Hallo Marcus,
hier ist es wichtig zu erwähnen, dass die von Stephan Jaeggi empfohlenen Joboptions, keine "offiziellen", von einem Gremium abgesegneten PDF/X-3 Joboptions darstellen, sondern solche, die auf seinen persönlichen Erfahrungswerten beruhen.
Sie müssen sich im Klaren darüber sein, dass z.B. die gewählten Bildkomprimierungs-Einstellungen durchaus zu sichtbarem Qualitätsverlusten führen können, da sowohl zu hohe Bildauflösungen verringert werden als auch ein verlustbehaftetes Komprimierungsverfahren (JPEG) zum Einsatz kommt.
Eine Deaktivierung der Farbverlaufs-Konvertierung in Smooth Shades bedeutet auch, dass Sie als QuarkXPress 3,4 oder 5 Anwender nie in der Lage sein werden einen Sonderfarbenverlauf korrekt auszugeben (zumindest solange Sie nicht die Creo Distiller Assistant Erweiterung geladen haben, die aber wiederum nicht verwendet werden darf, wenn mit QuarkXPress 6.0 gearbeitet und im DeviceN-Modus ausgegeben wird). Da einer der Gründe, warum diese Option in Vergangenheit zu deaktivieren war, nämlich eine versehentliche Konvertierung von Rasterkeilen in Verläufe, in Distiller 6.0 gefixt ist, ist für mich nicht nachvollziehbar, warum weiterhin diese Konfiguration empfohlen wird. Das zweite Argument, dass für die Verarbeitung von Smooth Shades PostScript 3 Ausgabesysteme notwendig sind deren Verbreitung zu gering ist, ist für mich nicht schlüssig, da jedem Dientsleister der von sich behauptet PDF-Daten verarbeiten zu können, klar sein muss, dass er um den Einsatz PostScript 3 nicht herum kommt.
Die Übernahme von UCR und Schwarzgenerierungsfunktionen in die PDF/X-Datei, welche nur im Zusammenspiel mit DeviceRGB-Daten verwertbar sind, die aber wiederum laut PDF/X-Norm eh verboten sind, ist somit wenig sinnvoll.
Ich persönlich würde auch die neue in Distiller 6.0 gebotene Möglichkeit bereits im PostScript-Code JPEG-komprimierte Bilddaten unverändert ins PDF zu übernehmen ausnutzen, um eine erneute verlustbehaftete Komprimierung zu vermeiden.
Ich bin mir also nicht sicher, ob Sie mit diesen Joboptions tatsächlich wesentlich besser bedient sind als mit den Adobe-eigenen (welche meiner Meinung nach durchaus auch verbesserungsfähig sind). Aber das ist letztendlich immer bis zu einem gewissen Grad Geschmackssache und hängt nichtzuletzt stark von den zu verarbeitenden Daten ab.
Was Ihre Argumentation in Bezug auf Haarlinien betrifft: Gerade diese teilfunktionalität der Creo Distiller Assistant Erweiterung ist die am heftigsten umstrittene. Da zu dünne Linien pauschal auf 0,208 Punkt angehoben werden, kann es durchaus zu unliebsamen Nebeneffekten kommen. Deshalb würde ich dies nie per Distiller-Erweiterung, sondern eher per Preflight und einem korrigierenden Eingriff per Plug-In bewerkstelligen.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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