Hallo zusammen,

ich habe die Möglichkeit einen B1-Bogen mit dem Auflagenpapier anzudrucken. Es handelt sich um Munken Pure 1,3 Vol. 90 g/qm, also ein ungestrichenes Werkdruckpapier. Das spätere Buch hat ca. 180 historische Abbildungen, die sehr unterschiedliche Qualität haben und unterschiedlich stark retuschiert worden sind.

InDesign und Photoshop (und Bridge) verwenden synchronisierte Farbeinstellungen für ungestrichenes Papier (RGB: eciRGB v2; CMYK: PSO Uncoated ISO12647 (ECI) und Grau: Schwarze Druckfarbe - PSO Uncoated ISO12647 (ECI)).

Mit diesen Einstellungen habe ich die Bilder bearbeitet.

Meine Frage an euch Profis lautet: Wie soll ich den Bogen am besten bestücken, um den besten Eindruck zu gewinnen, wie die Bilder für den Druck vorher optimal aufbereitet werden können?

Also soll ich z. B. von einem Foto mehrere Varianten innerhalb PS erstellen mit unterschiedlichem Schwarzpunkt, Gradationskurve, Farbsättigung & Kontrast etc.? Oder das gleiche Bild mit unterschiedlichen Profilen einbetten (wie exportiere ich dann ein korrektes PDF, wenn am Ende ein PDF/X-1a rauskommen soll, also mit/ohne Farbkonvertierung ins Zielprofil)?

Für Hilfe und Anregungen bin ich sehr dankbar!

Beste Grüße
Ulrich

Hallo,

vorab sollte man wissen, ob die Abbildungen (da historisch, liegen sie ja wohl als sw-Bilder vor) einfarbig oder 4c gedruckt werden.
Und dann sollte man noch wissen, ob es das Ziel ist, die Abbildungen so zu drucken, wie sie eben aussehen (also als historisch erkennbar, ggf. inkl. "Gilb"), oder ob sie so aufbereitet werden sollten, dass sie den Farbraum des Drucks optimal ausreizen.
Davon hängt ja das weitere Vorgehen entscheidend ab.

Markus

Hallo Markus,

Antwort auf [ Markus Keller ]

Hallo,

vorab sollte man wissen, ob die Abbildungen (da historisch, liegen sie ja wohl als sw-Bilder vor) einfarbig oder 4c gedruckt werden.
Und dann sollte man noch wissen, ob es das Ziel ist, die Abbildungen so zu drucken, wie sie eben aussehen (also als historisch erkennbar, ggf. inkl. "Gilb"), oder ob sie so aufbereitet werden sollten, dass sie den Farbraum des Drucks optimal ausreizen.
Davon hängt ja das weitere Vorgehen entscheidend ab.

Markus

sorry, da war ich ungenau. Ja, es sind alles s/w-Bilder, die einfarbig gedruckt werden -- Duplex war leider im Budget nicht drin :-(

Sie sollten so gut wie möglich den Farbraum des Drucks (Offset) ausreizen, soweit dies bei ungestrichenem Papier möglich ist. Bekanntermaßen tendieren solche Bilder dazu, sehr "flau" zu werden.

Beste Grüße
Ulrich

Hallo Ulrich,

hattest Du nicht auch kürzlich nach ungestrichenem Papier gefragt für einen 1c oder eventuell auch Duplex-job?

Ich frage deshalb, weil bei 4c eventuell merklich eine Rolle spielen könnte, daß Du mal Konvertierungen ins Munken Pure Profil (musst Du mal googlen, sollte auf der ArcticPaper site zu finden sein) mit PSOUncoated-Profil vergleichen könntest.

Der Unterschied könnte sich lohnen oder auch nicht, das Munken Profil geht in den Farben CMY von einem etwas niedrigem Tonwertzuwachs aus, im Schwarz aber "erwartet" es eher mahr als der FOGRA47 Standard (PSOUncoated-Profil. Tiefschwarz, also der Gesamtfarbauftrag hingegen ist bei Munken von Haus aus auf 260% limitiert. Das PSOUncoated hat ein stärkeres GCR, ist somit im 4-farbigem Graubereich farbstabiler... (siehe screenshot anbei).

Bei Duplexen sollte dann bei der endgültigen Auflage auch gewährleistet sein, daß Schwarz- und Sonderfarbwinkel dieselben sind, wie im Andruck, könnte - wenn auch marginale - Unterschiede ergeben falls nicht, normalerweise steht die DUnkle zeichnendere Farbe auf 45Grad...

