hat jemand schon intensive Erfahrungen mit den Hunspell Dictionaries in InDesign CS 5.5 gemacht?
- Ist die Silbentrennung besser als bei Proximity? Kann man eventuell auf InDihyph verzichten?
- Und wie ist die Rechtschreibprüfung von Hunspell? Kann man eventuell auf InDitect verzichten?
So prima InDihyph und InDitect auch sind, die späten Updates machen angesichts der schnellen Produktzyklen von Adobe wenig Spaß. InDihyph kam ein knappes halbes Jahr nach CS5, und InDitect ist für CS5 immer noch nicht lieferbar. Bei CS4 hat es bei InDihyph noch länger gedauert, wenn ich mich recht entsinne.
So lange auf die jeweils neuen Features von InDesign zu verzichten, ist keine wahre Freude, insbesondere weil InDihyph nicht billig ist und bei einem Dutzend Lizenzen ganz schon ins Kontor schlägt.
vielleicht könnte ein OpenOffice-Anwender etwas mehr zur allgemeinen Qualität der Hunspell-Dictionaries sagen.
Aber kannst Du etwas zur Implementierung von Hunspell-Dictionaries in InDesign CS 5.5 verraten? Ersetzen diese die Proximity-Module oder werden sie parallel/alternativ dazu angeboten?
Hunspell kann auf dem Mac wohl seit OSX 10.6 Snow Leopard systemweit eingesetzt werden. Sind die Hunspell-Dictionaries in InDesign gekapselt oder ist es möglich, aus InDesign auf die systemweit zur Verfügung gestellten Dictionaries zuzugreifen? Sprich: können die in InDesign gepflegten Wörterbücher auch in OpenOffice und FireFox und umgekehrt verwendet werden?
Wie sehen Deine eigenen ersten Erfahrungen mit Hunspell Dictionaries aus?
Hunspell wird als Alternative zusätzlich zu Proximity angeboten. (Siehe Screenshot)
Meine persönliche Interpretation der Entscheidung ist, dass nicht in erster Linie die Bearbeitung bestehender Sprachen verbessert wird (obwohl sie das wohl billigend in Kauf nehmen würden ;) sondern mehr Sprachen anzubieten, als mit Proximity möglich.
Ich habe bisher aber noch keine offizielle Dokumentation finden können, wie man Sprachen zur Liste hinzufügt. Außer für Flash und Flex. Vielleicht ist das auch ein "Hey, eigentlich wollten wir das in CS6 bringen, aber warum nicht gleich?" Feature?
Ich habe noch keine gemacht, deshalb fragte ich ja. Im Moment bin ich noch sehr unsicher, ob ich alle Arbeitsplätze update, weil vermutlich InDihyph nicht ohne Update unter CS5.5 laufen wird, eine entsprechende Anfrage habe ich an den Hersteller gesendet und poste sie hier.
Vermutlich werden wir nur den Arbeitsplatz updaten, wo dann die eBooks gemacht werden.
Der Hinweis im Blog (übrigens eine tolle Leistung)
beantwortet dann auch die Frage nach der Kapselung der Hunspell Dictionaries in InDesign bzw. der systemweiten Offenheit zugunsten der Kapsellösung.
Dachte, Du hättest vielleicht das Wochenende über Zeit gefunden. Schätze, es mangelt am InDesign 5.5 für's iPad. :-)
So eine Zwischenversion wie 5.5 muss ein Albtraum für einen Plugin-Entwickler sein.
Da kommt's ja auf die Silbentrennung nicht so an. ;-)
Ist CS 5.5 schon so auf der Höhe, dass man damit in der Praxis idiotensicher ohne viel Basteleien eBooks herstellen und publizieren kann oder ist diese halbe Version eher zum Üben für CS6?
