Hallo Manu,
ich denke Sie sprechen mich an auch wenn ich nicht Roland heiße ;-)
Sie schrieben:
> nun holen Sie doch nicht wieder meine Postscript-Aussage von
> gestern hervor. Ich hatte doch schon längst eingeräumt, dass ich
> da nur nachgeplappert habe, was mir mein Belichter in der Litho
> erzählt hat.
Für mich war das Thema ja bereits erledigt (Zitat 5.6.04: "Ich denke, dass wir es jetzt dabei belassen und uns wieder den wirklichen Problemen widmen sollten. Einverstanden?"). Sie haben es nur Ihre unterschwelligen Vorwürfe wieder zum Diskussionsgegenstand gemacht.
Sie schrieben:
> Andererseits gebe ich tatsächlich meine Dateien zum Belichten
> ausser Haus oder direkt an die Verlage.
Das erklärt einiges.
Sie schrieben:
> Trotzdem denke ich, dass ich im Laufe der vielen Jahre in denen
> ich mit Quark arbeite, mir einiges an Wissen angeeignet habe, denn
> Fehler in den Belichtungen waren bislang selten. Und Sie glauben
> doch nicht wirklich, dass das bisher nur Zufall war.
Das hat niemand in Frage gestellt bzw. behauptet. Eine der größten Vorteile von QuarkXPress ist und bleibt (und das ist auch einer der Hauptgründe, warum viele Verlage noch mit älteren Versionen arbeiten), dass aufgrund der wenigen technologischen Gimmicks und dem großen Erfahrungsschatz der Anwender ein recht sicheres Produzieren in QuarkXPress möglich ist.
Sie schrieben:
> Ferner glaube ich, dass wir im Grunde heftig aneinander
> vorbeireden. Was ich Quark vorhalte ist, dass sie eben unsere
> Wünsche nicht berücksichtigen (siehe Holgis Wunschliste). Das
> sind bestimmt nicht alles große technische Herausforderungen,
> wenn man mal an die Beziehungspunkte der Rahmen denkt. Gemessen
> wird immer noch ausschließlich oben links.
Hätten Sie sich in Ihren Postings auf solche, absolut berechtigten Kritikpunkte beschränkt bzw. würden Sie nicht zigmal nachhaken und Ihre ursprünglich nicht gerechtfertigten Kritik nun zu rechtfertigen versuchen, dann wäre es gar nicht erst zu einer Chance gekommen aneinander vorbeizureden.
Sie schrieben:
> Ich hatte sehr gehofft, dass mit dem Erscheinen von ID auch Quark
> endlich mal aus demselben kommt und das Programm endlich auch im
> kreativen Sinne aufpeppt.
Und ich hatte Ihnen schon versucht klarzumachen, dass dazu mehr notwendig ist als ein paar Codezeilen zu ändern oder hinzuzufügen, da in weiten Bereichen das ganze technologische Grundgerüst auf das sich QuarkXPress stützt, nicht geeignet bzw. leistungsfähig genug ist.
Sie schrieben:
> verstehe aber nicht, dass Sie nicht erkennen wollen, dass man sich
> eben nicht in solche komplexen Geschichten mal eben hinenwursteln
> kann, wenn man nicht gerade in einem Belichtungs-Laden arbeitet.
Manu, ich versuche ein letztes Mal es Ihnen klar zu machen: Ich kann Ihre Einstellung absolut verstehen. Es sind Ihre provokanten Headlines und inhaltlichen Kritikpunkte die mir keine andere Chance lassen als dagegen zu halten. Ich hatte am 5.6.04 diesen Thread für mich abgeschlossen und Sie hätten nie wieder ein Wort von mir diesbezüglich gehört. Offensichtlich konnten Sie es sich aber nicht verkneifen nochmals nachzuhaken.
Sie schrieben:
> Selbst wenn Sie mir alle technischen Raffinessen des komplexen
> Zusammenspiels erklären würden, glauben Sie meine kreative Arbeit
> wäre davon betroffen?
Ich glaube behaupten zu dürfen, dass viele meiner Schulungsteinehmer und auch viele der Forumleser sehr stark davon profitieren, dass ich Ihnen die technologischen Zusammenhänge hinter einem konkreten Problem erkläre, anstelle einfach nur zu sagen "wenn das passiert, dann drücke dieses Knöpfchen". Ersteres befähigt die Leute auch Variationen eines Problems in den Griff zu bekommen. Letzteres läßt sie bei einem nur minimal anders gearteten Problem oder einem veränderten Dialogfenster wieder scheitern.