Ansonsten würde ich raten PDF/x-1 zu erstellen (nur CMYK, Sonderfarbe und Graustufen) und nicht skalieren (verglichen mit dem endgültigen Layout), sondern bei Platzmangel Ausschnitte zu wählen.

Ein echter Andruck ist eigentlich zu schade, um "Konvertierungsprobleme" durch den Export zu checken ;-)

Wenn Du die Ergebnisse zweier verschiedener Separationen vergleichen willst, darfst Du beim Export natürlich nicht mehr konvertieren, sondern solltest Dein Dokumentarbeitsfarbraum so belassen wie Du geschrieben hast und entsprechende Bilddateien in Photoshop abweichend separieren/bearbeiten, der OI wird dann zwar PSOUncoated sein, aber Du weisst ja welche MunkenPure-Bilder abweichend von PSOUncoated separiert wurden, bzw schreibst das daneben...

Es hängt immer vom Motiv ab, was sinnig ist, hinsichtlich Bildoptimierung ausprobiert zu werden, da kannst Du Dich austoben wie Du willst...

Gruß,

Ulrich

Antwort auf [ uswd ]

...Bekanntermaßen tendieren solche Bilder dazu, sehr "flau" zu werden

aha, also doch Graustufen, ja das wird "flauer" im Vergleich mit gestrichenem Papier.

Das war auch der Grund, warum ich auf Deinen Papierempfehlungsthread gar nicht erst geantwortet hatte: Es soll unter den "schlechtesten" Voraussetzungen das optimale Ergebnis hinsichtlich Bildwiedergabe erziehlt werden... ;-)


Gruß,

Ulrich

Hallo Ulrich,

ich weiß, dass ungestrichenes Papier nicht optimal für die Wiedergabe von Bildern ist. Aber darauf habe ich keinen Einfluss, das ist die Vorgabe des Kunden ...

O.k., der Vergleich zwischen dem Munken-Profil und PSO Uncoated ist interessant, das werde ich machen. Nur zur Sicherheit: Ich bearbeite das Bild in PS mal mit dem einen und mal mit dem anderen Profil, platziere beide in InDesign und exportiere dann PDF/X-1a ohne Farbkonvertierung mit OI PS Uncoated. O.k.?

Ja, ja, austoben werde ich mich, wenn ich schon mal nen Andruck machen kann. Ich habe im Munken "Guide for Uncoated Paper" leider auch nichts spezifisches erfahren außer mehr Sättigung und Schärfen. Soweit ich mich erinnere, soll man den Tonwertbereich in PS so zwischen 4 und 95 % beschränken. Stimmt das noch?

Deshalb wollte ich die besten Tipps dafür von euch Druckexperten erfahren ;-)

Beste Grüße
Ulrich

Antwort auf [ uswd ]

O.k., der Vergleich zwischen dem Munken-Profil und PSO Uncoated ist interessant, das werde ich machen. Nur zur Sicherheit: Ich bearbeite das Bild in PS mal mit dem einen und mal mit dem anderen Profil, platziere beide in InDesign und exportiere dann PDF/X-1a ohne Farbkonvertierung mit OI PS Uncoated. O.k.?

Genau so. Bei Farbe wäre der eher spannend, aber womöglich gehen die unterschiedlichen Profile tatsächlich von unterschiedlichen Zuwächsen aus, eigentlich dürfte sich da nicht so viel unterscheiden...

Antwort auf [ uswd ]

Soweit ich mich erinnere, soll man den Tonwertbereich in PS so zwischen 4 und 95 % beschränken. Stimmt das noch?

Eine gute Duruckerei sollte 3% in jedem Fall schon drucken, eventuell auch 2% oder gar von 1% jeden zweiten Punkt, am anderen Ende: Selbst wenn 95% jetzt noch 1% offen bleiben, sieht man das kaum noch im Vergleich zu 100%. Aber, wenn Du Kontrast ausreizen willst, dann solltest Du in den Tiefen auch 100% setzen und nicht 95%. Wenn sich da oben noch Zeichnung versteckt, kannst Du abwägen, ob entsprechende Manipulationen der Gradationskurven in dem Bereich honoriert werden, also sowohl vom Bildergebnis als auch salärtechnisch gesehen...

Gruß,

Ulrich

edit:

Mit extra Schärfen für uncoated habe ich selbst keine Erfahrungen, es gibt Fachleute, die behaupten das ist sinnvoll...