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Referenz für aufgerasterte PANTONE-Farben

alahode
Beiträge gesamt: 217

20. Feb 2020, 11:36
Beitrag # 1 von 8
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Hallo zusammen.

Wir haben bei uns einen ziemlich alten PANTONE-Tints-Farbfächer, in dem PANTONE-Farben aufgerastert sind. Der Fächer wurde gerne genutzt, um geproofte aufgerasterte Sonderfarben zu kontrollieren und ggf. auch farblich anzupassen. Leider gibt es keinen aktuellen Fächer – PANTONE+ mit allen neuen Farben sind somit außen vor.

Was gibt es nun für Möglichkeiten eine aktuelle Referenz zu erhalten ohne gleich alle Farben drucken zu lassen? Ich habe recherchiert, konnte aber nichts passendes finden.
Hat jemand vielleicht eine Idee?

Viele Grüße.
André Lahode
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Referenz für aufgerasterte PANTONE-Farben

Thomas Richard
Beiträge gesamt: 19324

20. Feb 2020, 16:07
Beitrag # 2 von 8
Beitrag ID: #574219
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Ich würde versuchen, per Lab-Messung der alten Tintsfächer und einem Vergleich mit den Abtönungen in PS oder ID, eine Gradations- respektive Verschwärzlichungskurve (durch Lichtfang) zu erstellen, die eine Vorhersage für beliebige andere Sonderfarben zulässt.

Zumal bei aufgerasterten Sonderfarben die tatsächliche Volltonfärbung schon sehr oft nichts mehr mit den Maximaldichten der Fächer gemein hat.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es da eine einigermaßen vorhersehbare Abweichung gibt, die man über eine LCH-Korrektur nachvollziehbar abbilden könnte.

Solange aber 99% der Anwender ihre abgetönten CMYK-Farbdefinition über den Farbtonregler (der rein linear aus einem 100%anteil 50% macht (vorher TWZ-los, hinterher maximaler TWZ-Bereich), dagegen 20% Farbanteil in der Mutterdarbdefinition (vorher deutlich höherer TWZ-Anteil als hinterher)) erstellen, ist das wahrscheinlich wieder reiner overkill.


als Antwort auf: [#574210]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 20. Feb 2020, 16:10 geändert)

Referenz für aufgerasterte PANTONE-Farben

alahode
Beiträge gesamt: 217

20. Feb 2020, 17:14
Beitrag # 3 von 8
Beitrag ID: #574222
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Hallo Thomas.

Danke erstmal für die Antwort.
Ich glaube, ich habe den Begriff "aufrastern" etwas unglücklich gewählt. "Aufhellen" passt vielleicht besser, also z.B. 50% PANTONE 483 C.

Zur weiteren Erklärung: Wir proofen mit GMG Color Proof und da ist es ja so, dass die Sonderfarben nur als Vollton definiert sind. Die Aufhellungen sind dann linear und da passt dann teilweise die Farbigkeit nicht. So ist dann z.B. 50% PANTONE 483 C zu gelblich im Vergleich zum Druck. Und dafür haben wir als Kontrolle den PANTONE-Tints-Fächer, der aufrund des Alters auch nicht schöner wird. So haben wir aber immerhin eine Möglichkeit, eben diesen 50%-Ton farblich anzupassen, was in der Praxis auch gut funktioniert, das Ergebnis zum Druck ist dann besser.

Viele Grüße.
André Lahode


als Antwort auf: [#574219]

Referenz für aufgerasterte PANTONE-Farben

Thomas Richard
Beiträge gesamt: 19324

20. Feb 2020, 20:58
Beitrag # 4 von 8
Beitrag ID: #574227
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Dann ist aber noch entscheidend, wie ihr aufhellt.

50% Flächendeckung per AM-Rasterung ist optisch wieder was anderes als die Pantonefarbrezeptur mit 50% Tranparent white zu verschneiden.


als Antwort auf: [#574222]

Referenz für aufgerasterte PANTONE-Farben

Thomas Richard
Beiträge gesamt: 19324

20. Feb 2020, 21:04
Beitrag # 5 von 8
Beitrag ID: #574228
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Und zu deiner GMG-konkretisierung: da passiert eben genau das gleiche wie in ID wenn man am Tonwertregler dreht.Letztendlich sind da CMYK oder ClCMlMYlKllKKKKombinationen hinterlegt.

Wenn man durch das Abtönen aus stärkeren in Schwächere Tonwertzunahmekurvenbereiche wandert (und/oder umgekehrt), kommt es zu Drifts im Farbtonwinkel.


als Antwort auf: [#574227]

Referenz für aufgerasterte PANTONE-Farben

alahode
Beiträge gesamt: 217

20. Feb 2020, 21:41
Beitrag # 6 von 8
Beitrag ID: #574231
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Antwort auf: Dann ist aber noch entscheidend, wie ihr aufhellt.

