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[GastForen PrePress allgemein PDF in der Druckvorstufe PDF Worklflow und Farbprofile

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PDF Worklflow und Farbprofile

Sandra.A
Beiträge gesamt: 6

1. Apr 2003, 11:26
Beitrag # 1 von 6
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Hallo zusammen,
ich habe gemäss (Kochbuch) von Stephan Jaeggi alle Programme und Einstellungen u.a. im Distiller eingerichtet. (Es werden das Farbmanagement aktiviert und sämtliche neuesten Profile z.B. ICE-RGB, ISO CMYK Profile geladen.)
Meine Fragen nun:
- Machen solche Profile resp. das Farbmanagement Sinn, wenn doch nicht alles kalibriert und eigene Profile vorhanden sind. Oder wird alles ein bisschen "stabiler" wenn wirklich alle Geräte (Z.B. Proofdrucker, Kopierer, Meta-Dimension 3.0) die gleichen Profile haben?
- Wenn ja, was macht man mit z.B. InDesign-Daten und Bilder, die noch in anderen Farbräumen vorhanden sind.

Mir geht es hier bei meinen Fragen in erster Linie um die Grudfrage einen solchen Workflow anzustreben oder wie vorher ohne solche Einstellung zu arbeiten und Daten ohne Farbprofile zu belassen.

Etwas viele Fragen; ich weiss!
Viele Grüsse (u merci im vorus!!)
Sandra
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PDF Worklflow und Farbprofile

Oliver Wendtland
Beiträge gesamt: 728

1. Apr 2003, 11:34
Beitrag # 2 von 6
Beitrag ID: #30006
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GUTE FRAGE!
Ich persönlich würde das Farbmanagement völlig ausser acht lassen,
da ich nicht genau weis, was ich da tue (resp. was die Programme tuen).

Wenn man mit Farbmanagement arbeitet, sollte man schon genau wissen
welche Veränderungen wann auftreten. Ich weis es nicht genau.
Die einzigen Profile welche bei uns verwendet werden,
greifen erst bei der Umwandlung der PS in PDF in der Bogenmontage
(Prinergy PDF-Workflow mit Plattenbelichter).
Wir haben zwar noch Profile für die Umrechnung von RGB in CMYK und GRaustufen in Photoshop, aber ich weis nicht ob diese darunter fallen.
Es gibt sicherlich vieles was für Farbmanagement spricht.
Meiner Meinung nach kann man aber auch sehr gut ohne auskommen.
Probleme sehe ich bei Anzeigen und Druck in anderen Betrieben.
Das entfällt bei uns (meist), da wir alles im Haus haben.

Oliver Wendtland
Druckerei und Verlag
H. Bösmann GmbH
Detmold
_________________________________
Ich habe mich nicht verirrt. Ich bin nur ... richtungsmäßig herausgefordert.


als Antwort auf: [#30005]

PDF Worklflow und Farbprofile

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

1. Apr 2003, 13:11
Beitrag # 3 von 6
Beitrag ID: #30027
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Sandra,

Sie streben offensichtlich einen PDF/X-3 Workflow an in dem mit geräteneutralen, also profilierten Farbräumen gearbeitet werden soll.
Wieviel Erfahrung haben Sie bereits im Umgang mit Farbmanagement? Wenn diese Erfahrungswerte noch nicht oder nur in geringem Maße vorhanden sind, würde ich Ihnen erst einmal von dieser Produktionsvariante abraten wollen und anraten ein klassisches CMYK PDF/X-3 File zu erzeugen.
Dies hat den Vorteil, dass für Sie voraussagbar ist, welche Farben ausgegeben werden. Wenn Sie mit kalibrierten/profilierten Quellfarbräumen arbeiten, muss Ihnen klar sein, dass an einer Stufe X des Weiterverarbeitungsworkflows eine Farbraumtransformation notwendig ist, die die Farben in einen geräteabhängigen DeviceCMYK-Farbraum transformiert. Das Eregbinis dieser Transformation ist von vielen Einflußfaktoren abhängig:
- Quellprofil
- Zielprofil
- Rendering Intent
- CMM
Genau das macht ja Farbmanagement so schwierig. Daran kann auch PDF/X-3 erst einmal nichts ändern. Es stellt nur Regeln auf, die dafür sorgen, dass alles vorhanden ist, um einem Produktionsumfeld in dem erfahrene Anwender mit PDF und Farbmanagement arbeiten zu vernünftigen, reproduzierbaren Ergebnissen kommen.

