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Frequenz geregelt oder frequenzgeregelt?

Ani
Beiträge gesamt: 16

24. Jul 2003, 01:55
Beitrag # 16 von 20
Beitrag ID: #44771
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UM GOTTES WILLEN!

Ich darf mal die schlimmsten Beiträge kurz wiedergeben:

daveinitiv schreibt: also nach der neuen regel müsste es getrennt geschrieben werden also frequenz geregelt. wobei ich aber glaube, dass es vorher auch getrennt geschrieben wurde. aber no matter frequenz ist ein alleinstehendes subsantiv, also getrennt.

Barbara schreibt: Hier die Regel (Duden, Ausgabe auf totem Holz): Ist der erste Bestandteil ein Substantiv, das eindeutig als solches gebraucht wird, wird immer getrennt geschrieben. [..]

Selten so gelacht. Naja, es ist eher zum Weinen. Also, nur "frequenzgeregelt" ist richtig, die Getrenntschreibung ist bei Nomina ( also Substantive, Adjektive inkl. Partizipien und Pronomina) falsch. Nun zu Euch Knallern, Barbara und Dave: Die Regel bezieht sich auf zusammengesetzte VERBEN, das hier ist eine NOMINALBILDUNG, und zwar ein Determinativkompositum. Partizipien sind Adjektive, keine Verbformen. Die Erklärung habe ich im anderen Thread zu "mikrowellengeeignet" abgegeben. Hier ist sie nochmal: Grammatisch ausgedrückt: "mikrowellengeeignet" ist ein Determinativkompositum, also eine Zusammensetzung, die einen Begriff semantisch einengt. Im Deutschen geht nur diese Art der Attribution. Adjektivattribute wie in den Romanischen Sprachen sind im Deutschen falsch, etwa "saisonale Schwankungen". Sowas muß im Deutschen immer zu einem zusammengesetzten Substantiv umgeformt werden. "Mikrowellen geeignet" wäre so eine Art Adjektivkompositum, nur das "Mikrowellen" ein Substantiv ist, also geht es schon formal gar nicht.

Zu guter Letzt:
Zur Getrennt- und Zusammenschreibung bei Verben: Verben wie "radfahren" oder "Auto fahren" (in der Neuen Rechtschreibung wurde das vereinheitlicht, leider in die falsche Richtung) können nach der herkömmlichen Rechtschreibung zusammen- oder getrennt geschrieben (à propos "getrennt geschrieben": getrennt ist hier ein Adverb, also getrennt geschrieben!) werden. Die letze Reform wär Anfang der 20. Jh. Alle 1904 schon üblichen Kombination wie Rad+fahren wurden nach den Prinzipien der deutschen Sprache zusammen-geschrieben ("zusammenschreiben" ist etwas anderes als "zusammen schreiben"), also "radfahren". Ausdrucke, die erst später üblich wurden, wurden noch getrennt geschrieben. Uns mutet das eher inkonsequent an, weil Räder für uns genauso üblich sind wie Autos. Deswegen darf man auch nach der alten Art der Rechtschreibung gerne "autofahren" schreiben.


als Antwort auf: [#41883]
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Frequenz geregelt oder frequenzgeregelt?

Barbara Eckholdt
Beiträge gesamt: 585

24. Jul 2003, 13:55
Beitrag # 17 von 20
Beitrag ID: #44828
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Hallo Ani,

Schoen, einen Beitrag lesen zu koennen, der von bis ins Detail gehenden Kenntnissen zu zeugen scheint. Er ist durchaus eine genauere Auseinandersetzung mit seinen einzelnen Aussagen wert - nicht nur wegen des etwas ungewoehlichen Tones in Deiner Zurechtweisung von uns "Knallern". Eine ausfuehrlichere Antwort vertage ich aber bis zu meiner Rueckkehr an meinen Schreibtisch. Hier in Frannkreichs Sueden ist es viel zu heiss und das Schreiben auf der franzoesischen Tastatur zu muehsam.

Gruß von Barbara


als Antwort auf: [#41883]

Frequenz geregelt oder frequenzgeregelt?

donkey shot
Beiträge gesamt: 1416

24. Jul 2003, 17:53
Beitrag # 18 von 20
Beitrag ID: #44870
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Lieber Ani,

Was den Tonfall anbelangt, muß ich Barbara rechtgeben. Und der ist mir schon an anderer Stelle unangenehm aufgefallen. Darum möchte ich mich hierzu auch kurz äußern.

Ich bin froh, daß Leute mit fundiertem Fachwissen dieses Forum bereichern und auch gegen einen wissenschaftlichen Ansatz in einem sonst recht "handwerklich" orientierten Forum wie diesem habe ich nichts einzuwenden.

