Forenindex » PrePress allgemein » PDF in der Druckvorstufe » Schrifteinbettung mit Distiller 5.05

Schrifteinbettung mit Distiller 5.05

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

7. Aug 2003, 11:52
Bewertung:

gelesen: 1648

Beitrag als Lesezeichen
Hallo Forum!
Ich habe ein Problem beim Drucken aus Illustrator 9.02 mit dem Acrabat Distiller.
Die im Drucken-Dialog des Illustrators gewählte Joboptions wählt ganz klar die Option "Alle Schriften einbetten" und verbietet das Einbetten als Untergruppe.
Bei der Kontrolle der so erzeugten PDF-Datei im Acrobat 5.05 wird unter Datei -> Dokumenteigenschften -> Schriften ein Teil der Schriften als "eingebettet" und andere als "eingebettet Untergruppe" angezeigt.
Was mache ich falsch?
Wo sonst als in den Joboptions kann ich das Einbetten der Schrift erzwingen?
Ich habe einiges hier im Forum gelesen aber leider auf diese Frage keine Antwort gefunden.
Danke für die Hilfe
Beste Grüße
Bennie

Schrifteinbettung mit Distiller 5.05

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

7. Aug 2003, 12:02
Bewertung:

gelesen: 1648

Beitrag als Lesezeichen
Bennie,

in manchen Fällen haben Sie als Acrobat Distiller-Anwender überhaupt keine Chance die Erzeugung von Fontuntergruppen zu unterbinden.
Ein Acrobat Distiller bettet z.B. TrueType-Fonts immer nur als Untergruppe ein. Dies hat technische und vor allem lizenzrechtliche Gründe, weil TrueType ein Fontformat darstellt, welches eine 2-Byte Kodierung unterstützt. Damit sind sehr komplexe und damit auch teure Fonts wie z.B. japanische Kanji-Fonts realisierbar. Diese haben nicht nur ein Datenvolumen von mehreren Megabyte pro Schriftschnitt sondern liegen auch oftmals im fünfstelligen Preisbereich. Da man aber als Anwender weder hunderte oder tausende nicht benötigter Schriftzeigen im PDF haben will bzw. braucht noch als Schrifthersteller daran interessiert ist in jeder dahergelaufenen PDF-Datei einen 10.000 Dollar teueren Zeichensatz komplett eingebettet vorzufinden, hat sich Adobe pauschal zu diesem Schritt entschlossen. Egal ob es nun ein Kanji-Font oder ein "normaler" Windows- bzw. Macinstosh-TrueType Font ist.

In manchen Fällen ist auch bereits der Druckertreiber bzw. das druckende Programm für eine Untergruppen-Bildung verantwortlich. Dann setzt Acrobat Distiller eben einfach das um was er in der PostScript-Datei vorfindet.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

************************
IMPRESSED GmbH
http://www.impressed.de

Schrifteinbettung mit Distiller 5.05

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

7. Aug 2003, 13:03
Bewertung:

gelesen: 1648

Beitrag als Lesezeichen
Hallo Herr Zacherl!
Danke für die wie immer schnelle und kompetente Antwort.
Nun versuche ich aber auch garnicht einen Kanji-Font einzubinden. Und Adobe bietet mir ja nun expressis verbis die Möglichkeit die Schriften vollständig oder eben nur in Untergruppen einzubinden. Ohne auf Kanji oder ähnliches hinzuweisen. Im vorliegenden Fall kommt ja auch alles von Adobe - Illustrator, Acrobat, Distiller. Also wäre ich auch davon ausgegengen, dass die Programme das machen, was sie sagen das sie machen - eben die Schriften vollständig einbinden.
Wo soll ich denn jetzt anfangen zu suchen um alle Schriften in die PDF Datei zu bekommen. Oder gehr das eventuelle garnicht?
Mit schönen Grüßen
Bennie

Schrifteinbettung mit Distiller 5.05

Oliver Wendtland
Beiträge gesamt: 728

7. Aug 2003, 13:17
Bewertung:

gelesen: 1648

Beitrag als Lesezeichen
Eingebettete Schriftuntergruppe heißt nicht,
das Schriften FÜR die PDF fehlen, sondern lediglich,
das WEITERE - für die PDF nicht nötige - Zeichen
des Fonts fehlen.

Für eine Belichtung sind Untergruppen nicht hinderlich.
Eine weitere Bearbeitung der PDF (Textkorrekturen)
ist dabei allerdings schwierig.
Das macht aber nichts, da Schriftkorrekturen in einer
PDF-Datei sowieso nur im Notfall gemacht werden sollten.

