Herr Reszel,
tut mir leid, aber das kann ich so nicht ganz glauben, dass die "eingebetteten" Profile das eigentliche Problem darstellten.
Hierzu muss schon mal nachgefragt werden, welche Art von Profilen hier überhaupt gemeint ist. PDF/X-3 läßt sowohl geräteabhängige CMYK- und Schmuckfarben zu, als auch geräteunabhängige Farbraumdefinitionen mit Hilfe von Lab- und ICC-profilierten Farbräumen. Wenn ein solcher kalibrierter Workflow eingeschlagen wird, dann müssen selbstverständlich ICC-Qullprofile eingebettet sein, die diese geräteunabhängigen Farbräume genauer klassifizieren. Dies ist aber vollkommen unabhängig von PDF/X-3 und passiert auch mit einer stinknormalen PDF 1.3 Datei sobald man z.B. im Acrobat Distiller 4/5 im bereich Farbe(n) die Option "Alles für Farbverwaltung kennzeichnen" aktiviert. Sobald Sie als PDF-Erzeuger geräteneutrale Farbbeschreibungen verwenden (egal ob PDF/X-3 oder nicht) ist der Datenempfänger für eine korrekte und brauchbare Konvertierung der Farbdaten in den benötigten CMYK-Zielfarbraum verantwortlich.
Das was viele PDF/X-3-Interessierte immer noch in den falschen Hals bekommen ist, dass sie davon ausgehen, dass PDF/X-3 immer automatisch eine geräteneutrale Farbbeschreibung mit sich bringt. Dies ist absoluter Unsinn! PDF/X-3 läßt dies lediglich optional zu. Wenn jemand jedoch bislang nicht mit geräteneutralen arbbeschreibung und Farbmanagement ungehen konnte, dann wird ihm dies durch Einsatz von PDF/X-3 in der Lab/ICC-Variante natürlich auch nicht gelingen. Somit ist klar, dass man es bei der PDF/X-3 4C + Schmuckfarben Variante belassen sollte.
Die zweite Art der Profil-Einbettung ist der laut PDF/X-Spezifikation geforderte "OutputIntent". Dies ist ein in die PDF-Datei eingebettes Konstrukt, welches wiederum in sich ein CMYK-Zielprofil beherrbergt. Die Art und Weise wie dieses Profil aber eingebettet ist, laßt NIEMALS eine versehentliche oder ungewollte Veränderung der im PDF/X File enthaltenen Farbbeschreibungen zu. Nur wenn der Empfänger, weiß was eine PDF/X-Datei ist, das eingebettet Profil extrahiert (wofür er ein spezielles Werkzeug benötigt) und dann auch noch auf Basis dieses Profils eine Farbraumtransformation aktiviert (wozu er wiederum ein spezielles Werzeug oder zumindest Acrobat 5 benötigt), dann hat dies einen Einfluß auf das Eregbnis. Sie geben mir sicherlich Recht, dass das nicht mal eben versehentlich passiert.
Wenn also einem Dienstleister eine korrekt erzeugte, dem Verwendungszweck, sprich den Druckbedingungen angepaßte PDF/X-3 Datei zur Weiterverarbeitung gegeben wird, wird dies NIEMALS, auch nicht in dem Fall, dass ich den Dienstleister nicht darauf aufmerksam mache, dass es sich um eine PDF/X-3 Datei handelt und er selbst nicht darauf kommt, zu einem negativen Seiteneffekt führen.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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