Wir hatten das Thema schon in anderen Beiträgen. Aber ich verstehe es immer noch nicht, wie mir aktuelle Erkenntnisse aus praktischen Beispielen mal wieder vor Augen geführt haben.
Mein Glaube (und nicht nur meiner) war bisher, ohne dass ich es überprüft hatte, dass der Transparenzfarbraum in InDesign zu einer zusätzlichen "Konvertierungsstufe" führt, wenn Quellfarbraum, Arbeitsfarbraum und Zielfarbraum verschieden sind und Transparenzen im Spiel sind.
Auf Basis dieser Annahme wurden von uns aktuell Tests durchgeführt. Zunächst in Photoshop, um die Zielwerte zu ermitteln. 1. Ein ECI-RGB Bild wird in Photoshop in ein Zeitungsprofil konvertiert. Ergebnis: bestimmte CMYK-Werte. 2. Das ECI-RGB Bild wird zunächst nach ISO Coated v2 und anschließend in das Zeitungsprofil konvertiert. Ergebnis erwartungsgemäß: deutlich andere CMYK-Werte.
So weit so klar.
Jetzt hätte ich erwartet, dass sich das in InDesign genauso verhält. Und zwar ohne Transparenz wie bei 1. und mit Transparenz* wie bei 2.
Jedoch ergibt sich in InDesign folgender Sachverhalt: 1. Platziertes ECI-RGB Bild wird auf Seiten ohne Transparenz beim PDF-Export** in das Zeitungsprofil konvertiert. Ergibt erwartungsgemäß und tatsächlich die gleichen Werte wie beim entsprechenden Weg in Photoshop. 2. Platziertes ECI-RGB wird auf Seiten mit Transparenz* zunächst mutmaßlich nach ISO Coated v2 (= Arbeits-/Transparenzfarbraum) und dann bei der Ausgabe nach Zeitung konvertiert. Ergebnis aber: die gleichen Werte wie bei 1.!
Ich hätte vermutet, dass 1. und 2. hier auch unterschiedliche Werte liefern, entsprechend dem Photoshop-Versuch, dem ist hier aber nicht so!
In beiden Fällen ergeben sich gleiche Zielwerte, so als wenn der zwischengelagerte Transparenzfarbraum für die Ausgabe überhaupt keine Rolle spielt. Das ist jetzt nicht unbedingt ein Problem, im Gegenteil – ich will's aber endlich verstehen und genau wissen. Vielleicht kann jemand dazu noch etwas beitragen. Lektüre der einschlägigen Bücher hat dazu nichts ergeben. Das Thema wird da nie so genau durchleuchtet. Wahrscheinlich kapiere nur ich das nicht ;-).
*Die Bilder selbst kommen im Test mit der Transparenz nicht direkt in Berührung. Es ist nur Transparenz irgendwo auf der Seite. **Exporteinstellung in InDesign: Farbkonvertierung (Nummern beibehalten), Profile nicht einschließen. Benutzte Versionen: ID CS3, Acrobat 8 (Ausgabevorschau: Simulationsprofil: das hier benutzte Zeitungsprofil).
Gruß Michael
(Edit: einige Tippfehler beseitigt)
iMac 2019 (Sonoma), MacBook Pro 2014 (Big Sur), Adobe CC 2023; iMac M1 24 Zoll (Sonoma)
(Dieser Beitrag wurde von Pabst am 18. Sep 2008, 23:37 geändert)
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Es soll also ein CMYK-Wert, der im Dokument-Farbraum vorliegt (i.e. das Bild nach der Reduzierung), nicht noch einmal in den Zielfarbraum konvertiert werden.
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Transparenzfrabraum heißt ja jetzt erst mal nur CMYK oder RGB, ist aber nicht direkt an Profile oder Profilumwandlungen gekoppelt.
Sind deine platzierten ECI-RGB-Bilder getaggt? Wie lauten die Farbeinstellungen, d.h. deine Arbeitsraumprofile? Diese greifen nur wenn ein Bild platztiert wird, wo KEIN Profil angehängt ist, dann wird der Dokumentstandard zugewiesen (also das was unter Fabeinstellungen eingetragen ist).
Bei deinen 2 Tests gibt es keinen Unterschied. Die Bilder werden in beiden Fällen von ECI-RGB beim PDF-Export ins Zeitungsprofil gewandelt, also das Profil das du bei Ausgabe auch einstellst und was dann als Output Intent auch gilt. Die Transparenz speilt dabei eigentlich keine Rolle. Ich sehe gerade nicht den Zusammenhang den du damit herstellen willst.
