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Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

issnix
Beiträge gesamt: 69

16. Nov 2003, 11:08
Beitrag # 1 von 19
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Hi Leute

Welche PPD?
Wenn ich im PrintCenter unter OS X eine PPD zu ordner und in einem Applikations-Programm diesen entsprechenden Drucker auswähle, aber eine andere PPD aktiviere, welche wird dann verwendet. Mich nimmt natürlich wunder, wie ich das selber herausfinden kann. Gibt es da einen Eintrag im PS-File?
Wie war das unter OS 9?

RGB zu CMYK: (10.3)
Ich sichere ein RGB-Bild in PS7 als Tiff ab. Dabei bette ich das ICC-Profil (sRGB) in das Bild mit ein. Ich platziere dieses Bild in XPress 6 und gebe dieses Dokument über einen virtuellen Drucker, bei dem die Acrobat 6 PPD hinterlegt ist, in eine PS-Datei aus. Dabei ist das CMS in XPress nicht aktiviert und ich wähle die Option "Composite-CMYK" im Druckdialog aus. Ich distilliere dieses PS-File mit dem Acrobat Distiller 6. Mein Setting im Distiller hat eingestellt, dass keine Farben verändert werden (Farbe nicht ändern) und auch im PDF/X-Reiter ist keine Option aktiviert. Oeffne ich nun das PDF im Acrobat 6 (Farbmanagment aus), dann ist das Bild dort im CMYK-Farbraum.
jetzt frage ich mich natürlich, wo denn die Farbumwandlung durchgeführt wurde? Das muss ja aus dem Xpress passiert sein, da im Distiller und Acrobat nichts eignestellt ist? Weiss da jemand Rat?
Und die zweite Frage: Wie finde ich jetzt raus, in welchem CMYK-Farbraum (Quellprofil) diese Bilder sind? PitStop sagt mir, dass das ein CMYK-Farbraum ist, aber nicht welches Quellprofil verwendet wird.

Hat eventuell die Option "ColorSync", die zu jedem entsprechenden Drucker eingestellt werden kann, etwas damit zu tun. Bei mir wären diese Einstellungen folgendermassen: Farbkonvertierung: "Drucker spezifisch" und Quartz-Filter: "Ohne".

Danke für eure Hilfe.
X

Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

16. Nov 2003, 14:28
Beitrag # 2 von 19
Beitrag ID: #59150
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Hallo issnix,

diese doppelte Zuweisungsmöglichkeit ist tatsächlich verwirrend und, wie ein Adobe inDesign wunderschön aufzeigt, auch absolut unnötig (wenn man in Adobe InDesign direkt auf ein Gerät augibt, dann die Auswahlmöglichkeit der PPD ausgegraut, weil diese ja bereits dem Gerät zugeordnet ist).
Die Zuweisung auf Treiber-Ebene (früher unter Mac OS 8/9 in der Auswahl heute unter Mac OS X im Print Center)dient zum einen den nicht-professionellen Programmen die selbst keine PPD-Wahlmöglichkeit bieten und sich bei der PostScript-Ausgabe auf die Fähigkeiten des Betriebssystems verlassen und zum anderen der Auswahlmöglichkeit gerätespezifischer Funktionen die meist nur auf Treiberebene zugänglich sind (Duplex-Druck, Kasettenanwahl, usw.). Basierend auf dieser PPD werden dann z.B. die PostScript-Codes die zur Bestimmung des Ausgabeformats benötigt werden, ausgelesen und in die Druckdatei geschrieben. Andere wichtige Informationen sind der PostScript Level den die PPD widerspiegelt, der Standardfarbraum (Graustufen, RGB oder CMYK) die Liste der residenten Fonts, das Vorhandensein (oder eben nicht) eines TrueType-Rasterizers um TrueType-Fonts ohne Konvertierung ins Type 1 Format ausgegeben zu können.

