Hallo Emanuel,
es gibt da meiner Meinung nach schon einige Dinge zu beachten und abzuwägen:
- um vorseparierte PDF-Dateien zu erhalten, müssen Sie die onHost-Separation Ihres Layoutprogramms bemühen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass bei Platzierung von EPS-Dateien mit einem PostScript Level größer als 1 und vorallem platzierte PDF-Dateien massive Separationsprobleme in Form falscher Farbauszüge nach sich ziehen können. Aus diesem Grund separieren modern ausgestattete Dienstleister heute lieber per inRIP Separation die nicht nur schneller sondern auch sicherer ist.
- wenn Sie vorseparierte Daten abliefern, sind Sie für die korrekte Zuweisung von Rasterweiten und Rasterwinkel-Informationen in den einzelnen Farbauszügen verantwortlich. Wenn diese nicht zum Ausgabesystem Ihres Dienstleisters passen können Sie mit einem wunderschönen Moire rechnen. Wenn Ihr Dienstleister darüber hinaus sogar noch die in den Jobdaten enthaltenen Rasterinformationen per RIP-Einstellung herausfiltert (das tun viele), dann werden Ihre einzelnen Farbauszüge alle gleich gewinkelt ausgegeben was auch einen schönen gestalterischen Effekt ergibt.
- Sie nehmen Ihrem Dienstleister einen Großteil der Preflight- und Korrektur-Möglichkeiten durch die Vorseparation. Es ist z.B. nicht mehr möglich Farbräume zu prüfen, weil diese ja bereits (hoffentlich richtig) in einzelen Grausstufen-Kanäle aufgesplittet worden sind. Ebenso ist die Überprüfung korrekter Überdrucken-Einstellungen nur noch visuell aber nicht mehr per Software möglich. Fals die Farbseparation falsch aussfiel ist eine spätere Korrektur schwer bis gar nicht machbar.
- Und zu guter letzt: Sie argumentieren primär mit dem Erhalt der QuarkXPress-Überfüllungen. Nun zum einen sind die nicht besonders gut und umfangreich und zum anderen nehmen Sie wiederum Ihrem Dienstleister, der technologisch vielleicht sehr gut ausgestattet ist, die Möglichkeit seine Trümpfe auszuspielen und eine Technologie wie das inRIP Trapping ins Spiel zu bringen.
Das sind ein paar der Argumente die nicht für einen vorseparierten PDF-Workflow sprechen. Es gibt sicherlich noch mehr und es gibt sicherlich auch Argumente die in einem bestimmten Kontext dafür sprechen. Die Tatsache, dass ISO-Normen wie 15930-x (aka PDF/X) aber alleinig composite PDF-Dateien zulassen, sollte schon aufzeigen, dass dies die optimalste Form des Prepress PDF-Workflows ist.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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