Wenn du ein CMYK-Bild platziert hast und es befindet sich Transparenz auf der Seite und der Transparenzredizierungsfarbraum steht auf RGB, dann greift diese Engine ein und dein Bild wird nach RGB gewandelt. Sonst sehe ich jetzt nicht worauf du hinaus willst? Das ist m.E. der einzige Fall wo eine Umwandlung geschieht die durch diesen TRFR beeinflusst wird ...
Wieso denkst du dass es auch in InDesign zuerst nach ISOCoated_v2 gewandelt wird?
Deswegen meine Vermutung: sobald Transparenz auf die Seite kommt, würde zunächst in den Transparenzfarbraum konvertiert und danach bei der Ausgabe in den Zielfarbraum konvertiert werden. Man sieht ja auch sofort beim Einfügen eines Objektes mit Transparenz eine Darstellungsänderung des platzierten ECI-RGB Bildes. (ISO Coated v2, weil Arbeitsfarbraum. Meine Ausgabeziel ist InDesign zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht bekannt.)
@Sacha: Das Bild ist getagged. Die Farbeinstellungen in InDesign sind: ECI RGB v2, ISO Coated v2, RGB: Profile beibehalten, CMYK: Profile ignorieren. InDesign müsste so in der Lage sein, das RGB-Bild analog zu Photoshop zu konvertieren.
Worauf ich hinaus will: Findet eine doppelte Konvertierung (bei Quelle, Transparenzfarbraum, Zielfarbraum jeweils unterschiedlich) statt, wenn Transparenz im Spiel ist, oder nicht? Nach den neuen Erkenntnissen meiner Meinung nach nicht, falls nicht irgendwo ein Denkfehler ist.
@Alle: Übrigens landet die Seite mit Transparenz, wenn medienneutral exportiert wird, erwartungsgemäß als ISO Coated v2 im PDF mit den gleichen Werten, als wenn im Photoshop gewandelt werden würde. In dem Fall greift der Transparenzfarbraum also voll.
Danke + Gruß Michael
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Was ich nicht verstehe: Nach der Transparenzreduzierung liegt das RGB-Bild nun im Arbeitsfarbraum (ISO Coated) vor. Beim PDF-Export wird dieses Bild offenbar erneut konvertiert (Zeitungsprofil), obwohl eingestellt ist: Nummern beibehalten (also keine CMYK>CMYK-Konvertierung stattfinden sollte).
Könntest du das noch etwas erhellen?
Gruss und Dank Marco
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Meine Einstellungen waren beim Export: Farben konvertieren (Nummern beibehalten). Aber genau da beobachtete ich: im Ziel sind die Farbwerte so, als wenn direkt ins Ziel konvertiert werden würde. Der Transparenzfarbraum bleibt unberücksichtigt. Es werden also keine ISO Coated v2 Werte in die Ausgabe transportiert und dann ins Ziel konvertiert sondern die RGB-Werte werden anscheinend direkt ins Ziel konvertiert.
Ächz! Michael
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
ich glaube, du machst einen Denkfehler. Du schreibst, deine Bilder sind nicht von den Transparenzen direkt betroffen, sondern stehen irgendwo auf der Seite. Diese Bilder sind ja im Original nach wie vor im ECI-RGB vorhanden. Wenn das Programm also die Daten exportiert, wird es genau auf diese Daten zugreifen. Wenn jetzt hier keine interne Verrechnung mit anderen Objekten auf der Seite notwendig ist, weil es keine Überlagerungen gibt, sollte es für die Software leicht möglich sein, zu erkennen, dass hier nur eine Umwandlung notwendig ist, die fürs Ausgabeziel. Anders schaut es aus, wenn dein RGB sich mit einem CMYK-Bild überlagert und der Transparenzfarbraum CMYK ist. Dann muss erst ein Zwischenobjekt berechnet werden, das dann logischerweise im Transparenzfarbraum (ISO coated) vorliegt und dann erst ins Zielprofil konvertiert werden kann. In diesem Fällen werden die Farben wie erwartet anders ausschauen als in der direkten Umwandlung.
Markus Keller Markus Keller Grafik - Satz - Bild Schongau
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Ich habe mit Michael die Untersuchungen gemacht und mische mich jetzt mal mit ein.