Oliver Wendtland
Druckerei und Verlag
H. Bösmann GmbH, 32756 Detmold
http://www.boesmann.de
_________________________________
Die meisten Menschen fangen viel zu früh an,
die wichtigen Dinge im Leben zu spät zu beginnen.
- Stanislav Lec -

Schrifteinbettung mit Distiller 5.05

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

7. Aug 2003, 13:23
Bewertung:

gelesen: 1648

Beitrag als Lesezeichen
Bennie,

Kanji war ja auch nur ein Beispiel, welches die Beweggründe von Adobe offensichtlich machen sollte. Die Frage ist, ob Sie TrueType- oder OpenType-Fonts für Ihre Layouts verwendet haben (oder beim Drucken entstanden). Wenn ja, dann ist nach dem bereits Gesagten die Bildung von Untergruppen ganz normal und kann auch nicht von Ihnen beeinflusst werden. Schauene Sie doch einfach mal in die Schriftenliste Ihres PDF-Dokuments und kontrollieren Sie den dort angegebenen Schrifttyp.

Was Untergruppe genau bedeutet, entnehmen Sie bitte der Antwort von Herrn Wendtland.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

************************
IMPRESSED GmbH
http://www.impressed.de

Schrifteinbettung mit Distiller 5.05

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

7. Aug 2003, 13:59
Bewertung:

gelesen: 1648

Beitrag als Lesezeichen
@Herr Zacherl,
Alle in der PDF eingebetteten und als Untergruppen eingebetteten Schriften sind TYPE 1.

@Herr Wendtland,
Danke für die Antwort!


Der Unterschied zwischen "einbetten" und als "Untergruppe einbetten" ist mir schon klar. Mein Auftraggeber jedoch ist sehr unglücklich bei eingebetteten Untergruppen, da es bei ihm durchaus zu Problemen mit den eingebetteten Untergruppen beim Zusammenstellen unterschiedlichster PDFs aus unterschiedlichsten Quellen kommt.
Und... der Kunde ist König!!

Im Übrigen ist nichts unangenehmer als eine potentielle Fehlerquelle deren Ursache man nicht versteht. Deshalb immer noch die Bitte: wie kann/könnte man das Einbetten von Schrift erzwingen/ermöglichen?
Dank für die Hilfe und das Interesse
Bennie

Schrifteinbettung mit Distiller 5.05

Oliver Wendtland
Beiträge gesamt: 728

7. Aug 2003, 14:08
Bewertung:

gelesen: 1648

Beitrag als Lesezeichen
Versuchen Sie doch mal 1% bei den Untergruppen...
Wenn der Kunde Probleme mit den PDFs hat,
die aus unterschiedlichen Quellen kommen,
was wollen Sie dagegen tun?
Eine Möglichkeit wäre vielleicht PitStop-Server,
wo nachträglich die Schriften eingebettet werden
könnten, aber da könntetn wohl eher noch mehr
Fehler entstehen, da sie nicht genau wissen,
ob die richtige Schrift eingebunden wurde.
Vielleicht können Sie auch im Distiller die
Schrifteinbindung erzwingen, wenn es nur ein paar
bestimmte Schriften sind.

Ich bin mir allerdings nicht so sicher,
ob das alles so klappt: ausprobieren...

Oliver Wendtland
Druckerei und Verlag
H. Bösmann GmbH, 32756 Detmold
http://www.boesmann.de
_________________________________
Die meisten Menschen fangen viel zu früh an,
die wichtigen Dinge im Leben zu spät zu beginnen.
- Stanislav Lec -

Schrifteinbettung mit Distiller 5.05

Thomas Richard
Beiträge gesamt: 19338

8. Aug 2003, 13:27
Bewertung:

gelesen: 1648

Beitrag als Lesezeichen
Hallo,

mal so eine Vermutung:

Kann es sein, das ihr Distiller die Untergruppen einfügt weil er es garnicht besser kann?
Wenn ihre Seite zB. ein EPS enthält, das über den Weg PDF entstanden ist, und in diesem bereits Untergruppen eingeschleust wurden, so werden sie die nicht mehr ohne händische Eingriffe los.

Ansonsten verstehe ich bei reiner Verwendung von PS Type1 Fonts auch nicht, warum Untergruppen entstehen, das sollte sich eigentlich unterbinden lassen.

MfG

Thomas

Schrifteinbettung mit Distiller 5.05

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

8. Aug 2003, 15:38
Bewertung:

gelesen: 1648

Beitrag als Lesezeichen
Hi,
Danke für den Hinweis!
Im vorliegenden Fall ist das zwar nicht der Fall, aber eine wichtige Info allemal. Danke.

Es sind ja gerade Infos dieser Art, die mich bewogen die Frage nach der Einbettbarkeit von Schriften hier ins Forum zu stellen. Für die Meisten mag es ja eine akademische Fragestellung sein.

In manchen Fällen hängt jedoch an der plausiblen Beantwortung solch "akademischer" Fragen das Wohl oder Wehe wichtiger Entscheider (und damit wichtiger Aufträge).
Nochmal herzlichen Dank an alle Beiträger!

Bennie

Schrifteinbettung mit Distiller 5.05

ak_annul
Beiträge gesamt:

9. Aug 2003, 20:04
Bewertung:

gelesen: 1648

Beitrag als Lesezeichen
Bennie,

kann es sein, dass es sich bei den von Ihnen benutzten Type-1-Schriften um Multiple Master-Schriften (MM) handelt? In diesem Fall können Sie ebenfalls die Erzeugung von Fontuntergruppen nicht verhindern.

Gruß
Arnold