Hallo Herr Morgenthaler,
diese Restriktion in Adobe InDesign spielt, wenn überhaupt, nur dann eine Rolle, wenn mit aktiviertem Farbmanagement ausgegeben wird.
Wenn dieses ausgeschaltet ist, wie es bei den meisten Anwendern wohl der Fall sein wird, dann werden in TIFF-Bildern enthaltene Quellprofile eh ignoriert (wie in jedem anderen layoutprogramm auch) und die Tonwerte werden eben so ausgegeben wie sie laut Bilddaten definiert sind. Das bloße Integrieren eines ICC-Profils in Adobe Photoshop bedeutet ja nicht, dass sich etwas an den Bilddaten selbst etwas ändert, sondern dient nur dazu diese Tonwerte objektiv einschätzen zu können, also sozudagen eine Referenz zu haben.
Wenn das Farbmanagement aktiviert wird, werden bei RGB- und CMYK- TIFF-Bildern die enthaltenen Quellprofile ausgelesen und sich auch über Objekt->Farbeinstellungen für Bilder kontrollierbar. Nicht aber bei Graustufen TIFF-Bildern. Das heißt auch bei aktivem Farbmanagement werden einfach die laut Bilddaten definierten Tonwerte für die Farbraumtransformation herangezogen und nach internen, nicht vom Anwender beeinflußbaren Mechanismen ind den Zielfarbraum transformiert. Welche Mechanismen das genau sind, kann ich Ihnen leider auch nicht beantworten.
Der im Publisher publizierte Workaround ist nichts anderes als eine Profilkonvertierung. Das heißt im gegensatz zu einem simplen Wechseln des Profils über die Option "Profil zuweisen" bei der die Bilddaten selbst unangetastet bleiben und nur die oben angesprochene "Referenz" geändert wird, wird hier im Grunde genommen die Funktion "In Profil konvertieren" angewendet und in das momentan gewählte Arbeitsfarbraumprofil konvertiert. Dies bewirkt eine Änderung der Bilddaten selbst. Da nun die Tonwertänderung in den Bilddaten steckt, funktioniert die Ausgabe aus Adobe InDesign korrekt, obwohl kein Farbamanagemet auf Graustufen-Ebene unterstützt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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