[GastForen PrePress allgemein Druckvorstufe, Druck und Weiterverarbeitung Zu viel Schwarz im Bild (Zeitungsoffset)

  • Suche
  • Hilfe
  • Lesezeichen
  • Benutzerliste
Themen
Beiträge
Moderatoren
Letzter Beitrag

Zu viel Schwarz im Bild (Zeitungsoffset)

Derfnam79
Beiträge gesamt: 4

24. Jul 2016, 15:54
Beitrag # 1 von 7
Bewertung:
(5905 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Es wird immer wieder gesagt, man soll/kann keine großformatigen Fotos in der Zeitung drucken, wo der Hintergrund (z.B bei Konzertfotos) zu viel Schwarz und kaum Zeichnung enthält.
Warum ist das so? Was genau passiert dann? Schmiert die Schwarze Farbe dann auf die Folgeseiten weil der Gesamtfarbauftrag zu voll zum schnellen Trocknen ist? Geht der Rest (weiße Stellen, Lichter usw bei den Personen auf dem Bild und Scheinwerfern) unter? Wird das Bild gräulich weil die Druckerei das Schwarz reduzieren muss?

Kann man das durche Bildbearbeitung noch beheben?

Viele schreiben ja über den max. Gesamtauftrag von Schwarz, aber die effektiven Folgen lese ich selten.
X

Zu viel Schwarz im Bild (Zeitungsoffset)

Markus Keller
Beiträge gesamt: 670

24. Jul 2016, 18:11
Beitrag # 2 von 7
Beitrag ID: #551450
Bewertung:
(5872 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Hallo,

auf diese Frage kann man keine allgemeingültige Antwort geben. Viel hängt von Druckverfahren ab, es gibt ja immer noch (wenige) Zeitungen, die im Hochdruck produziert werden. Meine Erfahrung: wenn man weiß, für welche Zeitung man produziert, besorgt man sich ein paar Ausgaben und schaut sich die an. Dann merkt man schnell, was gut ausschaut und was nur als "Sumpf" rüberkommt. Es ist kaum möglich, ein Motiv zu erstellen, dass in allen Zeitungstiteln gut ausschaut, da hilft auch kein noch so gutes Farbmanagement.


als Antwort auf: [#551445]

Zu viel Schwarz im Bild (Zeitungsoffset)

rohrfrei
Beiträge gesamt: 4492

25. Jul 2016, 12:06
Beitrag # 3 von 7
Beitrag ID: #551460
Bewertung:
(5630 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Hallo,

Zeitungsdruck ist Cold-Set, d.h. nach dem Druck sind keine Trockner installiert wie z.B. beim "normalen" Rollen-Offset Heat-Set. Die Farbe trocknet also rein durch wegschlagen in das Papier. Dadurch ist der max. Farbauftrag stark eingeschränkt auf max. 220 - 240%.

Zitat Schmiert die Schwarze Farbe dann auf die Folgeseiten weil der Gesamtfarbauftrag zu voll zum schnellen Trocknen ist?

Abschmieren auf Folgeseiten ist ein häufig zu beobachtendes Phänomen. Als weiteres Problem ist noch die integrierte Weiterverarbeitung zu betrachten. Die Zeitung kommt ja fertig gefalzt aus der Maschine. Nicht nur abschmieren auf Folgeseiten, sondern auch im Falz (Längs- und Querrichtung) ist ein Problem. Wenn links z.B. eine Anzeige von Vodafone steht, dann kann das Rot auf die gegenüberliegende Seite abschmieren. Es muss nicht immer nur Tiefschwarz sein, was Probleme verursacht.

Zitat Geht der Rest (weiße Stellen, Lichter usw bei den Personen auf dem Bild und Scheinwerfern) unter?

Eigentlich nicht. Aber für Zeitung gilt das gleiche wie für uncoated. Viel schärfen hilft viel. Und Papierweiß darf auch ruhig Papierweiß sein meiner Meinung. Und Kontrast können Zeitungsbilder auch immer vertragen.

