Hallo,

Ich habe einen Verlauf - Silber - der in InDesign erstellt wurde.
Darüber ist ein freigestelltes Bild in 4-c platziert.

- Die SF wird als erstes gedruckt, in der Seperationsvorschau und im
PDF wird das freigestellte Bild randscharf freigestellt.

Habe ich in InDesign die Möglichkeit dem Bild eine Überfüllung zu geben
oder muss ich die Sonderfarbe mit dem freigestellten Bild komplett in Photoshop
"nachbauen" ? -

Und wie verhält sich das ganze z.b. mit einem Logo 4-c aus Illustrator?
- muss ich auch hier wie früher in x-Press das Logo öffnen und eine Kontur zuweisen die überdruckt um später Blitzer zu vermeiden? - Im In Design geht das nicht? - oder später, wenn von dem
PDF gedruckt wird?

- vielleicht hat jemand einen Tip?

Grüße,

Andreas

Hallo Andreas,

also wenn ich mir das so durchlese, dann sollte ein InDesign CS1/CS2 durchaus in der Lage sein, mit seinen eingebauten Mittel diese Objekt- und Farbkonstellation zu überfüllen (unabhängig davon ob das freigestellte Bild als EPS oder TIFF platziert wird).
Geben Sie denn vorsepariert aus Adobe InDesign aus oder composite? Wenn letzteres, dann ist es erforderlich, dass nicht im Composite-CMYK, sondern im "in-RIP Separationen" Modus ausgegeben wird. Denn nur dann haben die Möglichkeit unter "Überfüllung" die Option "Anwendungsintegriert" auszuwählen. Wenn Sie dann Ihr Dokument ausgeben, werden die Überfüllungen im generierten PDf enthalten sein.

Wichtig ist natürlich die korrekte Konfiguration des Trappings. Dazu muss zum einen im Druckfarben-Manager definiert sein, dass Ihre Sonderfarbe "Silber" eine opake Farbe ist. Desweiteren muss eine Überfüllungsvorgabe angelegt und den Dokumentseiten zugewiesen werden, welche die Bilder überfüllt.

Hallo Herr Zacherl

Schönen Dank für Ihre Antwort.

Hier einmal kurz der Arbeitsablauf:

Wir liefern eine offene InDesign Datei aus - Die Druckerei später erstellt ein PDF
von dem belichtet (gedruckt) wird. Ich möchte dabei lediglich sicherstellen das später keine Komplikationen auftreten.
Dafür habe ich mir zu Testzwecken eine eigene PDF Datei erstellt.

Das PDF erstelle ich indem ich eine PS Datei von InDesign CS2 schreibe.
Anschl. Acrobat Distiller 7.0.

Wenn ich beim schreiben der PS Datei "in-Rip Seperationen" auswähle
und im Druckfarben Manager die Sonderfarbe als "opak" - also deckend definiere,
bekomme ich allerdings das gleiche Ergebnis, als wenn ich die Sonderfarbe als "normal" definiere.

In dem Zusammenhang wird noch nach der Neutralen Dichte (bei mir eingestellt 1,734) und der Überfüllungsabfolge (bei mir eingestellt 5) gefragt.

- Das Platzierte freigestellte Bild wird in beiden Fällen ohne Überfüllung - also
randscharf freigestellt.

- Im erstellten PDF müsste ich ja ansonsten in der Seperationsvorschau eine leichte Kontur um das platzierte Bild erkennen können (wo das Silber das eigentliche freigestellte Bild "überlagert".

Das ich beim schreiben der PS Datei eine Sonderfarbe als opak definieren kann
ist schon ein sehr guter Hinweis - kann es sein das ich noch Einstellungen im InDesign beachten muss? Zum Beispiel liegt bei den Überfüllungsvorgaben in InDesign die Überfüllungsbreite bei 0,05 pt (bei Standart und Schwarz) - dieser Wert ist an sich sehr gering nur haben Wir damit bisher gute Erfahrungen gemacht.
Im Feld "Überfüllungsplatzierung" ist der Reiter "Objekte mit Bildern Überfüllen" angekreuzt, sowie "Bilder mit Bildern" überfüllen (angekreuzt) Bilder intern überfüllen (nicht angekreuzt) 1-Bit-Bilder überfüllen (angekreuzt).

Überfüllungsgrenzwerte: Farbdifferenz: 10 %, Schwarze Farbe: 100%, Schwarzdichte: 1,6
, Fließende Überfüllung: 70 %, Reduktion der Überfüllfarbe: 100%.

Bei den PDF Einstellungen in Acrobat gibt es noch den Reiter unter Erweitert: Einstellungen für Überdrucken beibehalten (angekreuzt) und Überdruckenstandard ist nicht null (angekreuzt). Ist diese Einstellung eventuell noch relevant?