Einer der Gründe für die Untersuchung war zu ermitteln, ob es Auswirkungen auf die Ausgabe hat, wenn ein von der Ausgabe abweichender Arbeitsfarbraum in ID eingestellt ist. Also für die Praxis: Muss ich den Arbeitsfarbraum immer der Ausgabe-Bedingung angleichen um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen oder kann ich standardmäßig IsoCoated als Arbeitsfarbraum eingestellt lassen. Ausgangssituation ist, dass wir eigentlich keine Seiten ohne Transparenzen haben und möglichst einfach in unterschiedliche Zielprofile ausgegeben werden soll. Es soll also nicht dazwischen in IsoCoated konvertiert werden, sondern den Kollegen soll möglichst erspart bleiben, neben den unterschiedlichen Ausgabe-Settings auch jedesmal den Arbeitsfarbraum umzustellen.
Grundsätzlich geht es darum, einen PDF-Workflow aufzubauen und wir möchten gerne verstehen, was genau mit der Farbe passiert. Dabei konnten wir durch Recherche nicht ermitteln, was für Auswirkungen der Arbeitsfarbraum bei der Ausgabe hat, wenn Transparenzen im Spiel sind. Also stellt sich für uns die Frage, ob man die Transparenzreduzierung nach hinten in Acrobat verlagert, also nach der Konvertierung in das Zielprofil oder ob eventuell Device-Link-Profile zum Einsatz kommen müssen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Gruß, Marcus
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
will ich ja gar nicht. Am liebsten wäre mir sogar, wenn InDesign nicht mit den Transparenzfarbraum dazwischenfunken würde. Und das will ja gerade herausfinden: ob und wie InDesign mit dem Transparenzfarbraum dazwischenfunkt.
Gruß Michael
iMac 2019 (Sonoma), MacBook Pro 2014 (Big Sur), Adobe CC 2023; iMac M1 24 Zoll (Sonoma)
(Dieser Beitrag wurde von Pabst am 19. Sep 2008, 12:45 geändert)
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
wenn beim pdf export aus indesign bei der farbkonvertierung nur "in zielprofil konvertieren" ohne nummern beibehalten ausgewählt ist, entspricht es dann deinen erwartungen?
gruß kurt
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
ja, native Objekte bleiben unangetastet. Wenn aber Transparenzen als native Objekte behandelt würden, dann müssten die ISO Coated Werte sich im Endprodukt wiederfinden. Ist aber nicht so. Es wird anscheinend sauber und ohne Umweg von RGB in den Zielfarbraum konvertiert.
Ich habe hier bewusst nur den Fall der platzierten RGB-Bilder betrachtet. Wie es sich bei CMYK-Bildern verhält, würde die Untersuchungen und Schilderungen im Moment unnötig verkomplizieren.
Gruß Michael
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Ist die Frage nicht in Beitrag 10 von Markus beantwortet? Ich habe es selbst nicht getestet, es leuchtet aber ein: RGB-Bilder, die nicht verrechnet werden müssen (keine Überlagerung mit transparenten Objekten) > Konvertierung zu Zielprofil (im PDF also Zeitungsprofil)
RGB-Bilder, die verrechnet werden müssen (Transparenzreduzierung) > In Indesign in Arbeitsfarbraum (ISO Coated) konvertiert > Farbwerte bleiben im PDF wie ISO-Coated, weil Nummern beibehalten wurden (Einstellung im PDF-Export, keine weitere Konvertierung von CMYK-Werten).
So jedenfalls habe ich es verstanden.
Gruss, Marco
(Dieser Beitrag wurde von Marco Morgenthaler am 19. Sep 2008, 13:01 geändert)
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Der Arbeitsfarbraum spielt meines Wissens keine Rolle. Der Dokumentfarbraum wird als Reduzierungsfarbraum verwendet.
Mein Verständnis des Vorgangs ist folgendes:
- Auf einer Seite liegt Transparenz -> alle auf der Seite enthaltenen Objekte werden in den Reduzierungsfarbraum konvertiert. -- der Reduzierungsfarbraum ist der DokumentFarbraum, nicht der Arbeitsfarbraum -- ob ein CMYK Bild in den Reduzierungsfarbraum konvertiert wird, hängt von der CMYK-Richtlinie in den Farbeinstellungen ab. Bei "Werte erhalten" nicht, sonst ja.