50% Flächendeckung per AM-Rasterung ist optisch wieder was anderes als die Pantonefarbrezeptur mit 50% Tranparent white zu verschneiden.


Wir machen nur die Druckvorstufe. Aber es geht dabei um die Flächendeckung per AM-Rasterung. Sind keine reinglatten Flächen, sondern Fonds mit verlaufenden Formen.

Antwort auf: Und zu deiner GMG-konkretisierung: da passiert eben genau das gleiche wie in ID wenn man am Tonwertregler dreht.Letztendlich sind da CMYK oder ClCMlMYlKllKKKKombinationen hinterlegt.

Wenn man durch das Abtönen aus stärkeren in Schwächere Tonwertzunahmekurvenbereiche wandert (und/oder umgekehrt), kommt es zu Drifts im Farbtonwinkel.


Und deswegen setzen wir dann bei 50% einen Stützpunkt, wenn es zu blöd aussieht :-)

Schade, dass PANTONE so einen Fächer nicht mehr anbietet. Es gibt ja sonst keine Möglichkeit, aufgehellte Proof-Resultate zu überprüfen.

Gruß.
André Lahode


als Antwort auf: [#574227]

Referenz für aufgerasterte PANTONE-Farben

Thomas Richard
Beiträge gesamt: 19324

20. Feb 2020, 22:15
Beitrag # 7 von 8
Beitrag ID: #574232
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Doch, Andruck. Nur weils per Digitalproof so bequem und günstig ist, bedeutet das ja nicht, dass die klassischen Methoden ( gerade für Spezialfälle) nicht mehr funktionieren.


als Antwort auf: [#574231]

Referenz für aufgerasterte PANTONE-Farben

Ulrich Lüder
Beiträge gesamt: 2305

21. Feb 2020, 08:04
Beitrag # 8 von 8
Beitrag ID: #574233
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Hallo

Antwort auf: Schade, dass PANTONE so einen Fächer nicht mehr anbietet. Es gibt ja sonst keine Möglichkeit, aufgehellte Proof-Resultate ...


[Scherzmodus] Also da würde ich als Druckdienstleister sofort eine einstweilige gerichtliche Verfügung dagegen anstrengen!!! [/Scherzmodus]

Es ist ja so schon mitunter bei manchen PANTONE-Volltönen die reinste Achterbahnfahrt zwischen den Kurven Kommunikation und Akzeptanz. Und:

Im Offsetdruck "probiert" der Drucker beim Andruck in der Regel (also nicht bei verfahrenstechnisch dokumentierten Wiederholaufträgen oder Periodika) dann bei Pantonefarben erst einmal via mitunter heftiger Dichtevariation den VOllton aus dem Fächer so nahe wie möglich zu kommen. Bei einigen Farben ist hier schon im Nass-Offset dann die Fächervorgabe (Trockenoffset in mehreren Durchgängen gedruckt) gar nicht zu treffen, was nicht nur am Papierweiß liegt. Dabei ist sein Spielraum, sich mit erhöhter Dichte der Fächervorgabe zu nähern, dann auch schon begrenzt, wenn er gleichzeitig darauf Acht geben muss gerasterte Flächen nicht zuschmieren zu lassen.: Wenn also in so einem Fall dann schon der Vollton "nicht stimmt", wie soll sich da ein Tonwert um die 50% mit verbindlicher Genauigkeit vorhersagen lassen?

Von der Problematik mit extrem viel Transparenzweiss in dem Rezept will ich gar nicht erst reden (nur grob: je mehr Transparenzweiß in der Rezeptur, desto überraschender die farblichen Ergebnisse...)

Zudem:
In der Regel wird für Offsetplattenbelichtung für Sonderfarben die Kalibrationskurve für Cyan im RIP hinterlegt. Zumindest habe ich das bei FOGRA39 und 47 immer so gemacht. Für FOGRA51 und 52 verschiebt sich da ja schon was um 2%. Gut, ist marginal, aber in der Summe der Unabwägbarkeiten dann...
Es gibt aber auch sicher eingerichtete RIPS, bei denen für Sonderfarben gar keine Kalibrationskurve hinterlegt ist, oder die von Schwarz und somit nützt dann alle noch so gewissenhafte Vorarbeit nichts mehr, wenn es zum Glückspiel wird, was der RIP vor der Belichtung daraus rechnet.

Andruck ist wirklich das einzig wahre, alles andere steht doch auf ziemlich wackeligen Füßen.

Gruß

Ulrich


als Antwort auf: [#574231]
(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 21. Feb 2020, 08:06 geändert)
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