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Nur noch Dual G5?

Henri Leuzinger
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21. Jun 2004, 14:22
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Angesichts der neuen G5-Rechner neigt sich die Aera der Mono-G5 wohl dem Ende entgegen. Wie stehts denn generell mit der Betriebssicherheit, v.a. bei nicht gut dual-adaptierten Programmen. Wie laufen InDesign, Illustrator, Xpress 6.1 und Konsorten auf den Duals? Abstürze der Programme? Unregelmässigkeiten?
Die Frage drängt sich auf, weils jetzt Mono-G5 noch günstig gibt, später wohl aber nur noch Duals erhältlich sind.
Danke für ein paar Erfahrungsberichte.

(Dieser Beitrag wurde von Henri Leuzinger am 21. Jun 2004, 14:23 geändert)

Nur noch Dual G5?

Thomas Kaiser
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21. Jun 2004, 14:51
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Bzgl. der "gut dual-adaptierten Programmen" ist zu sagen, daß es sowas im Prinzip nicht wirklich gibt. Es gibt Anwendungen, die sauber multithreaded programmiert sind. Diese profizieren dann von einer zweiten CPU als Anwendung selbst (das gilt sogar für solche Kunststückchen wie bspw. beim Pentium IV, der dank Hyperthreading zwei CPU-Cores "vorgaukelt"). Programme, die nicht auf Multithreading ausgelegt sind, profitieren erstmal nicht direkt von einer zweiten CPU (sogar im Gegenteil: normalerweise sind diese in solchen Situationen bei Vorliegen ansonsten gleichwertiger Systemdetails bedingt durch den Verwaltungs-Overhead sogar langsamer) allerdings kann das System insgesamt "responsiver" sein, da die andere CPU für andere Prozesse respektive Threads zur Verfügung steht.

Das Ganze wird aber schnell akademisch, wenn man noch weitere Grössen berücksichtigt, wie bspw. die Speicheranbindung der CPUs (eigene Anbindung je CPU == Performance-Vorteil bei hoher Lokalität des abzuarbeitenden Codes, gemeinsamer Zugriff auf das RAM == Performance-Vorteil, wenn Threads durch den Scheduler des Betriebsystems auf beide CPUs verteilt werden, da ansonsten RAM-Inhalte "teuer" umgelagert werden müssten). Fakt ist, daß die Mehr-CPU-Maschinen keine Nachteile für "Multi-Prozessor-*un*optimierte" Software mitbringen und ihre Vorteile im Vergleich zu gleich hoch getakteten Single-CPU-Maschinen dann ausspielen können, wenn viele Threads parallel laufen (weil dann Hintergrundprozesse, der Finder, etc. auch noch "Luft zum Atmen" haben)

Eins noch: Bitte bedenken, daß der "kleinste" aktuelle Dual-G5 im Prinzip derselbe kastrierte G5 1,6 Ghz Single-CPU ist, der in Restbeständen wohl noch erhältlich zu sein scheint: Lahme Speicheranbindung, nur PCI 2.2 aber kein PCI-X, weniger maximaler Hauptspeicher aber halt jetzt 2 CPUs anstatt einer.

Mit dem steht man in ein paar Jahren ähnlich schlecht da wie mit dem ersten G4 damals (dem Yikes, einem Zwitter aus G3 und G4)

Gruss,

Thomas Kaiser

Nur noch Dual G5?

Thomas Richard
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21. Jun 2004, 16:15
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Hallo,

unterm Strich ist 2fach nicht doppelt so schnell wie einer.
In ungünstigen Fällen, ist einer der Prozessoren sogar mehr oder weniger damit ausgelastet einen Prozess abzuarbeiten, der nur singlethreaded läuft, und nebenbei den 2 Prozessor ruhigzustellen der quasi mit aller Kraft nach Arbeit schreit.

Wenn man sich mal die Prozessorauslastungen aktueller Systeme anschaut wäre aus Ökologischer Sicht ein Singelprozessor eigentlich schlauer.

Und noch was, wenn IBM regelmässig mit schnelleren Taktungen um die Ecke kommt, wird sich Apple die Duals sicher auch gerne wieder sparen, denn der Aufwand und die zusätzliche Hardware in den Rechnern resultiert ja nicht in einem verdoppelten Verkaufspreis.
VOn erlös ganz zu schweigen.


MfG

Thomas

Nur noch Dual G5?

Anonym
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21. Jun 2004, 16:54
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Hallo Thomas,

das Szenarium, das Du beschreibst, riecht aber verdammt nach kooperativem Multitasking, wie es mit MacOS 9 zum Glück für Apple-Rechner beerdigt wurde.

Bei MacOS X ist es Sache des OS-Schedulers die Aufgaben zu verteilen. Wie gut er das jeweils macht, steht natürlich auf einem anderen Blatt (und wie gut die Anwendungen mitspielen, auf nochmal einem anderen. Ich würde mir für MacOS X 10.4 bspw. mal einen multithreaded Finder wünschen ;-)

Die Chose mit der Ökologie geht bei Neuanschaffungen sowieso regelmäßig nach hinten los, weil der Energieaufwand zur Fertigung des Geräts nur seltenst durch den während des Gebrauchs auftretenden wieder eingeholt wird.

Zum Glück liegen die PowerPC-Cores noch auf einem relativ erfreulichen "Verheizungs"-Niveau -- jedenfalls, wenn man einen Pentium IV mit ca. 100 Watt bei 3,x GHz als Maßstab nimmt (aber sogar Intel hat ja eingesehen, daß es so nicht weitergehen kann)

Und zur Zukunft der CPUs: Wenn IBM so weitermacht wie bisher (mit dem POWER4 haben sie ja schon länger einen Chip mit gleich 2 CPU-Cores) dann hat sich die Frage Single- oder Dual-CPU Board-Designs wohl eh erledigt. Der PowerPC 976 bspw. kommt ja von Haus aus ebenfalls mit 2 CPU-Cores in einem Modul.

Gruss,

Thomas

Nur noch Dual G5?

Thomas Richard
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21. Jun 2004, 18:38
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Hallo Thomas,

> ei MacOS X ist es Sache des OS-Schedulers die Aufgaben zu
> verteilen.

Aber der kann ja schliesslich nur als Single thread laufen, weil woher sollte er dann wissen, was von ihm wo zu laufen und von wo wieder zurückzukommen hat. Und wenn da wo der Läuft gerade zuviel läuft, kann auf dem anderen soviel oder wenig los sein wie will.

Wie bei allen Parallelisierungsprozessen entsteht durch die Verteilung ein Verwaltungsaufwand, und wenn sich die Verwaltung mit den prophezeiten Rechenzeiten, die ja dazu vorhanden sein müssen, um das ganze möglichst schnell zum Ende zu bringen, vergreift, steht einer dumm rum.

Das ganze steht und fällt also nach wie vor damit, wie gut sich vorhersagen lässt, wie das ganze Sinnvoll aufzuteilen ist.

Dinge wie Herleitungen, bei denen ein Schritt auf dem nächsten aufbaut, lassen sich zum Beispiel garnicht sinnvoll verteilen.

Dafür geht das z.B: bei Bildern fast ohne Grenzen. Für eine Manipulation wird das Bild einfach in soviele Streifen geschnitten wie Mitstreiter anwesend sind und die Häppchen verteilt. Bei Moviestreams, wird es schon schwieriger, da man immer nur an Keyframes sinnvoll trennen kann.

MfG

Thomas

PS: Apropos Heizwert... Hast du was mit der Hitze und den Akkulaufzeiten beim letzten Update bei dir bemerkt?