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Fontlizenzen und Lettershop-Arbeiten

Lars
Beiträge gesamt: 285

13. Jan 2017, 16:46
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Hallo!

Mich würde einmal interessieren wie Ihr diese doch alltägliche Situation handhabt:

Ein Kunde hat einen Auftrag, 10.000 Anschreiben personalisieren. Dazu sendet der Kunde ein Anschreiben ohne Adressat/Anrede/usw. und eine dazu passende Liste mit Adressaten.
Dies möchte er natürlich in seiner ausgesuchten Schrift realisiert sehen.
Als Dienstleister muss ich nun diese Schrift selbst lizenziert haben, damit ich diese Arbeit durchführen kann.

Für den Kunden ist es immer völlig neu, dass wir die Schriftlizenzkosten mit auf die Rechnung setzen bzw. ins Angebot aufnehmen. So etwas hätte er vorher noch nie erlebt. Unsere Verkäufer/Sachbearbeiter sehen das ähnlich, und dadurch haben wir ja einen Wettbewerbsnachteil wegen der höheren Kosten (wobei die meist 30-50 € für eine Lizenz wirklich minimal sind, aber ihr kennt ja sicherlich das Gejammer über jeden zusätzlichen Cent).

Mir ist bewußt, dass es sich viele Dienstleister in diesem Bereich einfach machen und die gelieferte Schrift vom Kunden nutzen bzw. die Schrift einfach "herunterladen". Stehen wir mit der aus meiner Sicht korrekten Vorgehensweise so alleine auf weiter Flur da oder ist es gar unnötig, eine Schriftlizenz für diesen Fall zu kaufen?

Wie seht ihr das, bzw. wie handhabt ihr diese Problemstellung?

Grüße,
Lars

--
Die moderne Druckvorstufe als Fernsehserie - CSI: PDF.

Fontlizenzen und Lettershop-Arbeiten

Freunek
Beiträge gesamt: 1464

13. Jan 2017, 17:02
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Antwort auf [ Lars ] Stehen wir mit der aus meiner Sicht korrekten Vorgehensweise so alleine auf weiter Flur da oder ist es gar unnötig, eine Schriftlizenz für diesen Fall zu kaufen?
Wie seht ihr das, bzw. wie handhabt ihr diese Problemstellung?


Moin Lars,
wenn du offene Dateien bekommst (Word?) und das Anschreiben oder das Adressfeld ausdruckst, benötigst Du die Schrift(lizenz). Ich frage in dem Fall den Kunden „eine gebräuchliche Schrift“ beim Anschreiben? Die hat der Lettershop und der Fall ist abgehakt.

Wenn Hausschrift des Kunden, dann folgt der Hinweis, dass der Lettershop diese möglicherweise nicht im System hat, der Schriftschnitt gekauft/lizensiert werden muss mit Kosten in Höhe von XYZ. Wenn die Kosten nicht genehm sind, dann folgt der Vorschlag, eine alternative Schrift zu verwenden.

Gruß
Günther

Fontlizenzen und Lettershop-Arbeiten

Lars
Beiträge gesamt: 285

13. Jan 2017, 21:43
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Antwort auf [ Freunek ] Moin Lars,
wenn du offene Dateien bekommst (Word?) und das Anschreiben oder das Adressfeld ausdruckst, benötigst Du die Schrift(lizenz). Ich frage in dem Fall den Kunden „eine gebräuchliche Schrift“ beim Anschreiben? Die hat der Lettershop und der Fall ist abgehakt.


Mehr oder minder offene Daten ;)
Wie hiess es letztens so schön von einem Kunden? "Natürlich sind das offene Daten, das PDF ist ja nicht mit einem Kennwort gegen verändern geschützt!"
Klar, gebräuchliche Schriften wie Arial, Helvetica und Co sind überhaupt kein Problem, auch einige exotischere Schriften hat man ja vorrätig. Aber eben nicht alles.

Antwort auf [ Freunek ] Wenn Hausschrift des Kunden, dann folgt der Hinweis, dass der Lettershop diese möglicherweise nicht im System hat, der Schriftschnitt gekauft/lizensiert werden muss mit Kosten in Höhe von XYZ. Wenn die Kosten nicht genehm sind, dann folgt der Vorschlag, eine alternative Schrift zu verwenden.

Gruß
Günther


Danke. Wir gehen da ähnlich vor: Kosten für Schrift oder Ersatzschrift nutzen. Schön, dass es noch andere Mitspieler in unserer Branche gibt, die ehrlich genug handeln bzw. sich dieses Problems überhaupt bewußt sind.
Leider sehen das wie schon geschrieben auch viele Kunden anders, und da argumentiert man oft gegen Wände. Und man bekommt teilweise Sachen zu hören ... sehr schön ist es dann, wenn man vom Kunden einen Link zu einer Seite bekommt, wo man die Schrift kostenlos herunterladen kann. Im Paket mit 10.000 anderen Schriften. *seufz*

Grüße,
Lars

--
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