Hallo Seb.
Gegenfrage: Wie wollen Sie *ohne* Automatismen Produktionssicherheit gewährleisten. Computer machen insgesamt weniger Fehler als Menschen. Das resultiert schon allein daraus, dass der Rechner keinen Zeitdruck/Stress kennt und es ihm völlig gleichgültig ist, ob es 4 Uhr morgens in einer 48-Stunden-Dauersession ist. Beim Setzer dagegen lässt irgendwann die Konzentration nach. Da Sie sich selbst als "Alten Hasen" bezeichnen, kennen Sie ja vielleicht noch das Linotype-Satzsystem mit den schönen schwarz/grün-Monitoren (ich selbst habe damit vor 14 Jahren angefangen). Damals hätte ich Geld mitgebracht, wenn ich dafür ein vernünftiges Suchen/Ersetzen - oder besser noch - eine brauchbare Makro-Sprache bekommen hätte ... :)
Im Werksatz haben Sie heute einfach nicht mehr die Zeit, jede Fußnote einzeln zu betreuen. D.h. natürlich nicht, dass man sich auf die Automatismen blind verlassen kann - leider. Kontrolle ist nach wie vor unerlässlich. Insgesamt ist moderner Setzer weniger "Gestalter", sondern eher "Konvertierer", der, z.B. mit Hilfe von Regulären Ausdrücken, nach immer wiederkehrenden Formatierungen im Text sucht und diese dann automatisch durchführen lässt.
Die beiden von Ihnen genannte Programme (Quark, ID) scheiden da leider aus, da spätestens bei der Autorenkorrektur ein Projekt mit, sagen wir mal, 1200 Fußnoten den Bach runter geht. Wenn man Pech hat kann es passieren, dass durch Streichungen/Einfügungen keine einzige Fußnote mehr da steht, wo sie hingehört. Von der Nummerierung ganz zu schweigen. Bietet das Programm hier keinen Automatismus, ist die Sache schlicht und einfach gelaufen (Termin!). Beide sind hervorragende Kreativwerkzeuge, aber für die "dicken Brocken" nicht geeignet.
Zum Schluss noch eine Frage: Kennt sich hier irgendwer mit Framemaker aus? Bzw. kennt jemand ein gutes, am besten deutschsprachiges, Forum zu diesem Programm?
Wolfgang Giersberg
*der mit der Fußnote tanzt/kämpft* :)
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