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PDF-Ausgabe

Peter Sumerauer
Beiträge gesamt: 23

7. Apr 2003, 10:41
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Hallo,

die "Problematik" bei der direkten Ausgabe von PDF-Dateien aus InDesign ist hier ja schon des öfteren diskutiert worden.

Michel Mayerle hat in einem Posting geantwortet:

> Des weiteren sei jedoch noch gesagt, dass nur PostScript RIPs ab
> der Version 3011.106 verlustfrei mit direkt exportierten PDFs
> umgehen können. Informieren Sie sich also bei Ihrem Dienstleister,
> ob er über ein entsprechendes RIP verfügt.
>
> Sollte das nicht der Fall sein, so empfehlen wir, dass zuerst über
> InDesigns Druckdialog eine PostScript-Datei geschrieben wird, die
> anschliessend mit Adobe Acrobat Distiller (am besten Version 5.05)
> zu einer PDF-Datei konvertiert wird.

Jetzt habe ich mich an die Herstellung eines Verlages gewandt, um zu klären, ob ich nun PDF direkt ausgeben kann oder nicht. Die Antwort war:

"Unsere RIP-Version ist 4.0.97.0 (Scitex-Rip)

Nach Meinung aller PDF-Experten sollte man Belichtungs-PDF nur über den Acrobat-Distiller (mit den korrekten Distiller-Settings) erzeugen. Alle PDF-Exportfilter aus Anwendungsprogrammen (auch aus InDesign) funktionieren nicht zuverlässig. Das ist auch unsere Erfahrung."

Wie soll ich das interpretieren?

Mit freundlichen Grüßen aus Frankfurt

Peter Sumerauer




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Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

7. Apr 2003, 11:02
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Herr Sumerauer,

fragen Sie Ihren Dienstleister danach, welche Version des Adobe PostScript-Interpreters in sein RIP integriert ist. Das was er Ihnen genannt hat ist nur die Versionsnummer des Herstellers, so wie er sein System/RIP benennt. Das hat aber wenig Aussagekraft in Bezug auf dessen PDF-Kompatibilität (zumindest nicht für nicht-Creo/Scitex Insider).

Eine pauschale Aussage bzgl. der Unzuverlässigkeit der PDF-Exports aus Layoutprogrammen kann man so nicht im Raum stehen lassen. Zumindest der von Adobe InDesign 2.02 erzeugte PDF-Code ist sehr zuverlässig aber eben auch sehr anspruchsvoll was dessen Weiterverarbeitung betrifft. Das was andere Hersteller wiederum als echten PDF-Export propagieren ist oftmals keiner (z.B. QuarkXPress bis einschließlich Version 5.01) oder tatsächlich mit deutlichen qualitativen Abstrichen gegenüber der PostScript-Ausgabe behaftet.

Und aus diesen Gründen sollte man heute noch den Weg über eine korrekt erzeugte und anschließend mit korrekten Einstellungen und dem richtigen, professionellen Werkzeug konvertierte PostScript-Datei gehen.
Jetzt wird aber auch das Dilemma klar: Die Erzeugung solcher PDF-Dateien setzt Kenntnisse im Bereich der PostScript-Generierung und der Acrobat Distiller-konfiguration voraus, sowie ein kostenpflichtiges Werkzeug wie eben den Acrobat Distiller um die Konvertierung durchführen zu können. Darüber hinaus bringt die Verwendung von PostScript als Zwischenstufe auch noch gewisse Restriktionen mit sich, die vorallem im Bereich des Farbmanagements zu sehen sind. Die Restriktionen werden auch von PDF-Version zu PDF-Version größer werden, weil sich PostScript seit 1997 nicht mehr nennenswert weiterentwickelt hat. Somit ist zu erwarten, dass dem nativen PDF-Export die Zukunft gehört. Ich denke in zwei Jahren, wird der native PDF-Export aus einem professionellen Layout-Programm eine absolute Selbstverständlichkeit sein.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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IMPRESSED GmbH
http://www.impressed.de

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Peter Sumerauer
Beiträge gesamt: 23

7. Apr 2003, 15:12
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Sehr geehrter Herr Zacherl,

recht vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Da ich nicht direkt mit dem Dienstleister in Kontakt stehe, sondern ein Verlag dazwischen steht, kann ich nur einen Versuch unternehmen. Da von dort aber die geballte Kompetenz "aller PDF-Experten" zitiert wird, erwarte ich kein positives Ergebnis.

Mit freundlichen Grüßen nach Hamburg

Ihr
Peter Sumerauer