Wenn nun sowohl der Treiber als auch die Applikation die Einstellung eines bestimmten Features bieten, kann es durchaus auch zu unschönen "Kollisionen" kommen. So kam z.B. der Wert für die Ausgabeauflösung in einem QuarkXPress 3, 4 und 5 nie zum Zuge, weil er durch den vom PostScript-Treiber selbst ausgegebenen Wert überschrieben wurde (weil dieser weiter hinten im PostScript-Code zu finden ist).

Wenn man den PostScript-Code analysiert, werden Sie einen Abschnitt finden in dem geballt gerätespezifische Einstellungen definiert werden, diese stammen dann vom PostScript-Treiber. Dieser Setup-Bereich könnte z.B. folgendermassen aussehen:

%%BeginSetup
[{
%%BeginFeature: *InstalledMemory 6MB
%%EndFeature
} stopped cleartomark
[{
%%BeginFeature: *Resolution 1200x1200dpi

<</HWResolution [1200 1200]>> setpagedevice
%%EndFeature
} stopped cleartomark
[{
%%BeginFeature: *ManualFeed False

<</ManualFeed false>> setpagedevice
%%EndFeature
} stopped cleartomark
[{
%%BeginFeature: *PageSize A4

<</PageSize [595 842] /ImagingBBox null>> setpagedevice
%%EndFeature
} stopped cleartomark
...

Die professionellen Layoutprogramme leiten ebenfalls gewisse Fähigkeiten des Ausgabegeräts (Standardfarbraum, PostScript-Level, TrueType-Ausgabe, Auflösung, Rastereinstellungen, usw.) aus der ausgewählten PPD ab und setzen diese in Form von Standardwerten in den Eingabe- und Auswahl-Feldern des Druckdialogs um bzw. entscheiden explizit, wenn es keine Einstellmöglichkeit für ein bestimmtes Feature gibt, welcher PostScript-Code zu generieren ist.
Somit ist es immanent wichtig, das beide PPDs korrekt gewählt werden, wobei die im Druckdialog ausgewählte letztendlich die wichtigere von beiden ist.

Wenn Sie ein TIFF-Bild in einem Layoutprogramm platzieren und dann auf PostScript-Ebene ausgeben, muss dieses Bildformat zwangsläufig einer Konvertierung unterworfen werden, da es keine TIFF-Bild Unterstützung in PostScript gibt. Das Ergebnis dieser Konvertierung ist von mehreren Faktoren abhängig:
- Ausgabefarbraum. Wird entweder explizit gewählt (z.B. Composite-CMYK) oder durch die PPD-Datei vorgegeben
- PostScript Level. Ist der PostScript Level >= 2 kann z.B. komprimiert ausgegeben werden. kein mir bekanntes Layout-Programm gibt jedoch z.B. mit der verlustbehafteten JPEG-Komprimierung aus selbst wenn das TIFF-Bild noch so gespeichert sein sollte.
- Auflösung. Ist ein Downsampling auf Programmebene aktiviert? So z.B. die Option "Vollauflösende TIFF-Ausgabe" in QuarkXPress oder "Optimierte Abtastauflösung" in Adobe InDesign.

Wird nun eine notwendig Farbraumtransformation signalisiert, weil der gewählte Ausgabefarbraum vom Bildfarbraum abweicht, dann findet diese bereits während des Druckprozesses statt (außer es wird eine Art "PostScript Farbmanagement" aktiviert bei dem diese Transformation erst im Ausgabegerät stattfinden würde). Bei professionellen Layoutprogrammen macht diese Transformation das Programm selbst, bei nicht professionellen Programmen wird dies dem PostScript-Treiber überlassen (so wird z.B. aus einem CMYK-TIFF in MS Word bei der Ausgabe ein RGB-Bild).
Bei deaktiviertem Farbmanagement stützen sich die Layoutprogramme auf individuelle interne Transformationsalgorithmen die fest einprogrammiert wurden und nicht vom Anwender beeinflußbar sind (weder per Grundeinstellungen noch per ColorSync-Konfiguration o.ä.). Die meisten Produkte verwenden eine RGB-nach-CMYK-Transformation mit mittlerem Schwarzaufbau. Da die eingesetzte Algorithmen proprietär sind, ist es nicht möglich zu sagen, was für ein Farbraum resultiert.

