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pdf erstellen mit Sonderfarben

typodesign
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9. Dez 2003, 13:49
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Hallo

folgendes Problem unter OS 9.2.2, XPress 4.11, Acrobat 5:

Inserat mit Sonderfarbe Warm Red + schwarz

Einzelne Zeitungen drucken die Sonderfarbe auch wirklich als Sonderfarbe, andere drucken aber im cmyk-Modus 100M + 100Y (von mir so definiert: Volltonfarbe, cmyk-Modus).

Beim erstellen des pdf "keine Auszüge" angekreuzt.

Ist dies der richtige Weg? Wie sind da eure Erfahrungen?


Noch ein Problem im selben Inserat:
wenn ich das pdf in Photpshop öffne (cmyk-Modus) wird das Graustufenbild (tiff) in den cmyk-Modus konvertiert, das heisst das Graustufenbild ist nicht mehr nur schwarz.

Mache ich da was falsch?

Bin über jede Anregung dankbar!

Urs

pdf erstellen mit Sonderfarben

loethelm
  
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9. Dez 2003, 14:02
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Hallo,

dies ist ein richtiger Weg.
Ich würde in deinem speziellen Fall so arbeiten:
Alle Farben CMYK kein Vollton anlegen, Composite-PDF schreiben, dann den Verlagen mitteilen, dass sie den Magenta-Bogen für HKS 13 (100Y,100M) verwenden sollen und den Yellow-Bogen löschen, falls sie als Sonderfarbe drucken.
Sonst 4c belichten.

Das mit Photoshop liegt meines Erachtens daran, dass beim Import das PDF gerastert wird und damit nur noch 1 Farbraum im Dokument erlaubt ist. Dies ist natürlich CMYK, da Grau in CMYK dargestellt werden kann.

Viele Grüße

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Oliver Wendtland
Beiträge gesamt: 728

9. Dez 2003, 14:20
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Ich kann jetzt nur für uns/mich sprechen:
Wir haben entweder nur eine Sonderfarbe (bei uns wäre es HKS13)
oder 4c auf der Zeitungsseite. wobei aus der Vollton-Farbe,
wenn sie schon 100M+100Y definiert ist, recht leicht 4c
herzustellen ist. Anders herum kann man aber schwer aus 4c
eine Volltonfarbe erstellen (naja zumindest ist es "etwas"
schwere ;-).
Gelb weglassen geht eventuell garnicht, wenn noch andere Anzeigen auf der Seite sind.

Was spricht eigentlich dagegen 2 Versionen zu erstellen?
Eine Vollton und die andere 4c?

Oliver Wendtland
Druckerei und Verlag
H. Bösmann GmbH, 32756 Detmold
http://www.boesmann.de
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Es gibt 10 Arten von Leuten:
die, die Binär verstehen, und die, die es nicht verstehen.

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typodesign
Beiträge gesamt: 27

9. Dez 2003, 19:38
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Hallo

das mit den zwei Versionen wäre sicher die einfachste Lösung.

Da ich die gleiche Anzeige aber an verschiedene Zeitungen übermittle, ist wohl die erste vorgeschlagene Lösung tatsächlich am einfachsten.

Eine andere Lösung evtl.: gleich Farbauszüge für schwarz und die Volltonfarbe erstellen, und falls doch in 4c gedruckt den Volltonauszug in Yellow und Magenta nehmen. Oder spricht da etwas dagegen, da ja der Zeitungsverlag meine einzelne Anzeige zusammen mit anderen Anzeigen kombinieren muss?

Grüsse aus der Schweiz
Urs

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Oliver Wendtland
Beiträge gesamt: 728

9. Dez 2003, 20:14
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Gleich Farbauszüge erstellen...
Wie soll man diese Anzeige plazieren?
Ich wüßte nicht wie man eine separierte Datei in ein
Layoutdokument einbauen könnte.
Wenn ich die Wahl hätte würde ich Deine zuerst genannte
PDF (mit Vollton aber 4c-Werte) nehmen.
Ich weis ja nicht an wieviele Zeitungen die Anzeige verschickt wird,
aber ein kurzer Anruf könnte ja auch helfen (oder eine Email).
Wenn die PDF nicht zu groß ist eben die 2 Versionen verschicken
und Farbigkeit im Dateinamen kenntlich machen.
Mehr weis ich jetzt auch nicht...

Oliver Wendtland
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Robert Zacherl
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9. Dez 2003, 22:07
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Urs,

wenn Sie zwei unterschiedlichen Dienstleistern die selbe PDF-Datei zukommen lassen und einer davon die Datei korrekt mit Sonderfarbe und der andere diese nur mit in den CMYK-Farbraum konvertierter Farbe ausgibt, dann beweist das, dass
a) die PDF-Datei farblich korrekt, also mit enthaltener Sonderfarbe von Ihnen generiert und verschickt worden war
b) Dienstleister 2 entweder Fehler bei der PDF-Verarbeitung gemacht hat und/oder sein Ausgabeworkflow nicht korrekt konfiguriert war und/oder er nicht in der Lage war die im PDF enthaltene Sonderfarben-Information korrekt zu erkennen und zu verarbeiten.

