Hallo Worshipper!
Eine sehr ähnliche Konstellation betrieb ich hier auch mehrere Jahre lang, ehe ich jetzt den Farblaser aus Kosten- und Qualitätsgründen "aufgebe".
Zunächst: Ich würde dir gerade bei der Zusammenarbeit mit verschiedenen Druckereien dazu raten, alle Druckdaten mit den ISO Standard-Profilen zu erzeugen, die auf der Site www.eci.org zum kostenlosen Download stehen. Euroskala Version2 ist eine uralte Definition, die wirklich nicht mehr verwendet werden sollte. Das Profil solltest du aber nicht etwa löschen, weil es ja Alt-Daten geben könnte, die mit diesem Profil angelegt wurden.
Betr. Farblaser etc.: Jedes elektrofotografische, tonerbasierte System, egal ob man das nun Farblaser oder Xeikon oder Infocolor usw. nennt, hat thermisch extreme Schwankungen, sodass eine Profilierung nur für konstante Luftfeuchte und Themperatur (im Gerät!) gilt. Nach rund 50 bis 100 Bögen Durchlauf und anschließender Profilierung sind die Farben brauchbar, sofern vor jedem neuen farbrichtigen Druck durch 50 Stück Vorlauf der gleiche Temperaturzustand im Gerät hergestellt wird.
Ich besaß nacheinander drei Farblaser. Keiner hat sich im Postscript-Betrieb mit CMYK-Ansteuerung vernünftig profilieren oder gar kalibrieren lassen! Die effizienteste Profilierung erfolgt, wie Thomas schon empfahl, über die RGB-Ansteuerung über den Windows-GDI-Treiber. Mac wird Ähnliches haben, denke ich mal.
Hierfür gibt es 3c-Profilierungs-Programme. Ich selbst verwende hier basICColor 3c von www.colorsolutions.de und habe damit gute Erfolge. Grund wird u.a. sein, dass hier 1248 Felder veremessen werden, sodass auch mit relativ nicht linear arbeitenden Drucksystemen gute Ergebnisse erzielt werden können.
Voraussetzung ist aber, dass der Drucker nicht zu früh "dicht" macht, also auch im Bereich 80% bis 100% Dichte noch möglichst von sich aus, ohne Profil Zeichnung bringt. Moderne Farnlaser-Drucker beinhalten eine automatische Dichte-Steuerung, mit der der maximale Farbauftrag automatisch geregelt wird. Würde die wirklich funktionieren, gäbe es keine Probleme. Leider schwankt aber ausgerechnet diese Automatik in der Praxis deutlich und bringt sogar weitere Ungenauigkeiten hinein, z.B. indem der Sensor über die Zeit hinweg verschmutzt.
Zudem misst der Sensor nur die Rest-Reflektion einer tonerbedeckten Stelle auf der Trommel. Das Verfahren ist auch von daher ungenau.
Ich steuere hier meine Tintenstrahler im RGB-Modus an. Meist drucke ich aus Acrobat 7. Dort kann ich unter Bearbeiten / Grundeinstellungen / Farbmanagement eines der von mir angelegten Farbsettings auswählen. Damit ist dann zugleich auch der in den Settings definierte RenderingIntent gültig - zumindest hoffe ich dies. Zudem habe ich ja noch die Möglichkeit, einen Proofdruck auszugeben. Dazu muss ich unter Erweitert die Druckvorschau und darin Papierweiß simulieren aktivieren. Dann drucke ich mit absol. farbmetr. RI, sofern ich in der Druckausgabe unter Erweitert das Kontrollkästchen "AusgabevorschauEinstellungen verwenden" aktiviere. Zudem muss noch das von dir erstellte 3c-Profil des Druckers ausgewählt sein.
Anmerkung: Acrobat 7 rechnet das Papierweiß beim Proofen nur auf Objekte, die im Druckbild liegen an! Idiotischer Weise bleiben so weiße Stellen innerhalb des Druckbogens u.U. von der Papierweiß-Simulation ausgenommen! Dies hatte ich jedenfalls beim Druck von Illustrator-PDFs beobachtet.
Wenn ich aus InDesign drucke, muss ich in den Druck-Einstellungen unter Farbmanagement Drucken = Proof aktivieren und als Druckerprofil das von dir erstellte 3c-Profil des Druckers auswählen.
Diese Proofdrucke funktionieren natürlich nur, wenn dein Drucker auch tatsächlich einen größeren Farbraum abdeckt, als der spätere Druck-Farbraum. Hat dein Drucker einen kleineren FArbraum, werden darüber hinaus gehende Farben einfach abgeschnitten / geclippt. Man verliert Zeichnung in extremen Farbtönen, sofern diese gleiche Helligkeitswerte aufweisen.
OK, wenn du noch mehr wissen willst, frag halt. Wenn du ein 3c-Profil brauchst, lass es mich wissen. Ich profiliere auch via E-Mail und Postversand aus der ferne deinen Drucker.
Viel Erfolg!
als Antwort auf: [#180341]