Hallo PDD,
bitte mein gestriges Insistieren nicht misverstehen ;-)
Mir geht es in erster Linie darum, (aus eigenem Interesse als Daten empfangender Druckdienstleister) lediglich dem Irrglauben vorzubeugen, dass mit dem Format PDF/x-4 nun alle bisherigen Probleme gelöst sind und endlich per se ein in wirklich allen Belangen praktikabler Druckstandard damit vorliegt:
Sehr streng genommen ist es doch so, dass eine PDF/x-4-Datei mit relevanten Situationen dem Medienstandard Druck 2010 (Extrakt aus ISO Norm 12647) dann nicht mehr entspricht, (dort: Seite 8, Punkt B.2.5 Maximale Tonwertsumme Bogenoffset ≦ 340%, möglichst ≦ 330%)
Es gibt hin und wieder durchaus Objekt-Konstellationen, die derartig kompliziert aufgebaut sind, dass ich mich auch nach eingehender Betrachtung einer solchen Situation nicht wirklich sicher sein kann, ob durch die notwendige, von mir auszuführenden Massnahmen Reduzierung + Konvertierung nicht doch irgendwo eine Veränderung hervorgerufen werden würde, derart, dass ich dann vorbeugend eingreifend an anderer Stelle gleichzeitig etwas "kaputt repariere" und trotz fixem Termin der Urheber der Datei aber leider "in Urlaub" ist. ;-)
Ob ich ein Tiefschwarz nun von 360% auf 330% neuberechne, dürfte sich im Druckergebnis auch visuell schwerlich erkennen lassen bei gleitenden Übergängen, aber bei mehreren beteiligten Verläufen zudem mit scharfen Abgrenzungen zueinander sich überlagernd, bzw bei der Problematik "identische" Fondfarbe/Bildrand, da könnte ja schon mal ein ürsprünglich beabsichtigtes Erscheinungsbild lädiert werden, jedenfalls bei automatisierter Verarbeitung.
Einmal von unsachgemäßer Verwendung der "Farbe" Passmarken abgesehen und zudem möglicherweise bewusst vorgenommener Einstellungen mit überdruckenden Sonderfarben, entstehen solche Situationen ja auch schon mal ohne Verwendung von Transparenzen.
Die Vorkommnisse, die uns hier beschäftigen, sind sicher nicht Legion, nicht immer gleich gefährlich und lassen sich mittels entsprechender Preflights mehr oder weniger umständlich auch aufspüren.
Auch muss ja auch nicht immer gleich ein gesamtes, mehrseitiges Dokument korrigiert werden, sondern bei Bedenken hinsichtlich der Druckausführung lediglich die betroffenen Stellen oder Seiten.
Und dennoch, auch rückschliessend daraus, wie diese Thematik bisher in diesem Forum besprochen wird:
Diese kleine (aber deshalb nicht gänzlich zu vernachlässigende) Gefahr ist sicher auch erfahrenen Profis (nicht nur bei X4-Verarbeitung) in letzter Konsequenz nicht gänzlich bewusst:
Es werden bestimmt einige Workflows (mehrere hintereinander geschaltete Software-Komponenten + Routinen) bedient, bei denen ein X4-Preflight zu Beginn einer Verarbeitung zwar anschlägt, eine entsprechende Meldung dann aber im Irrtum befindlich "ignoriert" wird, weil davon ausgegangen wird, das im RIP dann endgültig auf TAC des OI gerechnet wird. (Ich selbst wähnte mich mangels besseren Wissens jedenfalls auch erst zu Unrecht auf der sicheren Seite, als wir dazu übergegangen sind, mit Device-Link-Software zu arbeiten.)
Ist denn eigentlich überhöhter Gesamtfarbauftrag in der Datei für elektrofotografische Technik (Laserdruck) gleichsam unbedeutend wie bei Tintenstrahl auf entsprechend geeigneten Substraten, bei dem ja zumindest via Proof-RIP noch einmal ein spezifischer Gesamt-Farbauftrag definiert werden kann? Oder lässt sich das für "Laserdruck"-Verfahren so nicht verallgemeinern?
Gruß,
Ulrich
als Antwort auf: [#489355]