Connect failed: Connection timed out

[GastForen Programme Print/Bildbearbeitung Adobe InDesign Überfüllungen (oder unterfüllung) in InDesign CS2

  • Suche
  • Hilfe
  • Lesezeichen
  • Benutzerliste
Print/Bildbearbeitung - Photos, Layout, Design
Themen
Beiträge
Moderatoren
Letzter Beitrag

Überfüllungen (oder unterfüllung) in InDesign CS2

tholeder
Beiträge gesamt:

28. Nov 2006, 18:15
Beitrag # 1 von 5
Bewertung:
(3732 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Hallo

Ich hab nun ziemlich viele Foren und unter anderem das «Adobe InDesign CS2 Druck-Handbuch für Druckvorstufendienstleister» abgegrast und nicht das erwünschte gefunden.
Meine Sorge sind die Überfüllungsvorgaben in InDesign.

Wie kann einen farbigen Text auf einer farbigen Fläche unterfüllen?

Das heisst ich möchte, dass InDesign mir die Schrift nicht verändert (breiter macht) sondern die Fläche darunter unter den Text läuft.
Dies wird vorallem dann benötigt, wenn der Text zum einen in eine Fläche läuft und zum andern z.B. auf Weiss steht. Dann sieht meine Schrift nämlich unterschiedlich aus -> nicht gut!
Dazu kommt, dass es für Siebdruck ist, wo mit 0,6mm Überfüllung gearbeitet wird, da sieht es dann scheusslich aus...

Die Option «fliessende Überfüllungen» beeinflusst dies ein Stück weit, aber eben, nur ein Stück weit...

Gibt es eine Möglichkeit, dies in InDesign zu beeinflussen?
Gibt es ein Plugin?

Nochmals meine eigentliche Frage:
Wie kann einen farbigen Text auf einer farbigen Fläche unterfüllen?

Danke für die Antworten
X

Überfüllungen (oder unterfüllung) in InDesign CS2

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

28. Nov 2006, 18:51
Beitrag # 2 von 5
Beitrag ID: #264226
Bewertung:
(3721 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Hallo tholeder,

ich nehme an, dass Sie mit der anwendungsintegrierten Überfüllung von Adobe InDesign arbeiten. Richtig?
Wenn ja, dann arbeitet diese dichteorientiert. D.h. die Entscheidung ob über- oder unterfüllt wird, wird basierend auf dem Verhältnis der neutralen Dichte von Vorder- und Hintergrundobjekt(en) getroffen. Die Grundregel die dabei eingehalten wird lautet: immer nur das hellere Objekt in das dunklerere hinein überfüllen (eine Ausnahme stellen hier evtl. Bilddaten dar, für welche eine eigene Überfüllungsregel definiert werden kann).
Wenn sich das Dichteverhältnis entlang einer Objektkontur ändert, dann wird an dieser Stelle auch von einer Über- in eine Unterfüllung (oder umgekehrt) gewechselt. Dies sieht, wenn man sich die einzelnen Farbauszüge ansieht, fürchterlich aus, ist aber vollkommen korrekt.

Die Berechnung der Dichte von Farben erfolgt automatisch. Bei Prozeßfarben muss daran auch nichts geändert werden. bei Sonderfarben kann es jedoch notwendig sein, die Dichte im Druckfarben-Manager zu editieren, um dem Überfüll-Algorithmus so zu sagen, welche Farben man über- und welche unterfüllt haben möchte.

Wenn ein Objekt teilweise auf einer dichteren (= dunklereren) Farbfläche liegt und teilweise auf einem weißen Hintergrund, dann wird das Vordergrundobjekt bis zur Kante der Hintergrundobjekts überfüllt. Das ist aber vollkommen korrekt.
Da im Siebdruck viel breitere Überfüllungen benötigt werden als im Offsetdruck kann das natürlich störend sein. Wenn Sie der Meinung sind, dass entgegen der Grundregel in diesem Fall eine Unterfüllung sinnvoller ist, dann müssen Sie InDesign klar machen, dass die Hintergrundfarbe heller ist als das Vordergrundobjekt. Wenn es sich um eine Sonderfarbe im Hintergrund handelt, dann ist das, wie oben bereits beschrieben, kein Problem.


als Antwort auf: [#264220]

Überfüllungen (oder unterfüllung) in InDesign CS2

tholeder
Beiträge gesamt:

29. Nov 2006, 10:19
Beitrag # 3 von 5
Beitrag ID: #264289
Bewertung:
(3668 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Guten Morgen Herr Zacherl

Ein Erfolgserlebnis so früh am Morgen, schön :-). Herzlichen Dank für die schnelle Antwort.
Und richtig, ich hab mir der anwendungsintegrierten Überfüllung gearbeitet.
Noch eine Frage: Wie unterscheiden sich die Schmuckfarben bzw. Sonderfarben zu den CMYK Farben?
Und kann es Probleme geben, wenn ich nun einer Schmuckfarbe einen Dichtewert von z.B. 10 gebe, also ein Extrem-Wert?

