Hallo Joachim,
grundsätzlich empfehlen wir ungeachtet der Tatsache aus welcher Software heraus die PDF-Datei erzeugt werden soll, auch den Weg über eine PostScript-Datei. Allerdings sollte man fairerweise schon erwähnen, dass es gravierende Unterschiede gibt, wie unterschiedliche Programme heutzutage PDF erzeugen. In den Adobe Programmen Illustrator 9 und 10 und auch InDesign 1.52 und 2.0 stecken zum Beispiel PostScript 3 Interpreter die dafür Sorge tragen, dass eine im Layout platzierte EPS-Grafiken oder Bilddaten nicht nur in echte PDF-Objekte konvertiert, sondern sogar einer echten Interpretation und somit Fehlerkontrolle unterzogen werden (versuche mal in Adobe InDesign eine PDF-Datei von einem Dokument zu exportieren in dem eine EPS-Datei mit enthaltenen PostScript-Fehler platziert wurde
). Soviel ich weiss kann das ein CorelDRAW nicht einmal ansatzweise und würde in dem Fall die EPS-Datei samt Fehler als PostScript XObject ausgeben, was eine spätere Ausgabe unmöglicht macht!
Außerdem kann ein Adobe InDesign sehr wohl auch bei platzierten EPS-Bildern die Bildauflösung reduzieren und falls gewollt diese komprimieren, wogegen andere Produkte hier ebenfalls die Flügel strecken.
Das eigentliche Problem des PDF-Exports aus InDesign ist, dass er für die meisten RIPs schlichtweg zu gut ist. Das heißt die Anforderungslatte wird sehr hoch gesteckt indem z.B. 2-Byte kodierte Fonts (CID-Fonts) und Unmengen an Form XObjects produziert werden. Beides absolut legitime PDF-Konstrukte die aber leider einen PostScript 3 RIP mit einem Interpreter 3011.106 oder neuer erforderlich machen.
Aus diesem Grund empfehlen wir heute noch das Wandeln einer PostScript-Datei mit einem hochwertigen, korrekt konfigurierten PDF-Erstellungswerkzeug. Obwohl wir der festen Meinung sind, dass dem nativen PDF-Export die Zukunft gehört.
Der Weg über eine PostScript-Datei bietet auch durchaus seine Reize. Da die Daten durch einen hochwertigen PostScript 3 Interpreter laufen, wird ein vorinterpretiertes Datenformat generiert welches deutlich produktionssicherer ist als die ursprüngliche PS-Datei. Acrobat Distiller entfernt überschüssige Informationen wie z.B. Bildanteile die über die Bildmaske hinausragen oder Objekte die komplett außerhalb des PostScript-Seitenformates liegen. Der Einsatz des Distiller erlaubt die Verwendung der Idiom Recognition welche die Schwächen vieler Layout-Programme lindern kann.
Durch Einsatz eines Distiller Server kann die PDF-Erzeugung zentralisiert werden und domit der administrative Aufwand minimiert werden (wie wollen Sie sicherstellen, dass 25 Arbeitsplatze identisch PDF-Dateien erezugen wenn das jeweils am Arbeitsplatz gemacht wird?). Außerdem gibt es noch eine ganze Menge OPI-Anwender die beim nativen Export nur die Grobbilddaten exportieren würden. Für die kommt auch in Zukunft nur der Weg über PostScript in Frage.
Diese Liste ist, wie die Vorherige natürlich auch, sicherlich noch erweiterbar.