Als Konsequenz kann man eigentlich nur dringendst anraten: Soll/muss eine Farbraumtransformation im Layoutprogramm stattfinden, dann sollte diese unbedingt unter Einsatz eines ICC-Profil gestützten Ansatzes erfolgen wie er von jedem halbwegs professionellen Layoutprogramm inzwischen unterstützt wird. Die Alternative dazu ist die eigentliche Farbraumtransformation im Workflow nach "hinten" zu verlagern. D.h. die Farben bei der Ausgabe noch unangetastet zu lassen und erst später auf mit entsprechender Software auf PostScript- oder PDF-Ebene oder im PostScript-Ausgabegerät wandeln zu lassen. Dazu sind aber spezielle Ausgabemodi vonnöten. So z.B. "PostScript Farbmanagement" in Adobe InDesign oder "Im Istzustand" im neuen QuarkXPress 6.0.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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als Antwort auf: [#59134]

Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

18. Nov 2003, 12:24
Beitrag # 3 von 19
Beitrag ID: #59331
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Hallo issnix, Hallo Hr. Zacherl !

Da issnix zwei Fragen angeschnitten hat, die mich auch beschäftigen, erlaube ich mir, mich hier mal einzuschalten.

Zum Problem von issnix: Ich glaube nicht, dass er/sie (wie das der Beitrag v. Hr. Zacherl nahelegt) qxp bewusst zur Farbraumtransformation eingesetzt hat, sondern dass das eher «passiert» ist; selbst wenn man im qxp Drucken-Dialog unter dem Reiter «Ausgabe» «Composite RGB» auswählt, werden - soweit ich das sehe (qxp pp 5.01/distiller 5.05), 4c Auszüge angezeigt und vermutlich auch geschrieben (mit vorausgewählter Distiller 5 ppd unter dem Reiter «Installieren») - ich kann allerdings nicht positiv sagen, was *tatsächlich* im pdf ankommt, da ich nur 4c in qxp importiere (dies in Bezug auf issnix’ 1te Frage).

Zur 2ten Frage:
>Wie finde ich jetzt raus, in welchem CMYK-Farbraum (Quellprofil)
>diese Bilder sind? PitStop sagt mir, dass das ein CMYK-Farbraum ist,
>aber nicht welches Quellprofil verwendet wird.

Genau das frage ich mich auch . . . beschreitet man den in O. Drümmers Kochrezept 1 (v1.1) beschriebenen Weg, betet man also in die 4c psd-Datei vor dem Import in qxp das icc-Profil ein, kann man hinterher in PitStop das Profil nicht bestimmen - es geht wohl auf dem postscript-weg, den qxp ins pdf beschreitet, verloren - warum es aber dann erst einbetten ? Alternative Frage: wäre es eingebettet (bis ins pdf), könnte es dann zu einer erneuten CMYK zu CMYK Wandlung im RIP kommen ?

Zu meinem zweiten Problem schreibt Hr. Zacherl:
>So kam z.B. der Wert für die Ausgabeauflösung in einem
>QuarkXPress 3, 4 und 5 nie zum Zuge, weil er durch den vom
>PostScript-Treiber selbst ausgegebenen Wert überschrieben wurde

Den «PostScript-Treiber» Wert den Sie meinen, ist es der, den man zB im qxp Drucken-Dialog nach klicken auf die Schalfläche «Drucker…» erreicht ? (pull-down Menue > Druckerspezifische Optionen > Resolution).
Ich kenne das beschriebene Problem nicht praktisch, da ich dort immer identische werte wie im qxp Drucken-Dialog gesetzt habe …
BTW liesse sich das mit der MadetoPrintXT automatisieren (bis jetzt richte ich mehrere desktop-printer ein) ?


als Antwort auf: [#59134]

Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

typos
Beiträge gesamt: 44

18. Nov 2003, 12:26
Beitrag # 4 von 19
Beitrag ID: #59332
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«anonym» ist unschön, ich war’s



Mit freundlichen Grüssen

Peter Baur



als Antwort auf: [#59134]

Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

18. Nov 2003, 13:15
Beitrag # 5 von 19
Beitrag ID: #59342
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Hallo Herr Bauer,

wenn Sie in einem Layoutprogramm verschiedene Farbraäume verwenden bzw. Bilddaten (welche in reinen Pixelformaten vorliegen) in verschiedenen Farbräumen platzieren und Sie wählen explizit einen Ausgabefarbraum wie Composite RGB oder Composite CMYK, dann findet für den teil der Dokumentdaten, welche nicht in im gewählten Grundfarbraum vorliegen, eine Farbraumtransformation statt.
Dies können Sie nur unterbinden, indem Sie entweder:
- ein Platzierformat verwenden, welches vom Layoutprogramm nicht beeinflußbar ist wie z.B. EPS
- ein Layoutprogramm verwenden, welches eine Ausgabe von gemischten Farbräumen zulässt. Dies ist z.B. Adobe InDesign bei Einsatz der Druckoption "PostScript-Farbmagement" oder QuarkXPress 6.0 bei Verwendung der Ausgabeoption "Im Istzustand".

Wenn Sie in ein CMYK TIFF-bild ein ICC-Profil einbetten und dieses dann in ein Layoutprogramm platzieren, dann entscheidet die Tatsache, ob das Farbmanagement in diesem Layoutprogramm ein- oder ausgeschaltet ist, ob dieses Profil Verwendung findet oder nicht.

Wenn es ausgeschaltet ist, liest das Layoutprogramm nur die Bilddaten selbst ein und gibt sie 1:1 in der Ausgabedatei aus (sofern Bild- und Ausgabefarbraum identisch gewählt sind). Somit ist Zielfarbraum = Quellfarbraum. Der Zielfarbraum ist ein geräteabhängiger CMYK-Farbraum (DeviceCMYK), weil ansonsten im weiteren nochmals eine Farbraumtransformation stattfinden würde, weil kein Ausgabegerät in der Lage ist geräteneutrale Farbe zu produzieren.

Wenn das Farbmanagement aktiviert ist, dann findet unter Verwendung des Quellprofils im Bild eine Farbraumtransformation in den laut CMS-Konfiguration festgelegten Zielfarbraum statt (zumindest dann wenn Quell- und Zielprofil unterschiedlich sind). Das Endergebnis ist wiederum ein geräteabhängiger CMYK-Farbraum (DeviceCMYK). Es darf keine Profilierungsinformation vorliegen, weil ansonsten wieder, wie oben beschrieben, eine erneute Farbraumtransformation im weiteren Ausgabe-Workflow stattfinden würde.
Somit ist also ganz klar, dass in der daraus generierten PDF-Datei kein profil gefunden werden kann (ganz abgesehen, davon ist PostScript gar nicht in der Lage ICC-Profile als Quellfarbraum zu verwerten).

Wenn Sie einen PDF/X-1a oder PDF/X-3 (4C + Spot) Workflow betreiben, dann ist diese Profilierung des Dokumentfarbraums insofern gelöst, dass im Output Intent dieser deklariert ist.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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als Antwort auf: [#59134]

Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

18. Nov 2003, 16:17
Beitrag # 6 von 19
Beitrag ID: #59385
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Ja, und welche Auswirkungen hat dann dieser "Dokumentfarbraum" auf mein PDF/X-3?

Was passiert, wenn ich das auf einen PDF-Workflow schiebe? Eigentlich sollten ja im 4c-PDF/X-3 meine Bilder korrekt im "richtigen" CMYK vorliegen (nämlich das, was ich in Photoshop bei der Separation von RGB bzw. LAB zu CMYK definiert habe).