Da ein PDF-Workflow ein Composite-Workflow ist, war Ihr Erstellungsweg schon absolut richtig. Sie sollten in diesem Fall Dientsleister 2 mal auf die Füße treten und ihn ernsthaft fragen, ob er wirklich der Meinung ist, Knowhow-, Software- und Geräte-seitig in der Lage zu sein, PDF-Dateien fehler- und verlustfrei zu verarbeiten. Denn wenn er bereits bei so simplen Dateien scheitert ...

Zu der Adobe Photoshop "Problematik":
Eine PDF-Datei die neben Bilddaten auch Vektordaten beinhaltet in Photoshop zu öffnen macht wenig Sinn, da Photoshop als reine Bildbearbeitungs-Software gezwungen ist die Vektoranteile zu rendern und somit in eine Bitmap zu wandeln. Um eine akzeptable Qualität zu behalten müßten somit sehr hohe Auflösungen verwendet werden, welche aber zu gigantischen Datenmengen führen.

Außerdem müssen Sie sich, da das Endprodukt EINE Bilddatei sein wird, für EINEN Farbraum entscheiden in dem diese Bitmap angelegt wird. Sobald Ihr geöffnetes PDF-Dokument aber andere als diesen gewählten Farbraum beinhaltet, findet beim Rendering unweigerlich eine Farbraumtransformation statt. Wenn Sie also CMYK ausgewählt haben und Ihr PDF beinhaltet u.a. auch einen Graustufen-Farbraum, dann ist dieser nicht CMYK und wird somit transformiert. Sofern das Farbmanagement in Adobe Photoshop aktiviert ist bedeutet dies, dass eine DeviceGray->Lab-DeviceCMYK-Transformation stattfindet bei der je nach Wahl der Arbeitsfarbräume unterscheidliche CMYK-Werte resultieren.

Was ist denn Ihr Beweggrund eine PDF-Datei in Adobe Photoshop zu öffnen?

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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typodesign
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10. Dez 2003, 13:55
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Hallo Robert

besten Dank für die ausführliche Antwort.

Zur letzten Frage, weshalb ich die pdf-Datei in Photoshop öffne:
nur aus Kontrollgründen, ob die aus XPress erstellte pdf-Datei in die richtigen Farbkanäle umgesetzt ist.
Dabei hat mich eben gewundert, wie eine ursprünglich in Photoshop als Graustufenbild gespeichertes Bild (Halbton) über den "Umweg" von XPress und Arcrobat zu einem cmyk-Bild wird.

Urs

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Robert Zacherl
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10. Dez 2003, 14:12
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Urs,

aufgrund der von mir genannten Gründe ist hoffentlich klar geworden, das dies ein denkbar ungeeigneter Ansatz ist, um den farblichen Aufbau Ihrer PDF-Dateien zu prüfen.
Hier ist es wesentlich sinnvoller zuerst einen Preflight anzuwenden der Ihnen Aufschluß über die im Dokument existierenden Farbräume gibt. Im zweiten Schritt können Sie dann zusätzlich Werkzeuge wie z.B. Quite Revealing oder Acrobat 6.0 Professional und dessen Separations-Vorschau nutzen, um sich einen visuellen Einblick in die Farbverteilung zu verschaffen.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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Anonym
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10. Dez 2003, 15:38
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Hallo,

bei uns ist es so, dass Sonderfarben in 4c gedruckt werden.
Ist es nicht möglich, dass es sich auch in dem geschilderten Fall nicht um ein Problem handelt, sondern die Umwandlung Absicht war.

Gruß
Ulrich Hartmann

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Anonym
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10. Dez 2003, 16:30
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Eben.

Ich glaube in diesem einen Fall von seinen fast 1000 Postings hat Herr Zacherl die Sache mißverstanden ;-)

Fall B ist kein Problem oder hat einen Fehler gemacht - es beschreibt ganz einfach die zweite Möglichkeit, wie Zeitungen heute drucken können.

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typodesign
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10. Dez 2003, 16:45
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Hallo Anonym

es ist tatsächlich so, dass Zeitungen heute oft Sonderfarben in 4c drucken.
Bei den Farbzuschlägen auf Inseraten ist es aber so, dass man für bestimmte Farben (hier bespielsweise Warm Red) wesentlich weniger bezahlen muss. Dies ein alter Zopf aus den Zeiten, als Zeitungen tatsächlich noch ihren Zeitungskopf in Sonderfarben gedruckt haben und Farbinserate eben nicht in allen gewünschten Farben möglich waren.

Mit einem Gruss aus der Schweiz

Urs

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Robert Zacherl
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10. Dez 2003, 16:48
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Nun ich ging bei meiner beurteilung natürlich von zwei Dingen aus:
- Urs, der Auftraggeber, wollte eine 5C-Anzeige in einem Druckerzeugnis schalten, welches 5C (oder mehr) gedruckt wird
- die Anzeige wurde in 4C auf einer Seite gedruckt, die andere Anzeigen/Seitenbestandteile enthielt, die in einer 5. Farbe gedruckt wurden

Wenn diese beiden Kriterien zutreffen, dann kann man wohl getrost von einem Fehler des Dienstleisters sprechen.

Wenn die Anzeige natürlich in einem Druckerzeugnis erschien, welches nur in 4C gedruckt wurde, oder zumindest teilweise 4C gedruckt wurde und laut Seitenbelegungsplan auf einer Seite erschien, die auf einem 4C-Bogen lag, dann ist dieser ganze Thread absolut sinnlos. Deshalb ging ich auch nicht davon aus, dass dies zutrifft.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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