Grüsse


als Antwort auf: [#264226]

Überfüllungen (oder unterfüllung) in InDesign CS2

tholeder
Beiträge gesamt:

29. Nov 2006, 10:33
Beitrag # 4 von 5
Beitrag ID: #264293
Bewertung:
(3664 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Ach ja, und welchen Einfluss kann die Reihenfolge haben?
Die kann man ja zusätzlich definieren, hab in meinem Fall keinen Unterschied bemerkt. Da hat vorallem die Dichte eine Rolle gespielt...

Grüsse


als Antwort auf: [#264226]

Überfüllungen (oder unterfüllung) in InDesign CS2

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

29. Nov 2006, 11:22
Beitrag # 5 von 5
Beitrag ID: #264310
Bewertung:
(3653 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Hallo tholeder,

jetzt geht's aber ans Eingemachte.
Ich versuche mich kurz zu halten.

Der Unterscheid zwischen Prozeßfarben und Schmuckfarben beim Überfüllen ist der, dass man bei einer Prozessfarbe zum einen davon ausgegehen kann, dass es eine lasierende, also nicht deckende Druckfarbe ist und die Dichte der vier Grundfarben bekannt ist. Damit kann man für jede CMYK-Mischfarbe die resultierende Dichte automatisch berechnen.

Bei einer Schmuckfarbe müssen aber unter Umständen Sonderregeln beachtet werden und auch die Berechnung der Dichte ist nicht immer automatisierbar. Warum? Es gibt z.B. lasierende und opake Sonderfarben (wie z.B. Metallik-Farben). Bei ersteren ist die Dichte wie bei Prozessfarben entscheidend. Bei opaken Sonderfarben ist es egal, ob diese visuell hell oder dunkel ist, da sie eh alles überdecken was darunter gedruckt wurde. Hier zählt dann vielmehr die Druckreihenfolge. Denn was soll passieren, wenn zwei opake Farben aufeinandertreffen? Im Normalfall wird dann die Farbe die zuerst gedruckt wird diejenige unterfüllen die später grdruckt wird. Welche zuletzt gedruckt wird müssen Sie der Software durch Anpassung der Druckreihenfolge mitteilen.
Wenn es sich um lasierende Sonderfarben handelt, dann stützt sich der Dichteberechnungs-Algorithmus auf die CMYK-Repräsentation der Sonderfarbe. Dies setzt natürlich voraus, dass diese korrekt definiert ist. Wenn nicht, muss manuell eingegriffen werden.

Und dann gibt es noch die Sonderfälle in denen z.B. eine überdruckende Stanzkontur in einer Sonderfarbe angelegt wurde. Dann darf diese Sonderfarbe natürlich überhaupt nicht überfüllt werden. Deshalb kann man Sonderfarben auch ignorieren lassen. Ein weiterer Sonderfall ist ein Farbauszug für eine Drucklackierung. Auch in diesem Fall darf die Lackfarbe selbst nicht überfüllt werden aber natürlich alle darunterliegenden Farben/Objekte.

Wie schon geschrieben steuert der Dichtewert wie hell oder dunkel eine Farbe aus der Sicht des Trapping-Algorithmus ist. Ein Hochsetzen des Wertes (das Maximum ist übrigens 4.0 und nicht 10.0) macht die Farbe aus der Sicht des Algorithmis dunkler und damit steigt die Chance, dass diese Farbe von anderen, helleren Farben (also mit geringerer Dichte) unterfüllt wird. Wenn Sie die Dichte von Prozess-Gelb auf 4.0 setzen, dann wird sogar Gelb von Schwarz unterfüllt, weil letzteres standardmässig nur eine Dichte von 1.6 oder 1.7 hat.


als Antwort auf: [#264293]
X