Zitat Wird das Bild gräulich weil die Druckerei das Schwarz reduzieren muss?

Nein, kann man nicht allgemein sagen. Manche Zeitungsausgaben sind sicherlich mal gräulich, aber das ist dann wohl eher unbeabsichtigt in der Nachtschicht passiert, denn gewollt. In der Zeitung wird heutzutage auch ein starkes Ink-Saving eingesetzt, so dass eine Vergräulichung durch Dichte-Reduzierung nicht notwendig ist.

Zitat wo der Hintergrund (z.B bei Konzertfotos) zu viel Schwarz und kaum Zeichnung enthält.....Kann man das durche Bildbearbeitung noch beheben?

Man sollte die Tiefen in so einem Fall möglichst offen halten. In der Zeitung sind heutzutage dank CtP Punktübertragungen wie im Bogenoffset möglich, aber für eine gute Tiefenzeichnung würde ich den letzten druckenden Punkt nicht bis zum Maximum ausreizen. 90% bis 93% sind sicherlich nicht verkehrt.

Gruß


als Antwort auf: [#551445]

Zu viel Schwarz im Bild (Zeitungsoffset)

Bernhard Werner
Beiträge gesamt: 5130

25. Jul 2016, 18:21
Beitrag # 4 von 7
Beitrag ID: #551472
Bewertung:
(5555 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Da hier die Rede von „Fotos“ ist, wollte ich noch anmerken, dass diese immer im gelieferten, profilierten RGB-Farbraum bearbeitet werden sollten und erst/frühestens bei der Druckdaten-Erstellung in das entsprechende (Zeitungsdruck-)Profil gewandelt werden.

Sollte der Fotograf bereits separierte cmyk-Daten liefern (so, wie das früher – in den späten 90ern – oft und gerne gefordert wurde), sollte man ihm auf die Finger hauen und die original und profilierten RGB-Daten anfordern.

Gruß
Bernhard


als Antwort auf: [#551460]
(Dieser Beitrag wurde von Bernhard Werner am 25. Jul 2016, 18:24 geändert)

Zu viel Schwarz im Bild (Zeitungsoffset)

Derfnam79
Beiträge gesamt: 4

25. Jul 2016, 19:00
Beitrag # 5 von 7
Beitrag ID: #551473
Bewertung:
(5539 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Danke.

Also ich bekomme die Bilder fast immer in RGB und bearbeite sie auch dort.

Ich versuche meist das zu Viel an Schwarz damit zu reduzieren, dass ich in der Tonwertkorrektur im CMYK-Modus dann im Schwarzkanal die Lichter in der Tonwertspreizung aufhelle und bei den Tiefen den Regler vom Tonwertumfang hochschiebe.
Meistens dann mit etwas Bauchweh und gelegentlich mit dem realen Effekt, dass das Bild dann nicht mehr knackig sondern etwas flau wird.
Bestenfalls dann eben mit den Blau und Rot-Tiefen etwas mehr Saft dazu.


als Antwort auf: [#551445]

Zu viel Schwarz im Bild (Zeitungsoffset)

Markus Keller
Beiträge gesamt: 670

26. Jul 2016, 10:25
Beitrag # 6 von 7
Beitrag ID: #551476
Bewertung:
(5270 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Hallo,

das klingt mir alles so, als hättest du dich noch nie mit Farbmanagement auseinandergesetzt. Wenn du ein Bild im RGB-Farbraum so bearbeitest, wird es ja auf jeden Fall irgendwann in CMYK gewandelt. Dazu werden im Zeitungsdruck entsprechende Profile verwendet (z.B. ISOnewspaper26v4.icc). Nimmst du selbst schon im RGB-Bestand Korrekturen vor, die vom Farbmanagement erledigt werden (z.B. Farbauftrag reduzieren), werden die also möglicherweise doppelt ausgeführt. Das Resultat wäre dann natürlich ein extrem flaues Bild. Du solltest daher in Photoshop das Softproof auf ein solches Profil einstellen, dann siehst du wenigstens einigermaßen, was hinterher rauskommen könnte. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass unterschiedliche Tageszeitungen ein und die selbe Anzeige, Daten jeweils exakt nach ihren Vorgaben geliefert, völlig unterschiedliche Qualität liefern, teilweise viel besser, teilweise aber auch schlechter als das Softproof erwarten ließ.

