostScript Umfeld existieren tatsächlich Steuerbefehle für die in-RIP Separation. PDF als geräteneutrales Datenformat weist solche gerätespezifischen Steuerbefehle aber natürlich nicht auf.
Bei der direkten Verarbeitung einer PDF-Datei per RIP-Hotfolder entscheidet normalerweise die RIP- bzw. die Hotfolder-Konfiguration, wie die Farbseparation ausgeführt wird (wie also z.B. mit Sonderfarben umgegangen wird, welche Winkelungen und Rasterweiten zum Einsatz kommen, usw.).
PDF Workflow-Systeme setzen aufgrund dieser "Restriktion" häufig auf PJTF (Adobe Prtable Job Ticket) oder den Nachfolger JDF (Job Definition Format), um neben der inhaltlichen Information, die in den PDF-Seitenbeschreibungen steckt, Workflow-relevante Zusatzinformationen transportieren zu können.
Acrobat Distiller besitzt z.B. seit Version 5 eine Joboption, welche die Einbettung einer PJTF Datei ins generierte PDF ermöglicht. Diese Option würde dann u.a. evtl. im PostScript-Code enthaltene Steuerbefehle für die in-RIP Separation tatsächlich als PTJF-Informationen ins PDF übernehmen.
Acrobat Distiller 6.0 wiederum kann eine externe JDF-Datei generieren, welche durchaus auch mehr als die reine Distiller-Konfiguration beinhalten kann, wenn zuvor im zu verarbeitenden PostScript-Code spezielle pdfmark-Befehle eingebettet werden (was momentan noch kein programm macht).
In jedem Fall setzt der Einsatz von PJTF oder JDF natürlich den Einsatz kompatibler Worfklow-Systeme voraus. Der PDF-"Normalanwender" kann von diesen Informationen heute noch nicht profitieren.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
************************
IMPRESSED GmbH
http://www.impressed.de