Passiert denn durch das eingebettete Farbprofil im PDF/X-3 dann nochmals eine Änderung im PDF-Workflow bei der Ausgabe?
Und was passiert bei der Proofausgabe, z.B. auf einem Best-RIP? Der ist doch gar nicht in der Lage das PDF/X-3-Farbprofil auszulesen? Stimmt dann Proof und PDF-Workflow noch überein????

Je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr muß man sich wundern, daß das eigentlich alles so halbwegs vernünftig funktioniert in der Druckindustrie... (das ist nicht ketzerisch gemeint, eher ein wenig hilflos ob der Fragen)


als Antwort auf: [#59134]

Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

18. Nov 2003, 21:36
Beitrag # 7 von 19
Beitrag ID: #59439
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Hallo Anonym, Hallo Hr. Zacherl,

zu Anonym:
>Passiert denn durch das eingebettete Farbprofil im PDF/X-3
>dann nochmals eine Änderung im PDF-Workflow bei der Ausgabe?

Nun, soweit (und wenn) ich das richtig sehe: Nein - das Einbetten des Profiles ändert die Bilddaten nicht, es wird nur im pdf/x3 mit «durchgeschleust» um ggfs. extrahiert werden zu können, eben zB für das proofen,

>Der ist doch gar nicht in der Lage das PDF/X-3-Farbprofil auszulesen?
PitStop und pdfInspektor können das.

Zu Hr. Zacherl:
Das mit den verschiedenen Farbräumen sehe ich genauso (war uA Grundlage meiner «Antwort» an issnix; von dieser Seite kamen auch die verschiedenen Farbräume ins Spiel - mE nach redet man in Foren wie diesem hier schnell aneinander vorbei, da werden dann Fragen beantwortet, die gar nicht gestellt wurden, liegt wohl daran, das wir das alles neben der Arbeit her machen [ ich bin da insoweit im Vorteil, weil die Orthographie meines Namens schnell Indikator für die Ortholexie des Schreibenden wird ;-) dies nur am Rande ] ).

>Es darf keine Profilierungsinformation vorliegen, weil ansonsten wieder,
>wie oben beschrieben, eine erneute Farbraumtransformation im weiteren
>Ausgabe-Workflow stattfinden würde
… das bestätigt meine als Frage vorgebrachte Vermutung, das es, wäre ein ICC Profil eingebettet, zu einer erneuten CMYK zu CMYK Wandlung zB im RIP kommen könnte - auch Ihre sonstigen Ausführungen bestätigen mir meine Vorgehensweise (Farben via psd Profilkonvertierung in DeviceCMYK, durchschleusen in qxp mit ausgeschaltetem CMS und «ausflaggen» des in psd getroffenen output intents im pdf/x3).
Nur, als selbstkritischer Mensch fragt man sich, wenn man zB O. Drümmers Kochrezept 1 (v1.1) liest, wo bei identischer Vorgehensweise Profile eingebettet werden (bei abgeschaltetem qxp CMS, ibid. p.19) ob man nicht doch einen Denkfehler gemacht hat . . . was hier wohl nicht der Fall war.
Ob ich dann Hr. Zachrl noch einmal bezügl. des PostScript-Treiber Auflösungsproblemes bemühen dürfte ?

Vielen Dank vorab
Peter Baur



als Antwort auf: [#59134]

Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

18. Nov 2003, 21:42
Beitrag # 8 von 19
Beitrag ID: #59440
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Herr Baur?

schon wieder anonym? ;-)

In den aktuellen Spezifikationen der PDF/X-Normen wurde spezielles Augenmerk darauf gelegt, dass die Art und Weise wie der Dokumentfarbraum beschrieben wird, dies einerseits so gut als möglich aber auch gleichzeit absolut ungefährlich in Hinblick auf die unverfälschte Farbwiedergabe, zuläßt.

Dazu wurde von Adobe die PDF-Spezifikation um das Konstrukt des OutputIntent-Arrays erweitert. Dieses erlaubt es in einer PDF-Datei einen (oder mehrere) beabsichtigte Ausgabebedingungen (= output intent) entweder in Form eines ICC-Profils und/oder auch in rein textueller Form zu beschreiben.

