Hallo Forum,
mein persönliches Shootout ist abgeschlossen, der knappe Sieger ist ADPS. Nachstehend meine persönlichen Pros und Contras beider Lösungen, gemünzt auf unsere Schwerpunkte. Wer andere Schwerpunkte setzt, kann auch zum gegenteiligen Ergebnis kommen, das muss jeder selbst testen und entscheiden.
Vorausgeschickt sei deshalb nochmals, dass diese Bewertung subjektiv und auf unsere Bedürfnisse ausgerichtet ist! Ich nehme auch nicht für mich in Anspruch, alle Features bis ins letzte Detail ausgereizt zu haben oder schon alles dieser komplexen Lösungen verstanden zu haben. Aber ich habe drei intensive Tage hineingesteckt und das Ergebnis ist "close but clear", kein K.O., aber ein Punktsieg.
Testsystem
MacPro (Mitte 2010)
Quadcore 2,8 GHz, 16 GB RAM
SSD 512 GB
4 x 3 TB HD
OS X 10.8.2
Beide Lösungen
+ Alle Standardfeatures enthalten, Text, Bild, Audio, Video, Slideshows, Panoramen, u.v.a; es funktioniert im großen Ganzen auch alles wie es soll.
- Beide Lösungen haben einen hohen Lernaufwand, nach drei Tagen kann ich sagen, dass ich eine App in InDesign fürs iPad erstellen kann, aber die Zeit zum Lernen muss man sich nehmen.
Twixl Publisher
PRO
+ Oftmals wesentlich leichteres und übersichtlicheres Handling, fast alles in einer Palette
+ Bilder im Vollbildmodus auf einen Klick, weitaus anwenderfreundlicher
+ Android-Apps ab Version 3.0 (derzeit Beta) im Pauschal-Preis inbegriffen
+ Weitaus schönere Darstellung der Thumbnails einer Publikation auf dem iPad
+ Software-Anbieter ist per Mail erreichbar und antwortet auch schnell
CONTRA
- PDFs lassen sich (noch) nicht einbetten (oder ich habe es bei mir nicht zum Laufen gekriegt)
- Export immer gerastert, nicht im PDF-Modus (oder ich habe es nicht gefunden)
- Schlechtere Vorschau einer gesamten Publikation (erst ab Version 3 sinnvoll auf dem Mac möglich)
- Manchmal nicht nachvollziehbare Abstürze einer App
- Unklare Investitionssicherheit und relativ kleine Userbasis
ADPS Single Edition
PRO
+ Große User-Basis, der mit Abstand wesentlichste Vorteil, verbunden mit der klaren Investitionssicherheit, denn Adobe wird diese Lösung permanent weiterentwickeln
+ PDFs lassen sich neuerdings einbinden (wenn auch die Vorschau nicht auf dem Mac klappt, nur auf dem iPad, was nicht nachvollziehbar ist, da PDF ein eigenes Adobe-Format ist)
+ Hoch- und Querformat in einer Artikel-Datei, erleichtert das Handling enorm, verbunden mit der neuen
+ Ab CS6 Updates der ADPS direkt aus Indesign heraus, bei den häufigen Updates ein echter Vorteil
+ Extrem geringer Preis im Rahmen des Abos der CreativeCloud
+ Sehr einfaches Umwandeln bestehender InDesign-Dateien in Artikel, zwar mit etwas Handarbeit verbunden, aber doch erstaunlich simpel
CONTRA
- Ganz viele Features sehr unlogisch implementiert, von hinten durch die Brust ins Auge. Man muss sich viele Elemente sehr mühsam aus mehreren Paletten zusammenbasteln, da zeigt die Konkurrenz, dass es auch ganz anders geht, siehe die Vollbildansicht von Bildern
- Die Gesamtlösung ist immer noch etwas instabil, es empfiehlt sich, vor der Vorschau einer App InDesign neu zu starten. Es hat sich gezeigt, dass ohne InDesign-Neustarts sich die Vorschau manchmal aufhängt. Dies mag in meinem Fall auch an den zahlreichen weiteren Plugins liegen, die ich installiert habe, aber ein frischer InDesign-Neustart schadet sowieso nichts und geht bei einer SSD auch schnell
- Android-Apps nur in der Professional-Version, derzeit noch nicht sehr relevant, aber evtl. in Zukunft; dann ist die ADPS Single Edition die perfekte "Einstiegsdroge" zur großen Adobe-Lösung
Zusammenfassung
Ich habe mich für ADPS entschieden, weil die Usability-Macken bei Adobe sicher noch abgestellt werden. Seit meinem letzten Test vor einem Jahr hat sich sehr viel getan, es geht alles schon sehr viel einfacher als damals. Die User-Basis und die Investitionssicherheit gaben dann ganz besonders den Ausschlag.
Ich danke Yves und Uwe sehr herzlich für ihre Tipps, die mir bei den Tests sehr geholfen haben. Und für den Rest des Sonntags gehört Papa jetzt den Kindern :-)
Gruß, Oliver
als Antwort auf: [#501409]