- nach der Reduzierung werden erst die Farbeinstellungen des Exports relevant. -- falls hier "In Zielprofile konvertieren (Nummern beibehalten)" ausgewählt ist, werden die (reduzierten) DokumentCMYK Werte nicht noch einmal konvertiert --- Im Versuchsaufbau oben bleiben also ISO-Werte erhalten, obwohl der Zielfarbraum "News" ist -- falls hier "In Zielprofile konvertieren" ausgewählt ist, findet eine CMYK-CMYK Konvertierung statt
Mein Test (ich habe hier derzeit nur die Standardprofile): - ein AdobeRGB Bild mit 0-0-255 Blau In Photoshop konvertiert -> Fogra 27: 87-76-0-0 -> JapanNews: 78-65-0-0 -> Fogra27 -> JapanNews: 100-100-12-1
In InDesign in ein Fogra27 Dokument platziert und ohne "Nummern behalten" exportiert (Mit PitStops Pipette gemessen) - Zielfarbraum Fogra27: 88-76-0-0 - Zielfarbraum JapanNews: 100-98-12-1
Das bestätigt die Aussage oben.
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Hi, Arbeitsfarbraum ist in Bearbeiten > Farbeinstellungen definiert. Wenn ich nun aber ein Dokument erstelle mit anderen Farbeinstellungen werden diese mit dem Dokument gespeichert. Deshalb ja auch die Meldung beim Öffnen eines solchen Dokumets »Dokumentfarbraum weicht vom Arbeitsfarbraum ab« Wichtig hierbei ist nun, dass ID den Dokumentfarbraum als Transparenzredu... Farbraum zu Grunde legt und eben nicht den Arbeitsfarbraum von ID. Gruß Magnus
OSX 10.12.6, Adobe CS6/CC
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Mein Verständnis war bisher so wie von Gerald beschrieben. Wir haben auch das getestet. Bild mit Transparenzobjekt in Berührung und ohne Berührung: kein Unterschied im Verhalten.
Und: Farbkonvertierung ohne Nummern beibehalten kommt im vorliegenden Workflow nicht in Betracht, weil in InDesign angelegte Objekte in jedem Fall nicht konvertiert werden sollen. Deshalb hatte ich diese Variante außen vor gelassen, um es nicht noch komplizierter werden zu lassen, als es eh schon ist ;-).
Gruß Michael
(Dieser Beitrag wurde von Pabst am 19. Sep 2008, 13:58 geändert)
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
wenn das Verhalten so ist wie von Gerald vermutet, würde das ja bedeuten, dass z.B. ein Logo, dass auf allen Seiten platziert ist und mit Transparenzen überhaupt nicht in Berühung kommt, auf den Seiten, auf denen irgendwo anders Transparenz im Spiel ist, andere Farbwerte bekommt, als auf Seiten, die keinerlei Transparenzen enthalten. Das wäre sehr problematisch.
Wenn es aber darum geht, einen Workflow aufzubauen, bei dem erst bei der Ausgabe entschieden werden soll, für welches Medium (Zielfarbraum) ausgegeben werden soll und die Bilder in RGB vorliegen, warum dann nicht den Reduzierungsfarbraum in RGB belassen?
Markus Markus Keller Grafik - Satz - Bild Schongau
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Ich denke da liegt der Hase im Pfeffer. An deiner Stelle würde ich das Dok in den gewünschten Zielfarbraum konvertieren. Somit kannst du sicherstellen, dass der Transred-Farbraum dem gewünschten Ausgabe-Farbraum entspricht. Bei deinen Eijnstellungen ist dies ja nicht der Fall. Eine CMYK zu CMYK-Konvertierung kannst du so vermeiden. Die Farbeinstellungen von ID oder gar der kmpl. CS müssen hierführ nicht verändert werden. Es muss in deinem Workflow darauf geachtet werden, dass ID-Doks eben wie die PS-Doks in den richtigen Farbraum konvertiert werden. Bei sich häufig ändernden Ausgabefarbräumen bevorzuge ich deshalb einen RGB-Workflow und konvertiere erst bei der Ausgabe nach CMYK. Den Transredfarbraum (was für ein sch... Wort) aber im Normalfall nie auf RGB setzen – Überraschungen sind vorprogrammiert. Wurde hier schon häufig erörtert. Gruß Magnus
OSX 10.12.6, Adobe CS6/CC
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
da hast Du wohl (fast) recht. Ich würde allerdings nicht konvertieren (dann würden alle angelegten Farbfelder ebenfalls konvertiert werden, sondern das Ausgabeprofil zuweisen und den Arbeitsfarbraum auf das Ausgabeprofil umstellen bzw. in umgekehrter Reihenfolge.