Markus


als Antwort auf: [#551473]

Zu viel Schwarz im Bild (Zeitungsoffset)

rohrfrei
Beiträge gesamt: 4492

26. Jul 2016, 12:27
Beitrag # 7 von 7
Beitrag ID: #551482
Bewertung:
(5237 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Hallo,

Zitat Ich versuche meist das zu Viel an Schwarz damit zu reduzieren, dass ich in der Tonwertkorrektur im CMYK-Modus dann im Schwarzkanal die Lichter in der Tonwertspreizung aufhelle und bei den Tiefen den Regler vom Tonwertumfang hochschiebe.

In welchem CMYK-Modus? Wie von den Vorrednern bereits angemerkt, werden die Zeitungsdruck-spezifischen Parameter (Farbumfang, Tonwertzunahme, TAC) bereits bei der Anwendung des Ausgabeprofils ISOnewspaper oder WAN-IFRAnewspaper angewendet. Beide Profile zeichnen sich durch ein starkes GCR aus, d.h. die Buntfarben sind reduziert und das Schwarz ist sehr dominant.

Wenn du "zuviel an Schwarz" beschreibst, dann evtl. durch die Separationscharakteristik der Profile? Hier wäre eine nachträgliche Korrektur nicht im Sinne des Erfinders.

Beschreib doch nochmal deinen Workflow genau, damit wir das in etwa nachvollziehen können.

Gruß


als Antwort auf: [#551473]
X

Aktuell

Veranstaltungskalender

Hier können Sie Ihre Anlässe eintragen, welche einen Zusammenhang mit den Angeboten von HilfDirSelbst.ch wie z.B. Adobe InDesign, Photoshop, Illustrator, PDF, Pitstop, Affinity, Marketing, SEO, Büro- und Rechtsthemen etc. haben. Die Einträge werden moderiert freigeschaltet. Dies wird werktags üblicherweise innert 24 Stunden erfolgen.

pdf-icon Hier eine kleine Anleitung hinsichtlich Bedeutung der auszufüllenden Formularfelder.

Veranstaltungen
17.04.2024

Online
Mittwoch, 17. Apr. 2024, 10.00 - 10.30 Uhr

Webinar

Komplizierte, kleinteilige Aufträge; alles sehr speziell; seit Jahren bewährte Prozesse – da können wir nichts standardisieren und automatisieren! Das sagen viele Großformatdrucker – aber stimmt das wirklich, ist dem tatsächlich so? Günther Business Solutions und Impressed treten in einem Webinar den Gegenbeweis an. Experten beider Unternehmen zeigen, wie Großformatdrucker vom Einsatz zweier bewährter Lösungen profitieren können: • von advanter print+sign von Günther Business Solutions, dem ERP-System für den Großformatdruck, dass alle Phasen der Wertschöpfung im Large Format Printing abdeckt • von Impressed Workflow Server, der smarten PDF-Workflow-Lösung für Druckereien, die Datenmanagement, Preflight und Produktionssteuerung übernimmt Über die Kombination beider Lösungen können Großformatdrucker ihre Prozesse mit modernen Workflows Schritt für Schritt automatisieren – und so zügig deutliche Zeit- und Kosteneinsparungen realisieren. Das Webinar sollten Sie sich nicht entgehen lassen – damit Sie keine Effizienzpotenziale mehr liegen lassen. Melden Sie sich am besten gleich an, wir freuen uns auf Sie! PS: Melden Sie sich in jedem Fall an – sollten Sie zum Termin verhindert sein, erhalten Sie die Aufzeichnung.

kostenlos

Ja

Organisator: Impressed / Günther Business Solutions

https://www.impressed.de/schulung.php?c=sDetail&sid=326

Und es geht doch: Automatisierung im Großformatdruck!