Hallo liebe Gemeinde,
ich bin ziemlicher DTP-Neuling (Grundkenntnisse in PageMaker) und habe nun ganz neu InDesign 2.0 bekommen.
Mein eigentlicher Broterwerb liegt in der Übersetzung. Einer meiner Kunden verwendet InDesign für seine Handbücher. Und da kommt meine Frage:
Ich würde gerne den Text einer InDesign-Datei komplett exportieren, mit meinen Tools übersetzen und hinter wieder importieren.
Bisher liefert der Kunde von seiner Dokuabteilung aus England eine
PDF-Datei, die ich mit Abbyy FineReader in ein Word-Dokument umwandle, den Text per Hand nachformatiere und dann übersetze.
Der Kunde bekommt dann von mir das Word-Dokument (standrichtig) und kopiert von Hand alles ins InDesign. Teilweise werden Passagen auch einfach abgetippt, und da kommt es zu zig Fehlern. In schlechten Zeiten auf einer Seite 10 bis 20 Formatierungs- und Rechtschreibfehler.
Kennt jemand eine Lösung für diese Problematik?
InCopy kenne ich - es lohnt sich aber nicht wirklich, weil es nun keine 20 Handbücher pro Monat sind...
Der große Nachteil (für mich als Übersetzer) von InCopy wäre auch, dass ich nicht auf Textspeicher und Glossare zurückgreifen kann.
Zur Erläuterung:
Bei der Übersetzung in Word oder einem Tag-Editor kann ich Glossarlisten einbinden. Taucht ein Wort aus der Glossarliste in meinem Text auf, wird es markiert und ich kann per Knopfdruck einen der Glossareinträge verwenden. Das ist sehr wichtig beispielsweise für die Menütexte oder spezielle Fachbegriffe.
Mein Textspeicher geht darüber hinaus hin und vergleicht die neuen Textpassagen mit bereits übersetzten Projekten. Wenn in dem Handbuch also 50x steht "Weitere Details finden Sie auf Seite x", dann blinkt mir die Übersetzung dafür entgegen - ich übernehme den Text, prüfe, ob der Satz so passt, und gehe zum nächsten Textsegment (Satz, Satzgruppe, Absatz).
Diese Tools beschleunigen die Bearbeitung, sorgen für eine sehr hohe Konsistenz der Texte und ermöglichen es, eine revidierte Fassung des Textes quasi auf Knopfdruck zu übersetzen und nur die geänderten Bestandteile neu zu bearbeiten.
Der ganze Vorgang nennt sich dann MAT (Machine Aided Translation), nicht zu verwechseln mit MT (Machine Translation). Bei MT macht der Rechner alles und der Mensch korrigiert hinterher (dauert meist länger, als neu zu übersetzen), bei MAT macht der Mensch alles und der Rechner unterstützt...
Besten Dank im Voraus,
Guido Lenz