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4c Vektor-Logo auf Uncoated

phuture303
Beiträge gesamt: 3

23. Jul 2008, 09:40
Beitrag # 1 von 10
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Hallo Forum,

ich habe in Illustrator CS 2 ein Logo mit verschiedenen Grüntönen angelegt, die Farbwerte dabei mit Hilfe meines meinem DCS-Tonwertatlas ausgesucht. Dieser ist auf Coated-Papier gedruckt.

Nun möchte der Kunde auch Briefpapier haben (80 g Recycling, hochweiss, 1,3-faches Volumen). Wie bekomme ich die "besten" 4c-Werte für den Druck auf uncoated-Briefpapier heraus?

Spaßeshalber habe ich das Logo in Photoshop aufgemacht - Profil: ISO Coated v2 (ECI) - und dann in das ISO uncoated-Profil konvertiert. Sollte ich diese so enstandenen Farbwerte nun nach Illustrator übertragen, bekomme ich damit das beste Ergebnis?

Das sind die Original-Farbwerte (CMYK):
Grün 1: 65 / 0 / 100 / 30
Grün 2: 50 / 0 / 100 / 30
Grün 3: 30 / 0 / 100 / 0

Das kommt bei der Profilkonvertierung dabei raus:
Grün 1: 69 / 15 / 100 / 3
Grün 2: 48 / 2 / 99 / 0
Grün 3: 25 / 0 / 99 / 0

Besonders der "Schwarzverlust" macht mich etwas unsicher - daher meine Nachfrage hier im Forum, ob der Vorgang so richtig war. Leider habe ich kein uncoated-Tonwertatlas zur Hand, sonst müsste ich ja nicht nachfragen :-)

Danke & beste Grüße,
David
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4c Vektor-Logo auf Uncoated

phuture303
Beiträge gesamt: 3

23. Jul 2008, 14:58
Beitrag # 2 von 10
Beitrag ID: #360007
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Sorry, da hat sich im Grünton 2 (Originalfarbe) ein kleiner Fehler eingeschlichen - muss heißen:

Grün 2: 50 / 0 / 100 / 10

Viele Grüße,
David


als Antwort auf: [#359940]

4c Vektor-Logo auf Uncoated

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19247

23. Jul 2008, 17:47
Beitrag # 3 von 10
Beitrag ID: #360050
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Hallo David,

Antwort auf [ phuture303 ] Nun möchte der Kunde auch Briefpapier haben (80 g Recycling, hochweiss, 1,3-faches Volumen). Wie bekomme ich die "besten" 4c-Werte für den Druck auf uncoated-Briefpapier heraus?

Am besten über ein Profil dieses Papiers.
Näherungswerte dürfte das ISOuncoated Profil liefern.

Antwort auf [ phuture303 ] Spaßeshalber habe ich das Logo in Photoshop aufgemacht - Profil: ISO Coated v2 (ECI) - und dann in das ISO uncoated-Profil konvertiert. Sollte ich diese so enstandenen Farbwerte nun nach Illustrator übertragen, bekomme ich damit das beste Ergebnis?

Ja, so die Theorie...
Wichtig wäre noch, dass du absolut farbmetrich wandelst, um die Papierfarbe mit einzubeziehen, evtl. aber auch gerade in diesem Fall nicht, weil wenn dein uncoated Papier einen ähnlichen Weißgrad wie das ISOcoatedv2 Papier mit seinem Lab 95|0|-2 hat.

Aber wie schon gesagt, die Vorgehensweise ist die richtige, über die Genauigkeit entscheiden in dem Fall die Profile und ihre Authentizität.

Antwort auf [ phuture303 ] Das sind die Original-Farbwerte (CMYK):
Grün 1: 65 / 0 / 100 / 30
Grün 2: 50 / 0 / 100 / 10 (EDIT)
Grün 3: 30 / 0 / 100 / 0

Das kommt bei der Profilkonvertierung dabei raus:
Grün 1: 69 / 15 / 100 / 3
Grün 2: 48 / 2 / 99 / 0
Grün 3: 25 / 0 / 99 / 0

Kann ich hier für ISOcoatedV2 (ECI) und ISOuncoated nachvollziehen, allerdings per rel. FM Intent mit Tiefenkompensierung.

Antwort auf [ phuture303 ] Besonders der "Schwarzverlust" macht mich etwas unsicher - daher meine Nachfrage hier im Forum, ob der Vorgang so richtig war.

