Die Distiller-Frage lässt sich leichter beantworten, deshalb diese zuerst. Ja, ein mit Distiller erzeugtes PDF ist so gut wie die Daten, die distillt werden.
Wenn also Deine Bilder hoch aufgelöst sind und Deine Grafiken sind ja sowieso auflösungsfrei, dann kannst Du im PDF die Datei selbst mit einer großen Vergrößerung noch sauber ansehen. Der Grad der verpixelten Ansicht auf dem Monitor ist dann analog so, wie Du es in Photoshop sehen würdest.
Es ist nicht so ganz einfach, InDesign und XPress zu vergleichen. Wenn ich von XPress 5 und InDesign 2 ausgehe, dann enthält InDesign die wesentlich weiter entwickelte Technologie - ist also fortschrittlicher. Die meisten aus der Druckbranche arbeiten aber schon viele Jahre mit XPress und sind den Umgang damit gewöhnt. Vielleicht würde ich auch deswegen sagen, dass es etwas intuitiver ist.
Meines Erachtens ist das große Plus von InDesign, dass es aus dem Hause Adobe stammt. Dadurch ist ziemlich sicher gewährleistet, dass es einen reibungslosen Ablauf mit den Quasi-Standards PostScript und PDF gibt, die ja ebenfalls von Adobe entwickelt wurden/werden. Zur Zeit gibt es noch einen Technologievorsprung, der aber mit dem jetzt startenden Verkauf von XPress 6 etwas gemindert wird.
XPress ist mehr ein handwerkliches Tool. Man merkt ihm an, dass es für Menschen aus der Druckbranche entwickelt wurde. Es kommt mit etwas weniger Schnickschnack daher und bietet meist eine schnellere Performance, die aber, wenn man einen InDesigner fragt, durch mangelnde Technologie hervorgerufen wird (z.B. Bilder in Hochauflösung anzuzeigen kostet rechenpower und damit Geschwindigkeit).
Die Erfahrung spricht für XPress, da es eben alt eingesessen ist und die meisten daher schneller auf (bekannte) Fehler reagieren können. Ein großer Datenbestand in der Druckbranche sind XPress-Daten. Da stellt sich auch die Frage nach einem Umstieg.
Der direkte Preisvergleich bei Neukauf spricht für InDesign. Allerdings war es bisher auch so, dass Adobe in den letzten Jahren wesentlich mehr voll zu bezahlende Updates für die Programme rausgegeben als Quark. Dadurch relativiert sich der Vergleich ein wenig.
Neue Technologien wie z.B. Transparenzen bringen in InDesign eine Vereinfachung in Sachen Layout. Es bedarf aber auch einer gewissen Portion Know-how, damit dann gute Daten zu produzieren.
Du siehst, schon ohne in die Tiefe zu gehen, kann ich hier für beide Lager Pro- und Contra-Argumente finden. Beide Programme haben Ihre Berechtigung und befruchten sich in der Entwicklung gegenseitig. Denn Konkurrenz belebt ja das Geschäft.
Wenn Du mir spezifisch nennen kannst, was Du machen willst, dann lässt sich bestimmt auch das Pro und Contra dafür abwägen.
Ich habe den Umstieg zu InDesign vollzogen, aber nur, weil XPress 5 auf dem PC keine eigene Schriftenverwaltung angeboten hat.
Mit XPress 6 sieht das wieder anders aus. Wäre die Version ein halbes Jahr früher auf dem Markt gewesen, dann wäre der Umstieg wohl nicht geschehen.
Und ich erhalte nach wie vor von extern nur XPress-Daten, wenn ich jetzt mal nur von XPress und InDesign ausgehe und viele andere Formate dabei unter den Tisch kehre.
Grüßle,
Jens
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