Guten Abend miteinander
Als Ersteller der ulrich-media CMS-Settings muss ich wohl auch einige Worte darüber verlieren :-)Bin gerade umgezogen und muss im Moment mit einem Provisorium ins Web. Kostet viel und ist langsam...
Also:
Die ulrich-media CMS-Settings für das Softproofing haben absolut gar nichts mit Adobe InDesign CS, Adobe Illustrator CS oder Adobe Acrobat CS zu tun. Wieso fragen Sie sich? Die drei Programme können weder Softproof-Einstellungen speichern, noch können sie welche importieren. Es ist also ganz klar, dass sich meine Einstellungen nur auf den Photoshop beziehen. Es ist demnach auch so, dass de Einstellungen ausserhalb Illustrator im Softproofing-Bereich individuell differieren können. Wichtig ist daher, dass das Softproofung in allen Programmen identisch vollzogen wird.
Leider ist in Adobe InDesign CS und Adobe Illustrator CS ein nichtganz unbedeutender Fehler zu verbuchen. Beide Programme haben keinen Graustufen-Arbeitsfarbraum. Somit ist das Proofing von Graustufenbildern und neutralen Farbtönen nicht exakt möglich. Lediglich Photoshop und Acrobat verfügen über einen Graustufen-Arbeitsfarbraum. Deswegen empfehle ich sowieso immer, dass das gesamte Layout nicht in InDesign oder Illustrator, sondern in Acrobat via Softproof beurteilt werden sollte.
Angesichts dieser Gesichtspunkte bekomme ich mit den ulrich-media CMS-Settings absolut konsistente Ergebnisse, sowohl in den Farben, als ich in den neutralen Tönen.
Des weiteren muss gesagt werden, dass Adobe InDesign CS nicht in der Lage ist, Photoshop EPS-Dateien korrekt mit dem Softproofing darzustellen. Ein weiterer Grund für das Softproofing in Acrobat und nicht in InDesign.
Dann zum Statement, dass die schwarze Farbe bei deaktivierter Funktion "Papierweiss simulieren" satter aussieht: Wenn Photoshop das Papierweiss nicht simuliert, hat das konkrete Auswirkungen auf die schwarze Druckfarbe. Das ist in Natura ja auch sehr schön Feststellbar. Die log. Dichte einer schwarzen Druckfarbe kann proportional zu der Güte des Papieres zunehmen. Gestrichene Papiere erlauben einen höheren Gesamtfarbauftrag, wodurch das Schwarz natürlich an Dichte gewinnt. Simuliert Photoshop das Papierweiss, wird diesem Umstand natürlich auch Rechnung getragen, indem das Schwarz so dargestellt wird, wie es mit diesem Profil auf diesem Papier umgesetzt würde.
Abschliessend möchte ich noch erwähnen, dass die Beurteilung der Funktion Papierweiss simulieren in einigen Fällen mit Vorsicht zu geniessen ist. Je nach Art der Erstellung es Ausgabenprofiles bzw. je nach den Eigenschaften des ausgemessenen Bedruckstoffes, können sich optische Aufheller in den Papieren befinden. Sofern bei der Erstellung der Profile nicht mit einem entsprechenden Filte rgearbeitet wurde, erscheint das simulierte Papier in den Applikationen jeweils bläulich. Dies stammt daher, weil Dreibereichsmesser oder Spektralfotometer solche optische Aufheller als bläulich interpretieren.
Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag ein wenig zum Verständnis der ulrich-media CMS-Einstellungen beitragen konnte. Ich wünsche Ihnen allen einen schönen und gesegneten Abend.
Herzliche Grüsse vom Farbwühler
Michel Mayerle
http://www.ulrich-media.ch