Was bedeuten die Hunspell Dictionaries für das ePub-Format? Ist mit einer Vortrennung bzw. Einarbeitung aller möglichen optionalen Trennfugen zu rechnen oder ist gar eine Implementierung der Hunspell-Module in ePub-Betrachter zu erwarten?
Viele Grüße Martin
(Dieser Beitrag wurde von Martin Fischer am 9. Mai 2011, 11:30 geändert)
Die Implementierung ist, soweit ich das beurteilen kann sehr gut. Komplett neu programmiert mit vernünftigen Mapping-Möglichkeiten etc. Also für jeden, der ePub machen muss, ein Riesenschritt vorwärts.
Aber "ePub" und "idiotensicher" in einem Satz ist nur dann möglich, wenn der Satz in etwa lautet "ePub ist als Format so kompliziert, dass Idioten sicherlich nicht damit klar kommen werden."
Ein ePub ist im Prinzip eine Webseite, also ein rein linearer Informationsstrang. Eine InDesign-Datei ist meistens eine gedruckte Seite, also eine Anhäufung parallel auf der Seite stehender Information. Wenn ich mich in der InDesign-Datei auf genau einen Textfluss beschränke und konsequent mit Formaten arbeite, ist der ePub-Export recht einfach. Wenn ich sowas wie den Ikea-Katalog als ePub haben will, werden die Haare noch nach dem Ausraufen grau.
Nichts.
In einer HTML-Datei werden keine Trennungen vorgegeben. Ich wüsste nicht, dass es dafür einen Tag gäbe.
Du fragst schneller, als man die neue Version testen kann. Es war Wochenende und wir waren mit den Kindern draußen :-)
Definitiv ja. Ich würde sagen, dass sich in dem Bereich in der CS6 auch nichts mehr tun wird, das ist jetzt erledigt, und die neue Lösung ist durchdacht, simpel, leistungsfähig. Mit einem Bruchteil des Lern- und Arbeitsaufwandes gegenüber CS5 entstehen ePub-Dateien, die zumindest in den Desktop-Programmen wie Adobe Digital Editions sehr gut aussehen. (Mit allen bekannten Limits des Dateiformates, natürlich!) Ich würde nie wieder mit CS5 ein ePub versuchen!
Wir stehen zwar weiterhin ganz am Anfang mit den eBooks, deshalb kann ich zur Validität noch nichts sagen, was beispielsweise den iBookstore betrifft. Damit werde ich mich erst im Sommerloch befassen können.
Für ePubs bedeutet es nix. Eine Silbentrennung innerhalb einer ePub-Datei würde ich auch in Zukunft nicht erwarten, das ist ja letztlich die selbe Baustelle wie bei HTML. So was muss, so weit ich weiß, extern vom Reader angefrickelt werden.
Ich hab's jetzt nicht mehr sicher im Kopf und kann's auf die Schnelle grad nicht testen, aber die ­ werden von den gängigen epub-Readern doch unterstützt, oder?
Immerhin scheint Firefox die Hunspell Dictionaries zu nutzen. Warum dann (in Zukunft) nicht auch epub-Reader?
Viele Grüße Martin
(Dieser Beitrag wurde von Martin Fischer am 9. Mai 2011, 11:47 geändert)
Blimey, und er wird sogar von aktuellen Browsern unterstützt. whaddayaknow
Ich hab aber grad nicht die Zeit zu schauen, ob er von ePub-Viewern unterstützt wird und falls ja, wie man ihn zumindest für manuelle Trennfugen rettet.
iBooks trennt von sich aus (im angehängten Beispiel "Revolu-tion). Und unterstützt den ­ (im angehängten Beispiel "G-rundrechte").
Adobe Digital Edition unterstützt den ­ auch. Allerdings wird er nicht als Trennstrich umgesetzt, sondern einfach als Zeilenumbruch (discretionary new line).
Das wird zwar von einigen Readern unterstützt, hat aber den Nachteil, dass der Text dann nicht mehr durchsuchbar ist und vorallem manuell eingefügt werden muss.