Trotzdem werde ich weiterhin nach einer genauen Beschreibung der Wirkungsweise des Transparenzfarbraums Ausschau halten (Hinweise sind willkommen) und mich zwischenzeitlich mit eigenen Tests (s.o.) herantasten. Sobald abschließende Klarheit erreicht ist, werde ich natürlich hier berichten.
Gruß Michael
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
ich habe gerade nochmal ein paar Tests durchgeführt und dabei auch den Dokumentfarbraum umgestellt (ein anderes Dokumentprofil zugewiesen).
Die Ergebnisse sind immer die gleichen. Deswegen verzichte ich hier auf eine nochmalige Beschreibung der Details und verweise auf meinen Eingangsbeitrag.
Ich bleibe vorläufig bei meiner Behauptung: Der Transparenzfarbraum hat bei einer Konvertierung in einen abweichenden Zielfarbraum beim Export (Nummern beibehalten) keine Auswirkungen. Die platzierten RGB-Bilder werden ohne Umwege in den Zielfarbraum konvertiert unabhängig von evtl. vorhandenen Transparenzen. Der Transparenzfarbraum funkt anscheinend nicht dazwischen. Die Bilder sind im PDF wirklich im Zielfarbraum und nicht etwa im Transparenzfarbraum.
Anders ist es bei medienneutralen PDFs ohne Konvertierung: Die Seiten mit Transparenz liegen im gewählten Transparenzfarbraum vor, also entweder Dokument-RGB oder Dokument-CMYK – was sollte InDesign da auch sonst tun?
Wie sich das Ganze bei der Transparenzreduzierung auswirkt, also in den Bereichen wo neue "Farbmischungen" errechnet werden müssen, steht auf einem anderen Blatt. Das genau auszutesten, davor schrecke ich im Moment noch zurück ;-).
Gruß Michael
(Dieser Beitrag wurde von Pabst am 19. Sep 2008, 22:02 geändert)
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Nachdem ich mir das nun in Ruhe noch mal anschauen konnte, stimme ich Pabst zu.
Meine Behauptung von oben ist veraltet (ich bin mir ziemlich sicher, dass in früheren Versionen erst in DokumentCMYK konvertiert wurde und dann in den Ausgabefarbraum).
Wenn ich das recht verstehe, ist das momentane Verhalten aber sinnvoll, oder?
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Wem ginge das nicht so? Das ganze Thema zeigt schön, wie sehr sich eine Industrie, die alles perfektionieren will und muss, schlussendlich in einem Wirrwar von Interdependenzen verhaspelt, die kaum einer mehr durchschauen kann.
Aber ich wage einen Versuch der Antwort (ohne Tests): Natürlich müssen Farben, so lange sie nicht direkt von der Transparenzreduzierung betroffen werden, direkt, ohne Umwege, in den Zielfarbraum konvertiert werden: Wenn das offenkundig also das Verhalten heute ist, sage auch ich: So und nicht anders sollte es sein. Interessant hierzu der bestätigende Text der InDesign-Hilfe (Suchwort: Transparenzfarbraum):
Und:
Das heißt in meinem Verständnis vorerst: Wechselwirken RGB- und CMYK-Objekte (oder Objekte aus anderen Farbräumen) in einer Transparenzreduzierung miteinander, sollten sie von InDesign bei der Ausgabe in ein verflachtes PDF vernünftigerweise zuerst separat in den Zielfarbraum gewandelt werden und erst danach farblich miteinander verrechnet werden. (Denkbar wären ja auch andere Programmstrategien: zum Beisiel, dass das obere Objekt den vorübergehenden Zwischenfarbraum festlegt, in den hinein wechselwirkende Objekte konvertiert werden, und anschließend das Ergebnis wiederum in den Zielfarbraum. Was für manche Objekte eine zweifache Konvertierung bedeuten würde.)
Mir fehlt es noch an den Grundlagen, wie man genau das Ergebnis solcher Verhaltensweisen analytisch durchtesten kann – aber vielleicht sind ja Gedankenspiel und InDeign-Hilfe-Texte eine hinreichd sichere Reling, an der man sich entlanghangeln kann. Grüße, Jochen
(Dieser Beitrag wurde von Jochen Uebel am 20. Sep 2008, 12:42 geändert)
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
das verwirrt mich jetzt wiederum. Die Zitate aus der Hilfe beschreiben für mich das durch die Tests widerlegte "alte" Verhalten. Der Tag fing so klar an ;-).
