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PDF Dokument mit 4c + Sonderfarbe

Anonym
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11. Okt 2002, 22:28
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Hallo, habe eine QuarkXPress Datei die mehrere 4c Lithos erhält sowie einen Balken der den Kopf der Seite bildet, dieser ist in einer Sonderfarbe angelegt!

Gibt es eine möglichkeit daraus eine PDF zu erstellen die alle Farben beibehält und nicht in 4c konvertiert? und im PDF Dokument auch farbig dargestellt wird, d.h. nicht separiert!

Danke

Karlis

PDF Dokument mit 4c + Sonderfarbe

Robert Zacherl
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14. Okt 2002, 09:45
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Hallo Karlis,

wo ist das Problem?
Solange Sie nur einfache Objekte in QuarkXPress mit einer Sonderfarbe einfärben, klappt das absolut problemlos. Zu den einfachen Objekten zählen Rahmen, die mit einer Sonderfarbe gefüllt oder konturiert werden. Aber auch Linien und Textzeilen.

Komplizierter wird es nur, wenn komplexe Objekte mit Sonderfarbe eingefärbt werden sollen. So z.B. Farbverläufe oder platzierte Graustufen TIFF-Bilder.
Für Farbverläufe muss der Acrobat-Distiller korrekt konfiguriert sein, damit er im nachhinein rekonstruieren kann, was der Layouter in QuarkXPress ursprünglich beabsichtigte, denn im von QaurkXPress generierten PostScript-Code steht ganz was anderes! Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen, laden Sie sich einfach von http://www.creo.com eine kostenlose Distiller-Erweiterung namens "Creo Distiller Assistant" herunter und installieren Sie diese. Danach klappt's auch mit den Verläufen problemlos in Acrobat DIstiller 4 und 5.

Wenn Sie schon auf der Website von Creo sind, dann laden Sie sich auch gleich noch die "Creo Color TIFF" Xtension herunter. Diese löst nämlich das Problem der eingefärbten Graustufen-TIFFs, denn auch in diesem Bereich ist QuarkXPress selbst nicht in der Lage. ein korrektes Ausgabeergebnis zu produzieren.

Was bis heute definitiv in QuarkXPress unmöglich ist, ist der Einsatz von sog. Multi-Ink Farben in einem Composite-Workflow. Diese werden immer als CMYK-Farben ausgegeben. Also Finger davon lassen.
Gleiches gilt für DCS-Bilder. Duplex-Bilder wiederum müssen mit Adobe Photoshop 5.0.2 oder neuer gespeichert werden. Wenn Sie das alles berücksichtigen, dann sind Sie als QuarkXPress-Anwender bestens für Sonderfarben-Jobs gerüstet.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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Anonym
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14. Okt 2002, 10:20
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Das Problem ist das ich nicht weiß wie ich die Postscript Datei für den Distiller erstellen soll?! Composite macht er ja nur in cmyk und bei auszügen ist die PDF in mehreren Seiten, nach den Farbauszügen aufgeteilt!

Was soll ich machen?!

Karlis

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Anonym
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14. Okt 2002, 10:58
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Karlis,

wie kommen Sie darauf, dass QuarkXpress ausschleißlich CMYK erzeugt bei der Composite-Ausgabe?
Ich habe Ihnen doch ausführlich beschrieben, dass es nur in Extremfällen zu einem Verlust der Sonderfarbinformation kommt (Verläufe, Graustufen-TIFF und Multi-Inks). In allen anderen Fällen erzeugt QuarkXPress trotz Deaktivierung der Druckoption "Auszüge" sehr wohl Composite-Code der Sonderfarben beinhaltet.
Lassen Sie sich nicht dadurch irritieren, dass in der Farbliste des Drukdialogs alle Sondefarben "verschwinden". Dies ist zwar unschön und deutet auf ein total veraltertes Ausgabemodell hin, welches für heutige Composite-Workflows eigentlich absolut inakzeptabel ist, bewirkt aber keinesfalls eine pauschale Wandlung nach CMYK oder gar einen Verlust der Sonfarben bei der Ausgabe.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

PDF Dokument mit 4c + Sonderfarbe

Anonym
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14. Okt 2002, 11:50
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Hab's eben ausprobiert und es geht! GENIAL!

DANKE, DANKE, DANKE!!!

So, nächste Frage, wenn der Kunde es belichten möchte: Habe es gerade aus XPress versucht, die PDF platziert und beim Drucken "Auszüge" aktiviert - er macht daraus 4c, d.h. er erkennt die im PDF vorhandene Sonderfarbe nicht!

InDesign macht es problemlos!!!

Kann ich XPress auch irgenwie dazu überreden ;-) ?!?!

Nochmals Danke!

Karlis

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Robert Zacherl
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14. Okt 2002, 12:29
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Kalis,

niemals den PDF-Importfilter von QuarkXPress verwenden, wenn
- es darum geht, PDF-Dateien zu importieren, die Sonderfarbe(n) beinhalten
- die programmeigene Farbseparation (Option "Auszüge") zum Einsatz kommt, um Farbauszüge zu generieren

Der Diestleister der verantwortungsbewußt mit PDF-Dateien umgeht, wird die Separation solcher Daten per in-RIP Separation auf einem modernen Level 2 Belichter-RIP oder besser noch einem PostScript 3 RIP durchführen.
Die einzige Alternative zu dieser Separationstechnologie im RIP ist der Einsatz eines professionellen Separations-Plug-Ins in Acrobat wie Lantana Crackerjack 4.

Alles andere ist eine absoluet Gratwanderung.

Wer mit modernen Arbeitsmethoden und composite-Datenformaten hantiert und behauptet diese verarbeiten zu können, muß sich einfach bewußt sein, dass dies deutlich höhere Ansprüche an die Ausgabegeräte und die datenverarbeitenden Prepress-Systeme stellt, als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war. Ein alter PostScript Level 2 RIP, der für die vorseparierte Ausgabe aus QuarkXPress mehr als ausreichend ist, ist z.B. beileibe keine geeignete (gescheige denn optimale) Plattform für die Verarbeitung unseparierter, farbiger PDF-Dateien.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl