Ich kenne den zitierten Artikel jetzt nicht gerade, aber leider habe ich auch schon in anderen Artikeln herausgelesen (was vom Autor sicherlich gar nicht beabsichtigt war), das angehängte Profile in Graustufenbildern nicht greifen würden (was ja für die Ausgabe aus einem Layoutprogramm tatsächlich auch stimmt -, Herr Zacherl hat da natürlich recht). Aber die richtige "Manipulation" fängt bereits beim Bild selbst an und das angehängte Profil beschreibt ja nur für welchen Ausgabemodus das Bild verwendet werden sollte. Verwechseln sollte man auch nicht die "richtige" Profilkonvertierung mit einem einfachen anhängen eines Profils, was tatsächlich fatale Folgen haben kann.
Wenn man (wie wohl sehr viele von uns) in Photoshop z.B. Farbbilder mittels Profilkonvertierung in Dot Gain 10% (für einen erwarteten Druckzuwachs von 10%) konvertiert und dann auch tatsächlich mit diesem Druckzuwachs produziert, sollte alles im grünen Bereich sein. In Photoshop kann man die gewünschten Zuwächse nicht sehen, weil Photoshop dem Betrachter das Endergebnis präsentiert (also bereits inkl. Druckzuwachs [ab Photoshop 7] -, mit der Pipette kann man die Unterschiede aber sehr wohl noch nachvollziehen).
Dass sich aber etwas tut, kann man sich in InDesign darstellen lassen (und gerade weil InDesign keinen Druckzuwachs in seiner Ansicht suggeriert).
Einfach ein Graustufenbild (am besten das gleiche Bild verwenden) mit Profilkonvertierung Dot Gain 10% und einmal mit Dot Gain 20% speichern.
Beide Bilder in InDesign auf einer Seite gegenüberstellen, hohe Ansichtseinstellung einstellen, und das Bild mit Dot Gain 20% müsste heller sein (weil ja ein höherer Druckzuwachs erwartet wird).
Oft genug habe ich Bilder in der "Hand", die mit der Standardeinstellung Gamma 2,2 profiliert wurden (entspricht ca. 30% Druckzuwachs für den Druck) und hinterher ist das Gejammer (natürlich vom Kunden) dann groß, weil das Bild viel zu hell wurde (und das obwohl der Kunde das Bild "doch schon immer so hat drucken lassen, und da war natürlich immer alles in Ordnung").
Ich hab' das Ganze mal mit Photoshop CS und InDesignCS unter WIN gerade nochmal durchgespielt -, Ergebnis ist exakt so wie oben beschrieben.
_____________________
Gruß von
Tom
http://www.K45.de