Hallo, etwas spät, aber ich bin erst heute drauf gestossen.
@ Doc.T
>die aber niemals zu einem 100% zufriedenstelendem Ergebniss führt, da jeder ein anderes Farbempfinden hat...
Damit ist sämtliche Monitorkalibriererei sinnlos, oder?
aus dem was du schreibst, entnehme ich, das du noch keinen gut Kalibrierten Monitor gesessen hast. Das ist nämlich ein echter aha Effekt "Wie kann etwas das ich hier in der Hand halte so genau auf dieser Bildröhre erscheinen?!" So ging es mir zumindestens nach meinen ersten Erfahrungen mit Barcos.
@ jo
Der unterschied zwischen HW und SW Kalibration liegt in der Schnittstelle der Kalibration.
SW Kalibriert wird im Rechner bzw. in der Grafikkarte. Das heißt ein Signal, das der Monitor zwar im Stande wäre Auszugeben, es aber nicht kann weil er am Gerät verstellt ist, bringt keine SW Kalibration wieder hin.
De3sweiteren geht es mal wieder um die Datentiefe. Eine Grafikkarte macht aus den 255 Stufen für eine 16,7 Mio Farben Darstellung ein Signal zwischen 0 und 0,7 Volt. Ist der Monitor bei diesen Endwerten zu Kontrastreich, muss man zwangsläufig auf Graustufen verzichten, da die normale Grafikkarte ihr Signal nicht reduziert.
Bei HW Kalibration wird tatsächlich die HW des Monitors erstmal optimal ausgereizt (Linearisierung) und dann dort so vorbereitet, das die Grafikkarte wieder mit dem kompletten Farbumfang aufsetzt.
Das hatte bei den rein HW kalibrierten Barcos in der Vor-CMM Zeit den Effekt, das die nie mehr an Farben brachten als der zielfarbraum CMYK zulässt, dementsprechend flau waren die im Finder und man bekam ständig zu hören: Der ist aber Flau, mein Monitor hat nur ein Zehntel gekostet, ist aber viel bunter.
Fazit: HW ist wesentlich teurer, und nicht so flexibel, aber schöpft das Maximum aus dem Gerätt heraus.
SW ist flexibler, da man dem Monitor vom Rechner aus alles an Signalen unterjubeln kann, was der aushält, hat aber z.B. unter Adobe Gamma den Effekt, das die Differenzierung Flöten geht.
Bei Barco und Konsorten ist man inzwischen zu einer Art Mischbetrieb übergegangen, bei dem per Software und Messgerät der Monitor vorkalibriert wird, dann die dazugehörigen Parameter in ein Profil eingebunden werden, um die Referenzierbarkeit zu gewährleisten (Das Profil ist obsolet, sobald man am Monitor an irgendetwas dreht (aus dem Grund sind alle Regler an diesen Monitoren im kalibrierten Zustand Passwortgeschützt).
Praktisches aber hypothetisches Beispiel:
TFT. Es gibt eine Hintergrundbeleuchtung, die wird angeschaltet, kommt auf Betriebstemperatur und ist ab da, abzüglich der Dichte der davorliegenden Glasschichten und der Restdichte der komplett geöffneten TFT Elemente der Weisspunkt. Dieser kann nun per SW Kalibration nur reduziert werden, sei es gleichmässig in allen Farben um ihn dunkler zu bekommen, oder durch Reduzierung einzelner Kanäle um ihn zu färben.
HW Kalibration wäre jetzt die Möglichkeit, dem Netzteil für die Röhren zu sagen: Mehr Strom!.
Das liesse sich natürlich auch wieder mit einem Stück Software vom Rechner aus machen, von daher ist die Unterscheidung, ob eine Kalibration nun HW oder SW ist schwierig, bzw. nie eindeutig festzulegen, und verliert auch an Bedeutung.
MfG
Thomas
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