Da das enthaltene ICC-Profil aber keinem Seitenobjekt explizit zugewiesen ist und der OutputIntent auch nicht Bestandteil des eigentlichen Seitenbeschreibungs-Datenstroms ist, kann es zu keiner ungewollten Farbraumtransformation kommen.
Wenn jemand nicht weiss, dass es sich um eine PDF/X-Datei handelt wird er/sie diese zusätzliche Information einfach ignorieren.

Speziell an PDF/X angepasste Software und Proof- bzw. Ausgabesysteme können jedoch inzwischen auch durchaus automatisch auf diese PDF/X-Zusatzinformationen zugreifen. Dies ist dann aber von der Konfiguration abhängig. So kann z.B. das Farbmanagemt Plug-In Heidelberg Supercolor den laut OutputIntent definierten Zielfarbraum als Ausgabeprofil nutzen. Die aktuelle BestColor Proof-Software läßt eine automatisierte Nutzung des OutputIntent-Profils als Simulationsprofil für die Prooferstellung zu und der aktuellste FUJI Celebrant RIP kann ebenfalls mit PDF/X-Dateien und deren OutputIntent umgehen.
Aber wie bereits erwähnt geschieht dies nur, wenn es vom Anwender laut Konfiguration explizit gewünscht wird.

Das Datenformat PDF und Standards wie PDF/X-1a oder PDF/X-3 stellen sicher eine neue Herausforderung für viele Druckvorstufen-Anwender dar. Wer damit umgehen will/muss, muss sich auch darüber im Klaren sein, dass hier auch neues Wissen vonnöten ist. Mit "Ausprobieren" alleine ist hier nicht mehr viel zu machen. Wer jedoch bereit ist Zeit und ein wenig Geld in Form von Fortbildungsmaßnahmen und Tools zu investieren, wird ganz sicher mit einer deutlich gesteigerten Effizienz und Produktionssicherheit belohnt, welche letztendlich wiederum hilft die Produktionskosten zu senken.

Mit freundlichen Grüß
en

Robert Zacherl

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als Antwort auf: [#59134]

Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

typos
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18. Nov 2003, 22:00
Beitrag # 9 von 19
Beitrag ID: #59443
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Herr Zacherl !

>schon wieder anonym? ;-)

Stimmt, ich mach’ mir auch schon Sorgen - hier mitreden wollen, aber zu dumm zum einloggen . . . aber trotzdem, die Spitze

>Mit "Ausprobieren" alleine ist hier nicht mehr viel zu machen

habe ich mE nicht verdient & bezügl. des "PostScript-Treiber Auflösungsproblemes" gebe ich auf - aber ansonsten weiss’ ich Ihre Bemühungen mehr als zu schätzen - sollte vielleicht auch mal zum Ausdruck kommen!

Mit freundlichen Grüssen
Peter Baur


als Antwort auf: [#59134]

Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

Robert Zacherl
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18. Nov 2003, 22:13
Beitrag # 10 von 19
Beitrag ID: #59446
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Herr Baur,

>Mit "Ausprobieren" alleine ist hier nicht mehr viel zu machen

das war nicht wertend gemeint und auch keineswegs auf ihre Person bezogen. Es ist nur ganz einfach so, dass die Anzahl der Permutationen so groß ist, dass ein in der Produktion steckender Mitarbeiter nicht in der Lage ist sich alle Weißheiten selbst zu erarbeiten. Hier muss meiner Meinung nach vom Gros der Produzierenden noch viel stärker als bisher auf Fachwissen aus Literatur, Foren ;-) und Seminaren/Schulungen gesetzt werden.

>Den «PostScript-Treiber» Wert den Sie meinen, ist es der, den man
>zB im qxp Drucken-Dialog nach klicken auf die Schalfläche
>«Drucker…» erreicht ? (pull-down Menue > Druckerspezifische
>Optionen > Resolution).