Zu Ihren Fragen:
- Wenn Sie "eigene Profile" ansprechen, meinen Sie dann eigene Quell- oder Zielprofile oder beides? PDF/X-3 besagt lediglich, dass Farbräume die weder Sonderfarbe noch DeviceCMYK oder DeviceGray darstellen, profiliert vorliegen müssen. Welche Profile dies sind ist nicht vorgeschrieben und kann auch nicht vorgeschrieben werden, weil es abhängig davon ist, wie die Farbdaten entstanden, wie sie verarbeitet und gespeichert worden sind.
Einfacher ist die Frage in bezug auf das Zielprofil zu beantworten. Dieses als bestandteil des OutputIntents eingebettete ICC-Profil beschreibt die beabsichtige Ausgabeabsicht in farblicher Hinsicht. Es ist idealerweise das Druckmaschinenprofil der Druckpresse auf der der Auftrag gedruckt wird und mit dessen Hilfe ein Proof erstellt wurde (das verwendete Simulationsprofil).

Wenn Sie in Adobe InDesign (oder einem anderen Layoutprogramm) Bilder platzieren, die unterschiedliche Farbräume wiederspiegeln, dann ist das Ergebnis wiederum von mehreren Faktoren abhängig:
- Bilddatenformat (z.B. TIFF oder EPS)
- Farbmanagement-Einstellungen
- Ausgabeeinstellungen und PPD-Datei

Wie jedes andere Layoutprogramm auch ist Adobe InDesign z.B. nicht in der Lage in den Farbraum eines platzierten EPS-Bildes einzugreifen. D.h. entweder ist es korrekt gespeichert worden oder Sie haben schlechte Karten.
Adobe InDesign ist eines der wenigen Programme, welches eine Ausgabe unterschiedlicher Farbräume zuläßt. Dies geschieht mit der Ausgabeeinstellung "Drucker-/PostScript-Farbmanagement". Dadurch wird einem TIFF-Bild entweder das im Bild eingebettete Profil als PostScript-CSA Farbraum zugewiesen oder es wird das laut Adobe InDesign definierte Arbeitsfarbraum als CSA integriert. Um es nochmals klar zu sagen: Bilder und Grafiken im EPS-Format sind farblich autark und können nicht beeinflußt werden. Sie sind bereits beim Speichern der Daten für korrekte, an den Workflow angepaßte Farbeinstellungen verantwortlich.

Um einen Weg zu finden, bestimmte Farben (wie z.B. Textschwarz) von einer späteren Farbraumtransformation auszuschließen (die wie bereits gesagt bei Verwendung profilierter Farbräume unumgänglich wäre), hat Olaf Drümmer eine Prolog-Datei für den Acrobat Distiller entwickelt, die es einem Adobe InDesign Anwender erlaubt, Prozeßfarben so zu definieren, dass sie als geräteabhängige CMYK-Farben im PDF landen.

Troetz der Länge diese Antwort-Email kratzt der gehalt nur an Oberfläche. Es gehört schon eine gehörige Portion Erfahrung, Übung und Disziplin von allen Beteiligten dazu, daraus einen sicheren, funktionierenden Workflow zu machen.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

************************
IMPRESSED GmbH
http://www.impressed.de


als Antwort auf: [#30005]

PDF Worklflow und Farbprofile

Michel Mayerle
Beiträge gesamt: 1047

1. Apr 2003, 14:38
Beitrag # 4 von 6
Beitrag ID: #30046
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Hallo zusammen

Eine Anmerkung noch, die allerdings nichts mehr mit der Erzeugung von medienneutralen PDF/X3-Dateien zu tun hat. Der Vollständigkeit halber möchte ich es aber erwähnen.

