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Transparenzreduzierung in Acro6

veteran
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18. Jun 2003, 17:23
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Hallo liebes Forum,
ich habe entdeckt, dass Acrobat 6 eine eigene Möglichkeit beinhaltet um Transparenzen zu reduzieren. Bislang mache ich das immer noch in InDesign. Hat schon jemand Erfahrungen mit der Acrobatfunktion gesammelt? Steckt im Prinzip nur die InDesign-Verflachungs-Routine dahinter, oder ist die AcrobatVariante vielleicht qualitativ besser? Dann müsste man doch in Zukunft überlegen, die Verflachung erst in Acrobat vorzunehmen.

MfG,
veteran

Transparenzreduzierung in Acro6

Robert Zacherl
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18. Jun 2003, 18:33
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Veteran,

es ist zu beobachten, dass die Algorithmen zur Transparenz-Verflachung von Adobe Produkt zu Adobe Produkt verbessert werden. Das heißt je neuer eine Adobe Software ist, desto besser ist der darin zu findende "Flattener". Da Acrobat 6.0 die jüngste Entwicklung darstellt, beinhaltet sie logischerweise auch den bislang leistungsfähigsten Verflachungs-Algoritmus.
Wenn eine Rangliste der resultierenden Verflachungsqualitäten aufzustellen wäre, dann würde diese in etwa lauten:

Adobe Illustrator 9.0x (schlechteste Qualität)
Adobe Illustrator 10.0.3
Adobe Acrobat 5.0.5
Adobe InDesign 2.0.2
Adobe Acrobat 6.0 (beste Qualität)

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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Transparenzreduzierung in Acro6

veteran
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23. Jun 2003, 09:15
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Hallo Herr Zacherl,
diese Rangfolge ist nachvollziehbar. Die Frage ist dann wohl die Verhältnismäßigkeit der Qualitätssteigerung zum Mehraufwand.
Ich arbeite durchweg mit InDesign 2.02 und Transparenzen kommen in den meiseten Fällen zum Einsatz.
Falls der beste Weg das Flattening in Acro6 ist, wie müsste ich dann meine PDFs künftig am besten erstellen? So weit ich weiß, kommt dann nur die Exportfunktion aus ID in Frage mit der Kompatibilität PDF 1.4 da dann nicht verflacht wird.
Dann stellt sich allerdings wieder das Problem mit den CID-Fonts, aus diesem Grund bin ich überhaupt nur noch bei der Distiller-Methode geblieben.

Was sollte man tun?

MfG,
veteran

Transparenzreduzierung in Acro6

Robert Zacherl
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23. Jun 2003, 09:42
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Veteran,

ich gebe Ihnen vollkommen Recht. Ich würde auch lieber auf das letzte Quäntchen Transparenz Reduzierungs-Qualität verzichten als den potentiellen Problemen der CID-Fonts zu erliegen.
Nur wenn ich genau wüßte, dass ein Workflow- und Ausgabesystem zum Einsatz kommt, welches 100%ig CID-Font kompatibel ist (die gibt es ja), dann käme der Weg über ein aus Adobe InDesign 2.0.2 exportiertes PDF 1.4 Format, welches anschließend in Acrobat 6.0 verflacht wird für mich in Frage.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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veteran
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23. Jun 2003, 09:57
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Danke für Ihre Auskunft. Ich werde also weiter beim bewährten Weg bleiben. Ich habe gehört, dass manche RIPs bereits in der Lage sind, echte Transparenzen zu unterstützen, also keine verflachten PDFs benötigen. Das wird dann wohl die Zukunft des Marktes sein.

Welche Workflows sind denn in der Lage CID-Fonts zu verarbeiten?

Zudem würde mich interessieren, warum InDesign CID-Fonts verwendet, wo diese doch in der Ausgabe nur Probleme machen. Steckt vielleicht auch etwas Marktpolitik dahinter? Immerhin ist man so immer noch auf den Distiller angewiesen, welcher sonst überflüssig geworden wäre.