Aber:
Deswegen hatten wir vor, Konvertierung und Transparenzreduzierung nach Acrobat zu verlagern, weil da genau diese Reihenfolge machbar wäre: zuerst Konvertierung, dann Verflachung.
Gruß Michael
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
»Wenn Du wirklich "Konvertieren" meinst, dann ist diese Aussage falsch. «
... du hast mich erwischt. Man muss zuerst das gewünschte Profil zuzuweisen und anschließend konvertieren. Dann stimmt meine Aussage wieder. In CS2 funzt das auch. CS3 kann ich im Moment nicht testen. Aber deiner Aussage ist wohl zu entnehmen, dass man auch in der CS3 so vorgehen sollte. Gruß Magnus
OSX 10.12.6, Adobe CS6/CC
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Das Verhalten in CS3 ist gleich. Ich bin selbst erst vor ein paar Tagen darauf gekommen, als ich Dokumente versehentlich in ISO Coated v2 angelegt hatte, aber ISO Web Coated brauchte...
--- Viele Grüße, Ralf --- iMac i7 (18,3) 4,2 GHz, 32 GB 10.15.7 Catalina | MacBook Pro 15" (8,2) 2,0 GHz, 16 GB, 10.13.6 High Sierra | Mac Mini (6,1) als Server 2,5 GHz, 8 GB, 10.13.6 High Sierra | CC 2021 (ID 16.3.2)
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
was wird denn da noch konvertiert, wenn das Dokument nach dem Zuweisen schon das Profil hat? Da müsste es doch reichen, das Dokument einfach zu sichern?
M.
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
frag mich besser nicht. Der Unterschied zwischen "Zuweisen" und "Konvertieren" ist mir immer noch nicht so richtig klar...
--- Viele Grüße, Ralf --- iMac i7 (18,3) 4,2 GHz, 32 GB 10.15.7 Catalina | MacBook Pro 15" (8,2) 2,0 GHz, 16 GB, 10.13.6 High Sierra | Mac Mini (6,1) als Server 2,5 GHz, 8 GB, 10.13.6 High Sierra | CC 2021 (ID 16.3.2)
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Zuweisen: Die Farbwerte bleiben, wie sie sind. Das Aussehen ändert sich, weil andere Druckbedingungen zum Einsatz kommen.
Konvertieren: Das Aussehen soll, soweit möglich, erhalten bleiben. Die Farbwerte werden deshalb an die Eigenschaften und Möglichkeiten der anderen Druckbedingungen angepasst.
M.
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Vielen Dank auch noch von mir, dass das Thema jetzt geklärt werden konnte. Wir hatten das im Januar schonmal zu erhellen versucht (http://www.hilfdirselbst.ch/...;;page=unread#unread), allerdings haben wir erst jetzt die entsprechenden Versuche durchgeführt, nicht zuletzt deshalb, weil unsere Annahmen nirgendwo Entsprechungen fanden bzw. als falsch dargestellt wurden.
Danke und Gruß, Marcus
(Dieser Beitrag wurde von ruebi am 22. Sep 2008, 12:09 geändert)
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
Noch eine Bitte: für so lange Adressen gibt es direkt unter dem Eingabefeld von HRS den "url" Knopf, der erstens die Anzeige abkürzt und zweitens den Link life schaltet, so dass ein Klick reicht...
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
wie auch aus Ihrer damaligen Signatur hervorging, arbeiteten Sie zu diesem Zeitpunkt mit InDesign CS 2 und in dieser Version war es definitiv so, dass über den Umweg des Transparenzfarbraums in den Zielfarbraum konvertiert wurde.
Inzwischen habe ich Gerald Singelmanns Versuchsaufbau in CS2 nachgestellt und stelle erstaunt fest, dass sich CS2 und CS3 offenbar identisch verhalten.
Gruß Michael Pabst
Auswirkungen (oder auch nicht) des Transparenzfarbraumes
warum "alt"? Es ist einfach die Arbeitsweise, wenn die Option "Nummern beibehalten" beim Drucken bzw. Exportieren nicht zum Einsatz kommt. Das was man Adobe eher vorwerfen sollte, ist die Tatsache, dass sie auf eine so wichtige Option und deren Auswirkung auf das Verflachungsverhalten nicht explizit eingehen.