Definitiv!
Oliver, da muss sich noch einiges tun, vorallem noch den einen oder anderen Fehler in der Umsetzung raus.
Um nur mal zwei, drei, vier zu nennen: 1. XHTML-Dateien haben keinen Hinweis auf UTF-8 2. img’s werden nicht korrekt in divs verschachtelt 3. Bei Bildern fehlt manchmal die Angabe der Werteinheit 4. Exportoptionen werden mit einem p-override gespeichert 5. Das Format für Initiale wird nicht korrekt übernommen
Wir sind noch weit davon entfernt, dass der CSS Code so umgesetzt werden kann, ohne ihn händisch anzupassen. Der Grundgedanke von aufeinander aufbauenden Formaten oder CSS wird nach wie vor ignoriert.
Attribute wie die Schriftfarbe werden nach wie vor in die CSS geschrieben, haben dort aber eigentlich nichts verloren.
Die grobe Meinung im Prerelease-Forum: Mit 5.5 ist html, die Umsetzung in den xml-Dateien (z.B. Metadaten), CSS gravierend verbessert worden.
Die Empfehlung einiger geht jedoch dahin, nur die Formate ohne Klassen auf reine html-Elemente zu mappen u. den css-code per hand selbst zu schreiben.
Warum? E-Books werden auf unterschiedlichen Readern angezeigt. Ein geräteneutrales epub erfüllt alle Spezifikationen des idpf. Nur weil InDesign, Word oder Pages ein epub exportieren können, heißt es noch nicht, dass auch unter der Haube alles in Ordnung ist.
Fazit: InDesign CS 5.5 liefert momentan den saubersten Code und sollte daher bei der Produktion für epub eingesetzt werden. Das heißt aber nicht, dass man nicht mehr dran gehen muss.
Gruß Kai Rübsamen
(Dieser Beitrag wurde von Kai Rübsamen am 9. Mai 2011, 13:18 geändert)
in iBooks verhält es sich umgekehrt als in den anderen Readern: Hier muss du dann quasi sagen, dass nicht getrennt werden darf ;-) oder in den Voreinstellungen die Silbentrennung ausschalten.
Herzlichen Dank, Kai! Mit diesen HTML/XML-Interna kenne ich mich nicht aus - ich sehe, dass die ePub-Erstellung ungleich einfacher ist als bei CS5 (was musste man da für Kopfstände machen!) und dass das Ergebnis erstmal sehr gut aussieht.
Hoffen wir mal, dass diese Sachen noch innerhalb der CS5.5-Bugfixes verbessert werden.
ich sehe, dass die ePub-Erstellung ungleich einfacher ist als bei CS5 (was musste man da für Kopfstände machen!) und dass das Ergebnis erstmal sehr gut aussieht.
Vielleicht zum Verständnis: In CS5 werden verschachtelte Formate, Grepstile, Initiale nicht mit beim Export übernommen. Der Workaround bestand bisher darin, diese nur innerhalb von InDesign gültigen Formatverschachtelungen zusätzlich mit Zeichenformaten auszuzeichnen. Wer das nicht wusste, musste alles händisch nachbauen.
In CS5.5 werden solche Sachen jetzt ohne den Workaround übernommen und die Initale erhält gleich einen float.
Daher hat man dann natürlich auch gleich ein optisches Ergebnis.
Ich finde es schwierig, Neuerungen in CS5.5 zu erklären. Denn man versteht die leider dann nur / bzw. weis sie richtig zu schätzen, wenn man sie in CS5 vermisst hat ;-)
In CS5 werden verschachtelte Formate, Grepstile, Initiale nicht mit beim Export übernommen. Der Workaround bestand bisher darin, diese nur innerhalb von InDesign gültigen Formatverschachtelungen zusätzlich mit Zeichenformaten auszuzeichnen. Wer das nicht wusste, musste alles händisch nachbauen.