MfG, veteran

Transparenzreduzierung in Acro6

Robert Zacherl
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23. Jun 2003, 10:09
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Veteran,

eigentlich ist jeder Adobe PostScript 3 RIP auf PostScript-Ebene in der Lage CID-Fonts zu verarbeiten. Das Problem resultiert eigentlich erst aus der Verwendung der CID-Fonts innerhalb einer PDF-Datei. Das was dann zu Problemen führt ist die in älteren PostScript 3 RIPs PDF Library, welche die Wandlucng von PDF nach PostScript Code durchführt. Wenn diese Library nicht CID-Font kompatibel ist, dann bekommt der eigentliche Interpreter natürlich schon fehlerhaften Code vorgesetzt was zu falschem Output führt.
Prinzipiell müßte jeder RIP der einen Adobe CPSI Interpreter mit Versionsnummer 3011.106 und neuer in der Lage sein, PDF-Dateien mit integrierten CID-Fonts zu verarbeiten.
Bei Harlequin-RIPs muß es meines Wissens ein ScriptWorks 5.5 sein.

Adobe zu unterstellen, dass Böswilligkeit im Spiel ist, wäre unangebracht. Es ist für Adobe ganz einfach der technologisch einfachste und sauberste Weg. Adobe InDesign nutzt intern PDF als Grafikmodell und verarbeitet intern Fonts Unicode-kodiert. Somit liegt es nahe ein Export-Fontformat zu nützten, welches ohne großartige Konvertierungen dies übernehmen kann. CID-Fonts kommen diesem Ideal eben am nächsten.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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Transparenzreduzierung in Acro6

veteran
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23. Jun 2003, 10:16
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Mhhh, Interpreter 3011.106.
Wenn ich die Druckereien, mit denen ich zusammen arbeite fragen ob ihre RIPs diese Interpreterversion haben, zucken die nur mit den Schultern. Leider stößt man manchmal selbst mit der Frage nach PostScript3 auf Unverständniss. Von solchen Betrieben nehme ich nach Möglichkeit Abstand.
Aber wo kann man die Interpreterversion ablesen? Oder gibt es da keinen einheitlichen Weg?

MfG,
veteran

Transparenzreduzierung in Acro6

Robert Zacherl
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23. Jun 2003, 10:26
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Veteran,

die meisten auf Adobe-Interpretern beruhenden RIP-Lösungen die ich kenne, melden die Interpreter-Version beim Hochfahren des RIPs in einem Statusfenster.
Ansonsten besteht die Möglichkeit durch einen PostScript-Ein- oder Zweizeiler den Interpreter abzufragen und auf einer Ausgabeseite abzudrucken.
Ich stimme Ihnen zu, dass es wohl besser ist einen Betrieb zu meiden der selbst so elementare Information wie den PostScript Level und die Interpreter-Version seines Ausgabesystems nicht kennt.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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Montierer
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24. Jun 2003, 18:21
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Hallo Herr Zacherl,

die Ausage, daß solche Betriebe zu vermeiden seien ist m. E. sehr kurzsichtig. Eher sollte man Kunden meiden, die z. B. RGB nicht von CMYK unterscheiden können.
Aber das ist alles graue Theorie, denn die Wirtschaftslage zwingt wohl jeden zu Kompromissen.
Ich selbst bin erst durch diesen Kommentar auf dieses Thema aufmerksam geworden und habe besagte RIP-Info erst nach langem Suchen und mehr durch Zufall herausbekommen. Ich glaube aber nicht, daß wir deswegen schlechte Arbeit leisten.

Mit freundlichen Grüßen

Montierer
Andreas Pielhau

Transparenzreduzierung in Acro6

Robert Zacherl
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24. Jun 2003, 23:41
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Herr Pielhau,

ich denke die Wirtschaftslage zwingt vor allem die Dienstleister zu Kompromissen, denn aufgrund rückgängiger Aufträge aber nahezu konstanter Dienstleisterzahlen besteht ein Überangebot an Dienstleistung was zwangsläufig dazu führt, dass der Kunde die besseren Karten in der Hand hält und sich den Dienstleister auf Basis diverser Kriterien wie Preis, Schnelligkeit, Flexibilität und technischer Austattung mehr oder weniger frei auswählen kann.

