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Software-Monitorkalibrierung: Adobe Gamma oder Monitorprofil vom Hersteller?

ToraTora
Beiträge gesamt: 3

24. Mär 2003, 12:03
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Hallo,

mich würden mal die Grundzüge einer prinzipiellen Vorgehensweise bei der softwarebasierten Monitorkalbrierung interessieren.

Also, man kauft einen Monitor. Ich habe z.B. einen Iiyama Vision Master Pro 510. Die meisten Monitore werden wohl mit einem Monitorprofil in Form einer icm-Datei geliefert. Die habe ich jetzt genommen, und über 'Eigenschaften - Anzeige' für meinen Monitor installiert. Der "Standardmonitor" wird dann durch die Bezeichnung des tatsächlichen Monitors ersetzt und bei 'Farbverwaltung' die icm-Datei als Standardprofil benutzt.
Die Windows-Anzeige an sich ändert sich dadurch nicht, allerdings die Art und Weise, wie Bilder in Photoshop angezeigt werden. Ich vermute mal, das ist normal, da das Profil nur in Anwendungen in Aktion tritt, die ICM unterstützen?

Jetzt ist es bei mir allerdings so, daß ich in Photoshop die Anzeige der Bilder nicht mehr als korrekt bezeichnen möchte. Zu hell und etwas grünstichig. Durch die Kontrast/Helligkeits-Regelung des Bildschirms ist das auch nicht richtig zu beheben.

Daraus ergibt sich die Frage: Sind die Monitorprofile der Hersteller das Maß aller Dinge und stimmt demgemäß dann was mit meinem Monitor nicht, oder sollte man am besten ein eigenes Monitorprofil per Adobe Gamma generieren und dies dann dem "Standardmonitor" zuweisen?

Software-Monitorkalibrierung: Adobe Gamma oder Monitorprofil vom Hersteller?

Michel Mayerle
Beiträge gesamt: 1047

25. Mär 2003, 09:47
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Hallo ToraTora

An und für sich kann man sagen, dass die Profile, die mit einem Monitor mitgeschickt werden, eine schlechte oder sogar sehr schlechte Qualität aufweisen. Ich würde das vom Hersteller mitgelieferte Profil nicht verwenden. Ich lösche diese Profile immer, wenn ich einen Monitor kaufe :-)

Zu Adobe Gamme gibt es folgendes zu sagen. Es ist sicher gut, wenn man über dieses hübsche Tool verfügt, es ersetzt aber in keiner Weise eine Software (und auch Hardware), die speziell für die Monitorkalibration und Profilierung konzipiert wurden. Adobe Gamma ist schlussendlich nur so gut, wie das eigene Auge ist. Das heisst, die Einstellungen, die mit Adobe Gamme vorgenommen werden, sind zu einem Grossteil subjektiv. Heute Nachmittag siehst du die Farben anders als heute Morgen... Es ist nur eine ungefähre Annäherung.

Mit einem Software/Hardware-Paket wie zum Beispiel mit dem EYE-ONE-COLOR von GretagMacbeth lassen sich jedoch weitaus genauere Resultate erzielen. Die so erfolgte Kalibration und Profilierung basiert auf einer messtechnischen Erfassung der Farbwerte des Monitors. Dadurch lassen sich doch schon wesentlich aussagekräftigere Angaben über einen Monitor und dessem Emissionen machen. Wichtig bei jeglicher Kalibrierung:

Den Monitor aus Betriebstemperatur bringen (mindestens 30 Minuten oder länger)

am besten einen neutralen Bildschirmhintergrund wählen

die Lichtverhältnisse standardisieren und konstant halten (immer gleiches Licht)

wenn möglich neutrale Bemalung der Wände des Raumes, neutrale Kleidung. Wer von Auge mit Adobe Gamma profilieren muss, der reagiert auf viele Einflüsse- Wer einen roten Pullover trägt, sieht dessen Reflexion eventuell im eigenen Monitor. Ausserdem wird Das Auge durch die Farben der Umgebung beeinflusst.


Mit freundlichen Grüssen
Michel Mayerle
ulrich-media
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Ron
Beiträge gesamt: 3

22. Apr 2003, 08:10
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Servus

Ich halte ebenfalls die Verwendung eines individuell erstellten Monitorprofiles für die beste Wahl. Unter Windows ist jedoch zu beachten, dass der Adobe-Gamma-Loader aus dem Autostart-Verzeichnis von Windows gelöscht wird. Ansonsten sind die Ergebnisse unter Verwendung von ICC-Profilen absolut nicht zu gebrauchen. Vielleicht taugt ja dann das gelieferte Monitorprofil auch schon einigermaßen.

Viel Erfolg