Forenindex » Programme » Print/Bildbearbeitung » Adobe InDesign » DCS 2.0 Mehrkanalbilder

DCS 2.0 Mehrkanalbilder

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

25. Jul 2002, 15:23
Bewertung:

gelesen: 3970

Beitrag als Lesezeichen
Hallo zäme,
Mein Problem:
Ich habe im InDesign Mehrkanalbilder (2 Kanäle) platziert, welche als DCS 2.0-Format gesichert sind. Nun habe ich Probleme mit der Ausgabe dieser Bilder. Wenn ich ein Composite-PS erstelle, und der Normalizer ein PDF rechnet, fehlen diese Bilder auf dem PDF. Habe es auch versucht, die Bilder als PSD zu sichern mit dem gleichen Effekt.
Frage: Kann ich überhaupt ein Composite-PS erstellen oder ist eine separierte Ausgabe zwingend? Und wenn ja, wie mache ich das.
Danke im voraus!
MfG
Christoph

DCS 2.0 Mehrkanalbilder

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

25. Jul 2002, 20:04
Bewertung:

gelesen: 3970

Beitrag als Lesezeichen
Christoph,

es existieren momentan nur zwei Bilddaten-Speicherformate die einen verlusfreinen Transport von Sonderfarbinformation im Composite-Workflow zulassen und gleichzeitig verlustfrei in Layoutprogrammen importierbar sind:
  • EPS
  • und PDF


Leider ist Adobe Photoshop bekanntermasen bis heute nicht im Stande, ein Bild welches Sonderfarbkanäle beinhaltet als EPS zu speichern. Wenn "Photoshop PDF" als Speicherformat gewählt wird ist das Ergebnis eine Hybrid-Lösung aus einen CMYK-Bild und den einzelenen Sonderfarbkanälen als eigenständige, überdruckende Layer. Dies setzt also einen weiteren Workflow voraus, bei dem die Überdruckeneinstellung stets Berücksichtigung findet. Also nichts Halbes und nichts Ganzes.

Aus diesem Grund gibt es verschiedene Workarounds:
  • Wie gewohnt DCS-Bilder platzieren und Erzeugen einer vorsepariertern Druckdatei die in eine vorseparierte PDF-Datei gewandelt wird. Dann anschließend die PDF-Datei mit einem geeigneten Werkzeug wie z.B. dem Acrobat Plug-In "Creo PDF Seps2Comp" zu einer unseparierten PDF-Datei "mergen".
  • DCS-Bilder platzieren und unsepariert über einen geeigneten OPI-Server ausdrucken, welcher in der Lage ist ein "DCS-Merging" durchzuführen. So z.B. "ScenicSoft Color Central" oder "Helios EtherShare OPI". Natürlich keine Lösung für nicht OPI-Anwender.
  • Verlusfreies Konvertieren der DCS-Bilder in ein EPS-Format. Dies bewerkstelligt die Sofware DCSMerger. Die resultierende EPS-Datei kann wie gewohnt im Layout platziert werden und führt bei der unseparierten (composite) Weiterverarbeitung zum gewünschten Effekt.


Demoversionen von "Creo PDF Seps2Comp" und "DCSMerger" finden Sie unter http://www.impressed.de .

_________________
Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Robert Zacherl am 2002-07-25 20:05 ]

DCS 2.0 Mehrkanalbilder

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

8. Aug 2003, 17:58
Bewertung:

gelesen: 3970

Beitrag als Lesezeichen
Zum Thema,

leider handelt es sich hierbei um einen Programmfehler.

Ein von uns erstelltes Testbild 4c + 2 Sonderfarben kann im Bildmodus "Mehrkanal", gespeichert als DCS 2.0 von InDesign nicht richtig verarbeitet sprich separiert werden.

Speichert man das gleiche Bild im Bildmodus CMYK (trotzdem inkl. der 2 Schmuckfarben) als DCS 2.0 ab, kann eine separierte Ausgabe sauber erfolgen.

Leider ist eine Composite-Ausgabe nicht möglich!

Gruß
Olli Meckel

DCS 2.0 Mehrkanalbilder

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

8. Aug 2003, 18:28
Bewertung:

gelesen: 3970

Beitrag als Lesezeichen
Herr Merkel,

sind Sie sicher? Vielleicht ist es eher ein Anwender- bzw. Denkfehler?
Wenn Sie von einem CMYK-Bild ausgehend ein Mehrkanalbild plus Schmuckfarben-Kanälen aufbauen wird jeder Farbkanal ein autarker Kanal. Das heißt für Adobe Photoshop existiert z.B. nicht mehr länger die Zusammengehörigkeit der vier Prozessfarben-Kanäle.
Wenn Sie jetzt aber trotzdem erwarten, dass Adobe InDesign innerhalb der vier Prozessfarben-Auszüge die richtigen Bildkanäle ausgibt, müssen Sie schon dafür sorgen, dass InDesign den jeweiligen Farbkanal als Prozessfarben-Kanal erkennt.
Schauen Sie sich mal an wie die vier ehemaligen Prozessfarben eines Mehrkanalbildes heißen: "Cyan", "Magenta", "Gelb" und "Schwarz".
Nur zwei davon entsprechen den PostScript- und PDF-Vorstellungen von Prozessfarben - nämlich "Cyan" und "Magenta", weil diese auf deutsch und englich gleich heißen. "Gelb" und "Schwarz" stellen jedoch echte Sonderfarben dar. Sobald Sie in Adobe Photoshop diese beiden Mehrkanal-Bildkanäle in "Yellow" und "Black" umbenennen, weiss Adobe InDesign was Sie wollen und gibt diese Farbkanäle auch korrekt auf dem Gelb- und Schwarzauszug mit aus.

Adobe Photoshop ist nicht ganz unschuldig an dieser Problematik. Es sollte eigentlich erkennen, dass der deutsche Anwender wenn er "Gelb" und "Schwarz" verwendet, eigentlich "Yellow" und "Black" meint. Solange man die vier Prozessfarben-Kanäle eines CMYK-Bildes nicht aufbricht (eben durch die Mehrkanal-Option) klappt das auch.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

************************
IMPRESSED GmbH
http://www.impressed.de

DCS 2.0 Mehrkanalbilder

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

11. Aug 2003, 11:45
Bewertung:

gelesen: 3970

Beitrag als Lesezeichen
Hallo Herr Zacherl,

vielen Dank für die Information. Wie Sie ja selbst erklären handelt es sich ja sehr wohl um einen Programmfehler. bzw. um eine Kommunikationsschwierigkeit zweier Programme aus einer Familie. Wenn man die Information über die Kanalbezeichnung weiß: wunderbar, wenn nicht: nicht so toll. Wir konnten uns ja bishr über normale cmyk-Schmuckfarben-Dokumente behelfen. Also Anwender-Fehler?!

Danke
Oliver Meckel