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Fontlab

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

2. Mär 2004, 20:23
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Ein tolles Forum mit vielen Experten, die richtig Ahnung haben.

Leider gibts noch keinen Fontlab-Thread und keinen für richtige Schriftgestaltungsthemen.

Habe mir vor kurzem Fontlab angeschafft und habe es nicht bereut. Ich könnte den Rest meines Lebens vor diesem Programm sitzen. Wer richtig Fonts gestalten will, braucht keine Angst haben. Es ist gar nicht so schwer und das Programm läßt sich sehr intuitiv bedienen. Besonders hilfreich ist Fontlab aber bei den Alltagsmodifikation. Meine Myriad hat jetzt ein Eurozeihen, meine Gill keine häßliche Mediäval-5 und -3 mehr. Meine Garamond weist jetzt in Indesign im Schnittpopup außer dem herkömmlichen "kursiv" oder "sc" Schnitte wie "Liebesbrief an Mélanie" und "Abmahnung an den Vermieter (Punkt durch Ausrufezeichen ersetzt)" auf.

Durch die Composite Glyphs lassen sich Sonderzeichen, wie ich sie als Linguist dauernd brauche, in Sekundenschnelle herstellen. Was ich da jahrelang in Indesign rumformatiert habe!

Wie gesagt, ein Fontlab-Thread wäre hier sehr schön.

Gruß, Daniel

Fontlab

Christoph Grüder
Beiträge gesamt: 1929

3. Mär 2004, 08:19
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Hallo Daniel,

ich arbeite auch täglich mit FontLab und bin begeistert, im Gegensatz zu Fontographer.
Was Du bei der Modifikation von Fonts beachten solltest, ist natürlich die Tatsache, dass Layoutdaten, die Du mit Deiner Gill Sans aufgebaut hast, auf einem anderen Rechner, auf dem ebenfalls eine Gill Sans installiert ist, anders aussehen, bzw. modifizierte Zeichen "normal" dargestellt werden. Daher ist es unabdingbar, dass Du Deine Fonts umbenennst, damit Du bzw. jemand, der mit Deinen Daten arbeitet, auch die herkömmliche Gill benutzen kann. Falls dies nicht so ist, gibt es einen Fontkonflikt und ggf. wird wahlweise die eine oder andere Gill benutzt.
Die Codepage läßt sich in FL beliebig erweitern. Falls Du schon einen Blick auf die Unicode-Tabellen geworfen hast (http://www.unicode.org), kannst Du diese Zeichen erstellen und manuell in FL kodieren und den Font als Truetype oder OpenType (beide Unicode-fähig) exportieren.

herzliche Grüße,
Christoph Grüder

(Dieser Beitrag wurde von donkey shot am 3. Mär 2004, 10:05 geändert)

Fontlab

Philyra
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6. Mär 2004, 03:10
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Bin auch erst auf Seite 150 von 750 Seiten Handbuch. Ich hab das bisher so gemacht, daß der modifizierte Schnitt dann eben keine neue Schriftart ist, sondern ein Schnitt. Das ist für mich sehr paktisch.
Als Sprachwissenschaftler habe ich Unicode zwar schon viel genutzt, aber von der Fonterstellung habe ich eben noch keine Ahnung. An OpenType habe ich mich noch nicht herangewagt, weil ich das handbuch noch nicht durchgearbeitet habe.

Habe aber schon einen Koptischfont gemacht. Der ist keine Modifikation, sondern eine Neuschöpfung. Funktioniert ziemlich gut.

Für OpenType hätte ich einen Nagari-Font(Sanskrit), den ich aber erst noch digital zeichnen muß. Da gibts übrigens eine geniale Nagari von Frutiger, die er dazumal für die indische Regierung gemacht hat. Hab das Copyright nach England zurückverfolgt und erfahren, daß die Schrift nie digitlisiert wurde. Das wär was für versierte Fontlabber.

Schönes Wochenende.

Fontlab

Marco Morgenthaler
Beiträge gesamt: 2474

7. Mär 2004, 12:14
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Hallo Fontlaboranten

Bin auch interessiert an Fontlab, und zwar vor allem an der Kerning-Funktion. Da es in InDesign keine editierbaren Kerningtabellen gibt (wie bei XPress) und meine neu gekauften OpenType-Fonts (Linotype Centennial und StGaramond Std OTF) nicht sorgfältig zugerichtet sind (nicht mal richtige Proportionalziffern, Buchstabenpaare berühren sich usw.), bin ich auf Fontlab gekommen.

Habt ihr Erfahrung mit Kerning in Fontlab? Offenbar gibt es die praktische Class-Action-Funktion, mit deren Hilfe nicht jede einzelne Zeichenkombination bearbeitet werden muss. 750 Seiten Handbuch ist etwas abschreckend, deshalb wäre ich um eure Einschätzung froh (falls ihr überhaupt Fontlab für Kerning verwendet habt).

Vielen Dank und schönes Wochenende
Marco

Fontlab

Philyra
Beiträge gesamt: 509

7. Mär 2004, 18:39
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Hi Marco,
die 750 Seiten Handbuch sollten Dich nicht schrecken. Es wird sehr viel Hintergrund erklärt und das meiste der 750 Seiten ist Weißraum.

Die Bereiche, in die man sich wirklich einlesen muß, sind die Codierstandards und das Hinting.

Das Modifizieren von Glyphen im Font, das Einfügen neuer aus einem Vektorprogramm und das Kerning sind sehr intuitiv. Du siehst unter immer einen Beispieltext und braucht nur die Hilfslinien so zu verschieben, daß das Kerning stimmt. Das Automatisieren des Kernings habe ich aber noch nicht gemacht.

Lad Dir einfach mal die Demoversion von http://www.fontlab.com runter.

Gruß, Daniel

Fontlab

Philyra
Beiträge gesamt: 509

26. Mär 2004, 17:14
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Hi cg,
anbei ein kleines Dankeschön für die Hilfe:
http://www.philyra.de/ani/cg-hieroglyphen.pdf

cg in Hieroglyphen.

Schönes Wochenende,
Daniel

Fontlab

Christoph Grüder
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28. Mär 2004, 11:04
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Hallo Daniel,

das ist aber lieb von Dir, herzlichen Dank! :-)

Grüße und schönes Wochenende,
Christoph Grüder