Sie schrieben:
> Hier werden doch die Parameter zu unseren Ungunsten verschoben
> und so getan, als seien wir nur dumme User und sämtliche
> Schwierigkeiten ergäben sich ausschließlich aus unserer
> Unkenntnis.
Hat niemand behauptet. Aber die Forderung nach mehr Funktionalität bringt heute zwangsläufig die Forderung nach mehr Knowhow um die eingesetzten Technologien mit sich. Das ist nicht schön und auch nicht zweckdienlich aber es ist so.
Sie schrieben:
> Ein wirklich gutes Programm wäre eines, was mich von solchen
> Diskussionen unbehelligt ließe, damit ich mich MEINER Arbeit voll
> widmen kann. Dafür habe ich dieses Programm ja schließlich für
> teueres Geld gekauft.
Das ist Wunschdenken, weil es das heute nicht mehr gibt (gab es das jemals?). Ich würde Ihren Unmut verstehen, wenn es eine Alternative gäbe auf die das zutrifft. Aber egal für welches Layoutprogramm Sie sich entscheiden, Sie werden sich immer mit dessen Problemen, Ecken und Kanten auseinandersetzen müssen. Denn für jedes gefixte Problem werden aufgrund der Feature-Mania der Anwender in den neuen Funktionen wieder neue Fehler und Probleme hinzukommen. Dies ist schon alleine aufgrund der Komplexität der Software gegeben. Eine Faustregel in der normalen kommerziellen Software-Entwicklung lautet, dass auf etwas 1000 Codezeilen ein Programmierfehler kommt. Wissen Sie aus vielen Codezeilen ein Programm wie QuarkXPress besteht? Dazu kommt, dass ein Layoutprogramm-Entwickler heute mehr beherrschen muss als perfekten Blocksatz zu generieren, weil komplexe Technologien wie PostScript, PDF, Farbmanagement, Transparenz usw. die eigentlich gar nichts mit der eigentlichen Aufgabenstellung zu tun haben, trotzdem beherrscht werden müssen. Wenn diese Technologien dann noch nicht einmal aus dem eigenen Hause kommen (so z.B. der PDF Im- und Export in QuarkXPress 6.x) dann ist man sogar noch in einer Abhängigkeitssituation.
Sie schrieben:
> Und wenn die Ausgabeseite der Programme in Zukunft sich in
> Richtung PDF verlagert ist das ja grundsätzlich auch zu begrüßen,
> aber dann sollte das auch idiotensicher sein.
Nachvollziehbar aber eben in weiten Bereichen Wunschdenken.
Der aus Anwendersicht einfachste und sicherste Workflow ist der, der auf dem kürzesten und direkten Weg zum Ergebnis führt. Je mehr Zwischenstufen ein Workflow hat, desto höher ist die Gefahr von Fehlern. Wenn Sie einen sicheren PDF-Export wollen, dann ist der Weg der heute in QuarkXPress bestritten wird alles andere als optimal, da PDF über eine Konvertierung von zuvor generiertem PostScript-Code generiert wird. Somit haben es schon mal mit zwei Hauptfehlerquellen zu tun. Falscher PostScript-Code und/oder fehlerhafte Konvertierung.
Außerdem nimmt man eine Ausgangsbasis (PostScript Code), welche weniger leistungsfähig ist als das gewollte Endprodukt (PDF). Ein wenig optimaler Ansatz.
Das sind grundsätzliche Erkenntnisse, die man auch als Kreativer kennen und verstehen sollte bevor man anfängt zu diskutieren, welcher PostScript Level ausgegeben wird.
Auf die letzten drei Absätze antworte ich pauschal mit der Aussage, dass ich weder Sie noch die Zunft der "Kreativen" angegriffen habe. Ich habe nur versucht die von Ihnen, nicht allen Kreativen!, falsch dargelegte Aussagen richtigzustellen.
Dass ich gerne bereit bin, jedem Anwender (egal ob Kreativer oder Prepressler) zu helfen, verdeutlichst doch schon meine häufige Präsenz hier. Es kommt einfach nur auf den Ton und die evtl. provozierenden Inhalte an, ob man eine "normale" Antwort erhält oder ein wenig "Contra" zu spüren bekommt.
Ein Jumbo-Pilot muss seinen Vogel bestimmt nicht selbst zerlegen und wieder zusammenbauen können, aber ich kann als Passagier erwarten, dass er weiss was es bedeutet und was zu tun ist, wenn das rote Lämpchen "Hydraulic faulure" im Cockpit aufleuchtet ;-)
In diesem Sinne
Robert Zacherl
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