Hallo Renate
Vom PostScript-Farbmanagement sollte man in der heutigen Zeit eigentlich keinen Gebrauch mehr machen. Diese Technologie kann dem RIP Anweisungen zu in-RIP-Farbraumtransformationen geben. Hierbei werden die in Photoshop, InDesign oder in der PDF-Datei befindlichen ICC-Quellprofile als CSA codiert. Da PostScript keine ICC-Profile kennt, müssen die Profile mit den CSAs (ColorSpace Array) zuerst als Quellprofile deklariert werden. Die Problematik liegt darin, dass das Zielprofil, in welches der RIP die Daten transformieren muss, in der Regel ein auf dem RIP befindliches Standard-ICC-Profil ist. Dadurch können bei der Ausgabe massive Farbverschiebungen auftauchen, wenn die von der Software geschickten Profile nicht mit dem Profil im RIP überein stimmen.
Einzig Adobe InDesign 2 und CS sind dazu in der Lage, das Zielprofil in Form einer CRD-Datei direkt ins RIP zu schicken und somit das im RIP befindliche Profil zu übersteuern.
PostScript-Farbmanagement wurde früher häufig eingesetzt, um ICC-Profile via PostScript in eine PDF-Datei zu bringen. PostScript-Farbmanagement kann auch als trojanisches Pferd eingesetzt werden, um Farbmanagement zu realisieren, ohne dass die zu druckende Applikation dies unterstützt. Zum Beispiel könnte man eine EPS-Datei aus PSD mit PostScript-Farbmanagement in Word platzieren. Im RIP könnte somit eine Farbraumtransformation stattfinden, ohne dass Word dabei die Hand im Spiel hat.
Fazit:
Schwierig, schwer kontrollierbar, seit InDesign 2, Acrobat 5 und Illustrator 10 nicht mehr zeitgemäss... Hände weg... ausser man weiss genau, was man tut.
Herzliche Grüsse
Michel Mayerle
http://www.ulrich-media.ch