Allerdings sollte ein seriöser Wissenschaftler sich nicht so sehr von seiner "Mission" verblenden lassen, daß er dabei die Höflichkeit außer acht läßt. Auch wenn mir klar ist, daß Sprachwissenschaft und Didaktik zwei verschiedene Paar Schuhe sind.

>> selten so gelacht...

Ich habe zwar des öfteren über so manche Anfängerfrage geschmunzelt, aber ich weiß, daß Leute nicht gerne dazulernen, wenn man über sie lacht.

Wenn hin und wieder eine Antwort nicht ganz korrekt sein mag, so ist mir spontane Hilfsbereitschaft stante pede trotzdem sehr viel lieber, als monatlich auftretende Profilneurosen. Auch wenn ihr Resultat - zugegebener Maßen - sehr fachkundig ist.

In diesem Sinne freue ich mich auf weitere fachkundige Erklärungen in angemessen höflicher (das Wort "Korrektheit" hat mehrere Bedeutungen) Sprache.

Mit freundlichem Gruß,

Christof


als Antwort auf: [#41883]
(Dieser Beitrag wurde von donkey shot am 24. Jul 2003, 18:02 geändert)

Frequenz geregelt oder frequenzgeregelt?

Ani
Beiträge gesamt: 16

24. Jul 2003, 18:34
Beitrag # 19 von 20
Beitrag ID: #44872
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Ich kann Dir darauf nichts antworten, weil mir Dein Verständnis meines Beitrags fremd ist. Man sollte sich aber das Wesen anderer Leute nicht zu sicher sein.
Grundsätzlich will ich Dir aber noch sagen: Ich habe keine Mission und mache micht auch nicht darüber lustig, daß andere etwas nicht wissen. Selbst dann nicht, wenn solch ein Wissen beruflich vielleicht angebracht wäre oder sogar basales Schulwissen ist. Ich finde es nur recht schamlos, daß jemand, der offensichtlich nicht die geringste Ahnung hat, dann aber noch im Duden nachschlägt und eine Regel zitiert, die sich auf etwas ganz anderes bezieht, einen recht selbstsicheren Beitrag verfaßt. Kann man da nicht anständig sein und schreiben, daß man es auch nicht weiß? Deshalb habe ich mich auch "ex cathedra" geäußert. Ich wollte meinen Beitrag ganz klar abgrenzen von solchen wie Barbaras.


als Antwort auf: [#41883]

Frequenz geregelt oder frequenzgeregelt?

donkey shot
Beiträge gesamt: 1416

25. Jul 2003, 03:57
Beitrag # 20 von 20
Beitrag ID: #44903
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Lieber Ani,

Danke für die - weitestgehend - objektive Antwort. Um ehrlich zu sein, hatte ich die fast nicht erwartet. Gerade deswegen freue mich, wenn (oder vielleicht daß ;)) ich mit meiner Einschätzung danebengelegen habe. Mein Anliegen ist es lediglich die Diskussionen in diesem Forum auf einem objektiven Level zu halten.

Ich denke, daß niemand unfehlbar ist und daß auch keiner (inklusive mir selbst) etwas dagegen hat, sich - zumal wenn die Einwände fundiert und konstruktiv sind - kritisieren zu lassen. Nur sollte eine solche Diskussion nicht allzu persönlich werden, oder aber Gefahr laufen, so interpretiert zu werden.

"Schamlos" oder "ohne die geringste Ahnung" hin oder her. Es ist nicht das primäre Anliegen des Forums, andere Beiträge zu kritisieren (auch wenn ich das manchmal - in diesem Falle kann und will ich nicht mitdiskutieren - gerne selber täte), sondern Hilfestellung zu leisten. Wenn die Aussage Deines Beitrages klar ist (bei mir zumindest - und ich denke auch bei Barbara - ist sie angekommen), ist ein Hinweis auf vorangegangen Falsches schlicht und einfach redundant.

Zum "basalen Schulwissen" kann ich nur sagen, daß in den dreizehn Jahren Festungshaft (zum Glück mit Freigang) meiner Schulausbildung, Grammatik und Ähnliches nicht gerade zu den Favoriten gehörte und ich diese auch heute nicht zu meinen primären Aufgabenfeldern zähle. Als Designer und daher gelegentlichem Setzer greife ich somit gerne auf das Fachwissen von andern (zB. Redakteuren oder Linguisten) zurück. Allerdings nehme ich auch des öfteren unaufgefordert den Duden zur Hand, wenn mir etwas falsch vorkommt. Wenn ich dabei Fehler machen sollte, lasse ich mich gerne korrigieren. Und das ist ganz bestimmt schon einige Male passiert. Die Leute, die es taten, haben sich zum Glück nicht abgegrenzt, sondern dankenswerterweise mit mir zusammengearbeitet.

grüsse,

Christof


als Antwort auf: [#41883]
(Dieser Beitrag wurde von donkey shot am 25. Jul 2003, 03:58 geändert)
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