Genau den meinte ich. Wenn Sie z.B. mit der originalen Acrobat Distiller 4 oder 5 PPD aus QuarkXPress ausgeben, dann können Sie zwar im Druckdialog von XPress z.B. 2400 dpi auswählen, wenn Sie aber vergessen mit Hilfe der obigen Druckertreiber-option ebenfalls auf 2400 dpi umzustellen, dann wird der Auftrag nur mit 1200 dpi interpretiert werden, weil dies die Standardauflösung laut PPD ist.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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als Antwort auf: [#59134]

Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

typos
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19. Nov 2003, 11:01
Beitrag # 11 von 19
Beitrag ID: #59490
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Herr Zacherl,

vielen Dank für Ihre Antwort ! Erst recht angesichts der späten Stunde.

>Hier muss meiner Meinung nach vom Gros der Produzierenden
>noch viel stärker als bisher auf Fachwissen aus Literatur,
>Foren ;-) und Seminaren/Schulungen gesetzt werden.

Da haben Sie wie fast immer Recht. Allerdings ist es auch in Foren nicht immer einfach, die rechte Antwort zu bekommen ;-)
Hier habe ich nun den schönen Fall, bestätigt zu bekommen, einen Fehler richtigerweise unterlassen zu haben (Genugtuung für den Pingeligkeitsvorwurf seitens flotter knöppschedrügge Xperde).

>nur mit 1200 dpi interpretiert werden,
>weil dies die Standardauflösung laut PPD ist.

Könnte man nicht die ppd ändern (Hr. Jaeggi hat das ja für die 4er Vers. gemacht) ? Oder mitMadeToPrint ?
(Jetzt wo ich weiss, den Fehler gibts wirklich und nicht nur möglicherweise, soll auch Ernst gemacht werden ;-) weg mit den div. Desktop-Printern…)

Mit freundlichen Grüssen
Peter Baur


als Antwort auf: [#59134]

Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

19. Nov 2003, 17:20
Beitrag # 12 von 19
Beitrag ID: #59552
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(4215 mal gelesen)
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Hallo Herr Baur,

wir verteilen bereits seit mehreren Jahren kostenlos an unsere Kunden und Schulungsteilnehmer eine modifizierte Distiller-PPD, die die Ausgabe-Auflösung und diverse andere Dinge für den Prepress-Bereich optimiert beinhaltet.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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als Antwort auf: [#59134]

Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

Marco Morgenthaler
Beiträge gesamt: 2474

19. Nov 2003, 18:41
Beitrag # 13 von 19
Beitrag ID: #59561
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Hallo

Mir ist nicht ganz klar, wie ich dem Distiller die PPD zuweise.

Ich arbeite auf einem G4 mit OS9-Partition, Acrobat 4.0 war installiert, dann deinstalliert (Acrobat-Ordner getrasht), darauf Acrobat 5.0 installiert. In der Auswahl erscheint der AdobePS-Druckertreiber, eine Zuweisung der Distiller-PPD ist aber nicht möglich. Meinem HP LaserJet konnte ich ja über die Auswahl die richtige PPD zuweisen (Klick auf LaserWriter8-Treiber > in der PS-Drucker-Auswahl rechts HP LaserJet auswählen > Schaltfläche Erstellen > konfigurieren bzw. PPD auswählen).

Seltsam ist auch, dass in den Systemerweiterungen > Druckerbeschreibungen fünf Acrobat-Distiller-PPD liegen (Acrobat Distiller und dann noch vier Acrobat Distiller mit dem Zusatz CS, CT, J und K), daneben noch ein PDFPlugin und ein hellgrau dargestellter VirtualPrinter.

Auf meinem Schreibtisch gibt es inzwischen den Virtual Printer 4 (die vorherigen landeten im Papierkorb, den Virtual Printer braucht es offenbar, um eine PS-Datei zu generieren, die dann dem Distiller übergeben werden kann), bei "Adobe PDF erstellen" bin ich bei Nr. 3.

