Dosis sola facit venenum - In der Tat :-)
Von einer eindrücklichen Bestätigung des berühmten Satzes von Paracelsus berichtet The Lancet (vgl. The Lancet 359; 9316: 27. April 2002).
Dort wird der Fall eines Mannes vorgestellt, der täglich mehrere Liter Earl-Grey-Tee konsumierte. Im Verlauf von einigen Wochen stellten sich bei diesem Mann Muskelkrämpfe und distale Parästhesien in allen Gliedern ein. Ausserdem verspürte er einen Druck in den Augen, der von verschwommenem Sehen, vor allem in der Dunkelheit, begleitet wurde. Verschiedene Untersuchungen (neurologische, ophthalmologische, Blutparamter) des Patienten brachten keine auffälligen Befunde. Als der Mann
bemerkte, dass seine Symptome mit der Menge des täglichonsumierten Tees korrelierten, reduzierte er zuerst die Dosis und wechselte dann auf reinen Schwarztee. Innerhalb einer Woche waren alle Symptome verschwunden! Der Autor des Berichtes führte die Symptome
auf Bergamottöl zurück, das dem Earl-Grey-Tee als Geschmacksveredler beigemengt wird. Dieses ätherische Öl enthält
unter anderem Bergapten (5-Methoxypsoralen), das an den Ranvier-Knoten die Kalium-Permeablität herabsetzen und so diese Muskelbeschwerden bewirken kann.
herzliche Grüße,
Christoph Grüder
als Antwort auf: [#71199]