Mit freundlichen Grüßen

Andreas

Zitat

Wenn ich beim schreiben der PS Datei "in-Rip Seperationen" auswähle...

Hallo Andreas,

die alleinige Anwahl des Ausgabemodus "in-RIP Separationen" reicht nicht aus. Die müssen schon unter "Überfüllen" (also dem Popup-Menü darunter) auch auf "Anwendungsintegriert" einstellen damit überhaupt überfüllt wird.

Zitat

... und im Druckfarben Manager die Sonderfarbe als "opak" - also deckend definiere,
bekomme ich allerdings das gleiche Ergebnis, als wenn ich die Sonderfarbe als "normal" definiere. In dem Zusammenhang wird noch nach der Neutralen Dichte (bei mir eingestellt 1,734) und der Überfüllungsabfolge (bei mir eingestellt 5) gefragt.

Durch das Wählen des Farbtyps "Opak" spielt die Neutrale Dichte der Sonderfarbe keine Rolle mehr, das die generell als "dunkler" als jede angrenzende Prozeßfarbe (einschließlich Schwarz) betrachtet wird. Dies wiederum speilt aber nur bei Vektor-zu-Vektor-Überfüllungen eine Rolle. Bilder gehorchen beim Trapping anderen Regeln (siehe unten).

Zitat

- Das Platzierte freigestellte Bild wird in beiden Fällen ohne Überfüllung - also
randscharf freigestellt.

Sofern Sie, wie oben angesprochen, nicht vergessen haben auf anwendungsinterne Überfüllung umzustellen (ansonsten erübrigt sich jedes Nachfragen):
Welches Bilformat haben Sie den eigentlich gewählt? Sind außer dem Bild noch andere Objekte mit dem Silber in Berührung? Werden diese denn überfüllt?

Zitat

Das ich beim schreiben der PS Datei eine Sonderfarbe als opak definieren kann
ist schon ein sehr guter Hinweis - kann es sein das ich noch Einstellungen im InDesign beachten muss? Zum Beispiel liegt bei den Überfüllungsvorgaben in InDesign die Überfüllungsbreite bei 0,05 pt (bei Standart und Schwarz) - dieser Wert ist an sich sehr gering nur haben Wir damit bisher gute Erfahrungen gemacht.

Wichtig ist, dass eine Überfüllungsvorgabe nicht erstellt, sondern auch der jeweiligen Dokumentseite zugewiesen werden muss.

Zitat

Im Feld "Überfüllungsplatzierung" ist der Reiter "Objekte mit Bildern Überfüllen" angekreuzt, sowie "Bilder mit Bildern" überfüllen (angekreuzt) Bilder intern überfüllen (nicht angekreuzt) 1-Bit-Bilder überfüllen (angekreuzt).

Welche der beiden Optionen ("Objekte mit Bildern Überfüllen" oder "Bilder mit Bildern") relevant ist, hängt von der objektkostellation ab. Das freigestellte Objekt ist ein Bildobjekt. Sofern der silberne Verlauf im Hintergrund ein InDesign-eigener Verlauf ist, dann ist es Vektorobjekt und somit ist die Option "Objekte mit Bildern Überfüllen" relevant.
Desweiteren ist entscheidend was für eine von Bildüberfüllung aktiviert wurde, da Bilder nicht Dichte- bzw. Farbtyp-basierend überfüllt werden, sondern einer globale Regel unterliegen (außer man wählt die Einstellung ""). Da es sich um eine Metalikfarbe handelt, welche deckend ist und diese auch noch zuletzt gedruckt wird, müssen auch die Bilddaten sich unters Silber schieben, also muss bei "Überfüllungsplatzierung" "Übergriff" eingestellt werden.
Was mir allerdings ein wenig zu denken gibt ist die Tatsache, dass Sie von einem Silberverlauf sprechen. Dadurch wird Silber natürlich aufgerastert und damit ist auch die Opazität nicht mehr gegeben. Allerdings spielt das bei 0,05 pt Überfüllung visuell keine Rolle.

Zitat

Überfüllungsgrenzwerte: Farbdifferenz: 10 %, Schwarze Farbe: 100%, Schwarzdichte: 1,6, Fließende Überfüllung: 70 %, Reduktion der Überfüllfarbe: 100%.

Ist in diesem Zusammenhang irrelevant.

Zitat

Bei den PDF Einstellungen in Acrobat gibt es noch den Reiter unter Erweitert: Einstellungen für Überdrucken beibehalten (angekreuzt) und Überdruckenstandard ist nicht null (angekreuzt). Ist diese Einstellung eventuell noch relevant?

Ja, definitiv, weil die Überfüllung nichts anderes als ein überdruckendes Seitenelement ist. Beide Optionen müssen immer aktiv sein.