Hallo Gregor,
Du hat mir einen Denkanstoß gegeben.
Ja, ich muss Dir Recht geben.
Es ist nirgendwo definiert, dass 00A0 eine feste Breite hat.
Allerdings wird (nach meiner Erinnerung) 00A0 in allen mir bekannten Textverarbeitungs- und Satzprogrammen wie ein
Festausschluß, also ein Leerzeichen mit einer festen Breite, gehandhabt. So auch in InDesign bis einschließlich Version CS2. Ab CS3 hat sich die Wirkung von 00A0 in InDesign geändert.*
Es ist also eher eine Frage der Konventionalität als der (Unicode-)Konformität.
00A0 als geschütztes Leerzeichen mit variabler Breite ist zwar ungewöhnlich, aber nicht unkonform.
Auch da hast Du mich zum Nachdenken gebracht.
Was ist mit den anderen Festausschlüssen (Geviert-Leerzeichen, Halbgeviert-Leerzeichen
u.v.a.) wollte ich einwerfen.
Aber hier leitet mich ebenfalls die Macht der Gewohnheit. Überall wo ich diesen Leerzeichen begegne, wirken sie wie geschützte Leerzeichen. Aber ihre Definition sagt streng genommen nur etwas über deren Breite aus und nicht über deren Bindekraft an das Zeichen davor und danach.
Dank Deiner Anregung und den damit ausgelösten Recherchen ist mir nun endlich auch der Unterschied zwischen einem
flexiblen und einem
variablen Leerzeichen klar geworden (s. auch »
Geschütztes Leerzeichen«). Als Nicht-Quarker hatte ich diese beiden Begriffe bislang fälschlicherweise synonym gebraucht.
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* Wie wir in »
Geschützte Leerzeichen bei WorldReady Paragraph Composer« gesehen haben, hängt die Wirkung von 00A0 vom verwendeten Setzer ab: Bei den
Adobe-Setzern wirkt 00A0 wie ein geschütztes Leerzeichen mit variabler Breite, bei den
WorldReady Paragraph Composern (InDesign ME, ScribeDOOR) wirkt 00A0 als Festausschluß.