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Probleme mit Farbtonfeldern und Schrift-Schwarz

Renate
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17. Sep 2003, 15:53
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Hallo,

ich hatte bei einem der letzten Druckaufträge (36-Seiten Broschüre)ziemliche Probleme mit einem Farbtonfeld. Es handelte sich um ein Gelb, bestehend aus dem Werten 4, 14, 94, 0 (CMYK), für das Farbtonfeld wurden von diesem Gelb 15% verwendet (als Hintergrundfarbe). Die Druck-Datei war ein PDF. In der Druckerei wurden mittels Pitstop die Farbwerte ausgelesen, die auch umgerechnet "meinen" Werten entsprachen. Weil es wohl Probleme mit Kommazahlen geben kann und der Cyan-Wert zu niedrig war, sollten für dieses Hellgelb die Werte 2 für Magenta, 14 für Yellow benutzt werden (cyan und K = 0). Im Farbmusterkatalog entsprach der Wert auch dem, den ich haben wollte. Auch im digitaldruck war alles OK. nur im Proof nicht mehr: der Magenta-Anteil war wesentlich höher, so dass das Hellgelb mehr einem Rosa ähnelte. Erklären konnte sich das niemand.

Nächstes Problem: die Schriftfarbe war mehrfarbig. In Indesign hatte ich Standard-Schwarz für die Schrift verwendet. von dem generierten PDF habe ich eine SEite in Photoshop geöffnet und mir die Farbkanäle angeschaut, konnte aber keinen Fehler feststellen, die Schrift blieb - außer im Schwarz-Kanal - ausgespart (soweit ich es erkennen konnte). - Das Ergebnis in der Druckerei war dann statt Schwarz eine dunkelgrüne Schrift und eine Hintergrundfarbe, die alles in allem zwar noch tolerabel, aber dennoch deutlich rötlicher war als beabsichtigt. Die anderen Farben waren alle OK und entsprachen weitestgehend auch dem Digitaldruck.

Nebenbei: ich hatte zeitgleich einen anderen Druckauftrag in einer anderen Druckerei erstellen lassen, wieder war ein gelbes Farbtonfeld im Spiel, wenn auch mit etwas anderen Werten. Auch hier war das gewünschte Hellgelb deutlich rötlicher als beabsichtigt, wenn auch noch akzeptabel.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Heißt das, dass man um einen Iris Proof nicht herumkommt? ich werde in Zukunft Farbtonfelder meiden und lieber die gewünschte Farbe neu anlegen, ebenso die Farbe für die Schrift.

Liebe Grüße und noch einen schönen sonnigen Nachmittag,
Renate

PS. bei der Druckaktion ist so ganz nebenbei auch ein Bild, das im PDF noch vorhanden war, verloren gegangen ... wie sowas passieren kann, ist mir auch etwas schleierhaft. Im Proof war es m.W. noch drin .. :-S

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Robert Zacherl
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18. Sep 2003, 08:52
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Renate,

das klingt in der Summe so für mich, als ob Ihr Dienstleister zumindest in der Endausgabe mit aktiviertem und falsch konfiguriertem Farbmanagement ausgegeben hätte und damit eine ungewollte CMYK-nach-CMYK-Transformation stattfand, welche zu geänderten CMYK-Mischfarben führte. Vor allem ihre Aussage, dass der schwarze Text nicht mehr rein Schwarz, sondern eine CMYK-Mischfarbe darstellte ist ein ziemlich eindeutiges Indiz dafür.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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Renate
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19. Sep 2003, 11:52
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Herr Zacherl,

danke für Ihre Antwort, wir haben demnächst ein Gespräch mit der Druckerei, da werde ich gezielt danach fragen. Es müßten dann allerdings beide Druckereien einen solchen Fehler gemacht haben. Wie kann ich sowas in Zukunft schon im Vorfeld abfangen bzw. abklären?

Grüße, Renate

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Robert Zacherl
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19. Sep 2003, 12:05
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Renate,

leider Gottes sind Dienstleister, die nicht mit Adobe InDesign umgehen können, nicht zu selten anzutreffen. Man hat sich irgendwann mal mit QuarkXPress vertraut gemacht und schafft es nicht sich mit neuen, modernen Produktionsmitteln und -technologien vertraut zu machen.

Eine wirkliche Lösung für dieses Problem gibt es wohl nicht. Denn solchen Dienstleistern kann man meistens auch keine PDF-Dateien mit gutem Gewissen in die Hand geben. Denn da ist noch mehr Knowhow in der Weiterverarbeitung erforderlich.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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Renate
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19. Sep 2003, 12:36
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Hallo Herr Zacherl,

meistens bekomme ich in Druckereien zu hören: PDF? ja, gerne - InDesign? Lieber nicht ... (viele haben Probleme mit Transparenzen bekommen). daher habe ich eine gewisse Erfahrung mit PDF-Dateien unterstellt, zumal das in der Regel gut läuft. Ein Mitarbeiter sagte mir, die Farbverschiebung ins Rötliche würde mit dem Tonwertzuwachs zusammenhängen, deshalb wären auch die Ausdrucke aus dem Digitaldrucker in Ordnung. Er empfahl mir, künftig vor'm Drucken Proofs machen zu lassen. so wie es aussieht, werden wir in Zukunft tatsächlich nicht darum herum kommen.

Danke und Gruß, Renate

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Renate
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26. Sep 2003, 16:02
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Ergänzung hierzu:

Habe inzwischen erfahren, dass die Hintergrundfarbe im Druck - obwohl die Farbwerte des PDF richtig ausgelesen werden könnten (mit Pitstop) - gleiche Anteile von Yellow und Magenta aufwies (statt im gewünschten Verhältnis von 1(Magenta)zu 7 (Yellow)), daher die Rotfärbung. Die Druckerei hat daraufhin eine neue Datei erstellt, dabei Magenta rausgezogen mit dem Effekt, dass die Schrift dunkelgrün statt Schwarz wurde. Außerdem wurde mir gesagt, Schwarz hätte nicht auf "überdrucken" gestanden; ich habe die Einstellung in Indesign überprüft, in der Voreinstellung war "schwarz überdrucken" ausgewählt. Ob diese Einstellung im PDF "verloren" ging, weiß ich nicht. Unter "Farbe" war "Einstellungen für Überdrucken beibehalten" gewählt (bei den Distiller-Einstellungen). - Schuld an den aufgetretenen Fehlern gibt man den Transparenzen in Indesign. Allerdings wird dort noch mit Level 2 gedruckt. ich habe naiverweise Postscript 3 als Standard unterstellt.

Gruß, re