Obwohl eigentlich alles zu funktionieren scheint (PDF lässt sich aus Xpress 4.11 problemlos erstellen, im Installationsreiter lässt sich die Druckerbeschreibung Acrobat Distiller auswählen), bin ich doch um einen Hinweis auf meine Fragen dankbar:

Wie weise ich dem PS-Treiber die Distiller PPD zu? Warum gibt es mehrere Distiller PPDs?

Und noch etwas: Wie deinstalliere ich eine Acrobat-Version? Vor der Installation wird man dazu aufgefordert, die frühere Acrobat-Version zu deinstallieren, Hinweise fänden sich im Handbuch. Dort stehen aber nur Angaben zu Windows. Reicht es, den Acrobat-Ordner zu trashen?

Vielen Dank für allfällige Antworten.

Gruss Marco


als Antwort auf: [#59134]

Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

19. Nov 2003, 19:07
Beitrag # 14 von 19
Beitrag ID: #59566
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Hallo Herr Morgenthaler,

in der Auswahl erscheinen nur physikalische Ausgabegeräte die in der ausgewählten Netzwerkzone gefinden werden. Der "Acrobat Distiller" ist aber ein virtuelles Ausgabegerät und erscheint deshalb nicht.
Sobald Sie jedoch das Acrobat Paket installiert haben, sollten Sie in jedem Programm aus dem Sie drucken das virtuelle Ausgabegerät "Adobe PDF erstellen" vorfinden, welche bei der Installation automatisch angelegt wird. Diesem ist bereits standardmässig die Acrobat Distiller 5 PPD zugeordnet, so dass Sie sich um nichts mehr kümmern müssen außer die Standardkonfiguration des treibers zu korrigieren. Dazu zählt den PostScript Level auf "3" zu stellen, das binäre Ausgabeformat zu wählen und "Alle Schriften einbetten" zu lassen.

Einem virtuellen Ausgabegerät, welches als Schreibtischdrucker auftaucht, kann man mit Hilfe des "LaserWriter Dienstprogramms", welches zum Installationsumfang des Mac OS 9.x Betriebssystems zählt, eine individuelle PPD zuweisen (was aber wie gesagt beim "Adobe PDF erstellen" Drucker nicht notwendig ist, da bereits die richtige PPD zugewiesen ist).

Es existieren 5 PPDs, weil Adobe eine international agierendes Unternehmen ist und speziell der asiatische Markt spezielle Anpassungen im Schriftbereich notwendig macht. Die 5 PPD-Dateien namens
Acrobat Distiller (westlich)
Acrobat Distiller CS (chinesisch simplified)
Acrobat Distiller CT (chinesisch traditional)
Acrobat Distiller J (japanisch)
Acrobat Distiller K (koreanisch)

entsprechen den in Klammern angegebenen Landesversionen.

Somit kommt für den europäischen Acrobat Anwender normalerweise nur die "normale" "Acrobat Distiller" PPD in Frage. Die anderen können entfernt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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als Antwort auf: [#59134]

Welche PPD gibt den Ton an und RGB wird zu CMYK

typos
Beiträge gesamt: 44

20. Nov 2003, 11:05
Beitrag # 15 von 19
Beitrag ID: #59617
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Hallo Herr Zacherl,

>wir verteilen bereits seit mehreren Jahren kostenlos an unsere
>Kunden und Schulungsteilnehmer eine modifizierte Distiller-PPD,
>die die Ausgabe-Auflösung und diverse andere Dinge für den
>Prepress-Bereich optimiert beinhaltet.

Prima Service, gut zu wissen - und schon so lange - da habe ich hier ja wieder nur kalten Kaffee aufgetragen . . . nun ja, da ich aber nicht darüber entscheiden kann, dass eine oder andere bei Ihnen zu werden, ist wohl weiter do-it-yourself gefragt.

Nochmals Dank für all’ Ihre Antworten!

Mit freundlichen Grüssen
Peter Baur


als Antwort auf: [#59134]
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