Wenn ein Dienstleister, der von sich behauptet PDF verarbeiten zu können, nicht einmal den PostScript Level seines RIPs kennt, dann ist auch davon auszugehen, dass er sich nicht der Konsequenzen dieses Fehlens bewußt ist, wenn er tatsächlich kein PostScript 3 RIP sein Eigen nennt. Somit muss ihm also noch nicht einmal böse Absicht bzw. ein willentliches Verschweigen von Defiziten vorgeworfen werden. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es verantwortungslos ist und aus Kundensicht auch nicht zu akzepieren ist, dass solche elementaren Information nicht parat sind.

Da ich Sie bzw. Ihren Berieb ja persönlich kenne, weiß ich (genauso wie Sie), dass bei Ihnen in moderne Gerätschaft aktiv investiert wurde. Es wäre schade, wenn man diesen Vorsprung gegenüber investitionsunwilligen bzw. -unfähigen und technologisch hinterherhinkenden Betrieben verschenken würde indem man es nicht versteht dies in Form entsprechender Argumentation gegenüber seinen existierenden und potentiellen Kunden in den Vordergrund zu stellen.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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Ani
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25. Jun 2003, 01:42
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Naja, Herr Pielhau,
das ist schon eine merkwürdige Einstellung, daß man als Kunde bei Ihnen derartiges Vorwissen braucht. Gilt das etwa für alle Kunden? Als Verleger habe ich leider nicht die Zeit, die Hintergründe des Druckgewerbes zu kennen und erwarte daher von einer guten Druckerei, daß sie mir solche Dinge abnimmt. Ich kann doch wohl erwarten, daß mir die Druckerei sagt, was ich mit dem fertigen Layout in Indesign machen soll, damit sie eine pdf-Datei so bekommt, wie sie sie braucht. Dafür muß ich als Verleger wissen, wie ein gutes Buch auszusehen hat. Ich habe im Hinblick auf Layout und Typographie noch keine von Druckerein selbstgemachten Drucksachen gesehen, die annähernd als professionell gelten können. Dann muß man auch noch ständig am Ball bleiben, weil ständig die banalsten Dinge schiefgehen (zB für 15000 Euro falsche Vorlage gedruckt).

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Montierer
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25. Jun 2003, 15:41
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Lieber Ani,

ich habe mich wohl etwas ungenau ausgedrückt. Ich meinte natürlich Kunden, die selbsthergestellte minderwertige Druckdaten anliefern und dann erwarten, daß damit in kürzester Zeit perfekte Druckergebnisse erzielt werden.
Im übrigen bin ich Ihrer Meinung, daß Druckvorstufe und Druckerei richtig zusammenarbeiten sollten damit Pannen von vornherein ausgeschlossen werden.


Hallo Herr Zacherl,

grundsätzlich kann ich Ihre Argumentation nachvollziehen, aber ich sehe die Situation selbstverständlich aus meiner (voreingenommenen) Sicht als "Praktiker". Da ich ständig mit neuen Informationen überhäuft werde (meist Software-Entwicklungen), sowie von Kunden die vielfältigsten Datenformate zugeschickt bekomme und oftmals einen "autodidaktischen Crashkurs" machen muß um aus diesen Daten druckbare PDF's zu erstellen, komme ich manchmal kaum zu meiner eigentlichen Arbeit. Jüngstes Beispiel: ein vierfarbiger Bild-Katalog, als Layoutprogramm "EXCEL"! Aus diesem Grunde müssen Sie es mir nachsehen, wenn ich nicht die genauen theoretischen Zusammenhänge kenne, für mich ist erstmal wichtig daß "der Laden läuft". Das ist auch eine Art die Kunden zu überzeugen.

Mit freundlichen Grüßen

Montierer
Andreas Pielhau