Hallo Dennis,
genau aus den dargelegten Gründen sind prozessspezifische CMYK-Farbdefinitionen in der heutigen Crossmedia-Welt eigentlich nicht mehr zeitgemäss. Die Druckstandards wechseln alle paar Jahre, und vor allem der Digitaldruck bietet teils deutlich grössere Farbräume, die in der Praxis selten optimal ausgenutzt werden.
Aus diesem Grund hat freieFarbe e. V. mit dem CIELAB HLC Colour Atlas eine grundlegend medienneutrale Farbreferenz entwickelt, die rein digital auf absolut farbmetrischen Lab-Farben aufgebaut ist und zudem mit einer spektralen Farbbibliothek referenziert ist, womit auch eine exakte, metameriefreie Farbdefinition möglich ist. Die PDF-Version des HLC Colour Atlas enthält Ebenen für einige der gängigsten Druckstandards (u. a. PSO v2 und v3, je gestrichen und ungestrichen), sRGB und Lab. Damit lässt sich recht einfach bestimmen, welche Farben in welchen Ausgabesituationen reproduzierbar sind. Erste Software- und RIP-Hersteller haben die HLC-Farbbibliothek bereits in ihre Produkte integriert; mit der spektralen CxF-Datei lassen sich einzelne Farben auf Wunsch für eine spezifische Druckbedingung auf Auflagenpapier rezeptieren, und das in einer Genauigkeit, die eben nur mittels Spektraldaten überhaupt erreicht werden kann (sonst können Metamerie-Effekte bei Nicht-Standard-Lichtbedingungen für erhebliche Farbabweichungen sorgen, gegen die jegliches «Lithografieren an der Maschine» machtlos ist).
Das PDF ist als kostenloser Download hier erhältlich:
https://www.freiefarbe.de/thema-farbe/software/ Viele Grüsse
Eric