Wenn sich geräteneutrale Dateien in InDesign befinden, das dürfen auch RGB/LAB-EPS/PDF-Bilder sein, dann kann InDesign diese EPS/PDF-Daten beim PDF-Direktexport neu interpretieren und wenn gewünscht auf ICC-Basis in den geräteabhängigen CMYK-Farbraum konvertieren. Wenn jemand medienneutral layouten möchte, dann muss das ja nicht immer auch heissen, dass die anschliessende PDF-Datei medienneutral sein muss. Mit dem PDF-Direktexport aus Adobe InDesign 2 ist man also komfortabel dazu in der Lage, selbst platzierte PDF- oder EPS-Files beim Export einer Farbraumtransformation zu unterziehen.

Mit freundlichen Grüssen
Michel Mayerle
ulrich-media
InDesign- und PDF-Integration


als Antwort auf: [#30005]

PDF Worklflow und Farbprofile

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

1. Apr 2003, 14:53
Beitrag # 5 von 6
Beitrag ID: #30050
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Wow, herzlichen Dank für Eure wertvollen Tipps!

- Ich sehe "echtes" Farbmanagement hats in sich; und kommt für unseren Betrieb (noch) nicht in Frage...

Bedeutet dies nun für uns überall das Farbmanagement auszuschalten oder kann z.B. bei Photoshop der Arbeitsfarbraum mit geräteunabhängingen Angaben (wie ECI-RGB oder ISO CMYK) noch stehen bleiben? Die gleichen Angaben für den Arbeitsfarbraum kann ja auch unter InDesign angegeben werden - oder geht das schon wieder voll richtig Farbmanagement und gibt evtl. undefinierbare Resultate?

Gruss Sandra


als Antwort auf: [#30005]

PDF Worklflow und Farbprofile

Haeme Ulrich
Beiträge gesamt: 3102

1. Apr 2003, 22:53
Beitrag # 6 von 6
Beitrag ID: #30106
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Hallo Sandra

Grundsätzlich ist alles möglich. Robert und Michel beschreiben aber die Komplexität des geräteneutralen Workflows! Häufig arbeitet man heute noch so, dass zum Beispiel in Photoshop in RGB gearbeitet wird und dann via Profilkonvertierung in einen anerkannten CMYK-Farbraum (ISO-Profile der ECI) konvertiert wird. Von da an handelt es sich dann um DeviceCMYK-Bilder, die kein aktiviertes Farbmanagement mehr benötigen in InDesign.
Ein anderes Thema fürs Aktivieren des CMS in InDesign ist das Proofing (in Zusatz zu meinem oben beschriebenen Fall): Sowohl Soft- wie Hardproofing lässt sich mit InDesign nur bewerkstelligen mit eingeschaltetem CMS. Vergiss dann einfach nicht, vor dem Belichten/Weitergeben der Daten an den Belichter das CMS zu deaktivieren.

Grunsätzlich lässt sich mit Adobe InDesign 2.0 ein geräteneutraler Workflow umsetzen. Quark ist hier aber um Lichtjahre entfernt. Und weil man sich als Druckerei nicht 2 Workflows (für Quark und InDesign) leistet, trifft man sich auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner: dem Xpress und schaltet das CMS in den Layoutapplikationen aus.

NB: InDesign unterstützt zum Beispiel auch Lab-Bilder. Wenn Lab dann mal durchgängig 16-Bit unterstützt wird, dann wird das CMS richtig spassig.

Herzliche Grüsse
Haeme Ulrich

http://www.ulrich-media.ch
InDesign- und PDF-Integration


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