Das wirst du sogar festellen können, wenn du in ein anderes ISOcoated V2 Profil wandelst, also z.B. die 300% Variante oder das von Basiccolor oder Adobe.
Das liegt schlicht und ergreifend daran, das diese Profile einen auf fotografische und drucktechnische Belange hin optimierten Schwarzaufbau haben, der nicht zu deinen synthetischen Werten passt.
Selbst wenn du dir bei deinem 65/0/100/30 in ISOcoatedV2 mal den Lab-Wert ansiehst: 52|-35|46, und gehst dann in den Farbwähler und gibst eben diese Lab Werte ein, erhältst du schon was völlig anderes, als deinen synthetischen Atlantenwert.
Dein 65/0/100/30 ist eben nur eine der reichlich vorhandenen CMYK Farbkombinationen für ein Lab von 52|-35|46... Mit nahezu jedem beliebigen Anteil von 0-30% Schwarz lässt sich noch eine ebenbürtige CMYK Variation finden.

Antwort auf [ phuture303 ] Leider habe ich kein uncoated-Tonwertatlas zur Hand, sonst müsste ich ja nicht nachfragen :-)

Da empfehle ich nach wie vor:
http://www.hilfdirselbst.ch/..._P235717.html#235717

Wenn man sowas öfter hat, lohnen sich spezialisierte Tools wie X-Rites Colorpicker aus dem Profilemaker Paket oder von Basiccolor das Cooltool Namens spoTTuner.

Dort kann man gezielt auf spezielle CMYK Kombinationen hin optimieren (also z.B. 2 oder 3% einer Farbe unterbinden)


als Antwort auf: [#359940]

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phuture303
Beiträge gesamt: 3

23. Jul 2008, 18:34
Beitrag # 4 von 10
Beitrag ID: #360054
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Hallo Thomas,

vielen Dank für die umfangreiche Antwort! Ich denke, ich werde mir die unterschiedlich konvertierten Werte noch mal in Ruhe anschauen und dann entscheiden. (Und mich auch noch mal in das Thema Lab-Werte einlesen :-)

Schönen Abend noch,
David


als Antwort auf: [#360050]

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karsten schwarze
Beiträge gesamt: 431

23. Jul 2008, 22:13
Beitrag # 5 von 10
Beitrag ID: #360069
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Hallo Thomas,

jetzt muss ich doch mal nachfragen: Warum sollte bei der Anpassung von für den Druck auf gestrichenem Papier (Fogra39L) auf ein offenes Papier den absolut farbmetrischen RI benutzen? Wenn ich mit DeviceLink-Profilen arbeite um diese Anpassung automatisiert auf PDF-Dateien anzuwenden, benötigt diese Anpassung doch auch immer ein Gamut Mapping. Meine gesättigten Farben werden geclippt.

Bei der absolut farbmetrischen Konvertierung bekomme ich den Weißpunkt als CMYK-Werte in Bereiche, die vorher ohne Punkt gewessen sind. Ich drucke also den Papierton noch on top. Glaube ich nicht oder ich verstehe die Thematik falsch.

Gruß,
Karsten


als Antwort auf: [#360050]

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Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19247

23. Jul 2008, 22:35
Beitrag # 6 von 10
Beitrag ID: #360072
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Hallo Karsten,

bei Umwandlungen von Farben vom gedruckten Muster, muss der Weißpunkt immer mit rein, weil er ja auf dem Muster, das man für gut befunden hat, auch mit drin ist.

Würde man als z.B. ein vom Medienkeil abgenommenen Farbton per Lab in das dazugehörige CMYK Profil überführen wollen, klappt das auch nur mit abs. farbmetrischem RI.

Papierton steckt in der Messung drin, also muss er auch beim Wandeln berücksichtigt werden.

Oder hab ich die Frage falsch verstanden?


als Antwort auf: [#360069]

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karsten schwarze
Beiträge gesamt: 431

24. Jul 2008, 13:04
Beitrag # 7 von 10
Beitrag ID: #360156
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Hallo Thomas,

Wenn ich einen Sonderfarbton von einem Muster mit einem Messgerät den Ton abnehme, ist dies eine absolute Messung und ich berücksichtige den Papierton. Genau. Wenn ich aber eine CMYK-Anpassung für einen LAB-Wert berechnen will, wird mir doch bei der absolut farbmetrischen Wandlung der Papierton mit in die Daten reingerechnet obwohl der beim Druck später ja eh da ist. Wenn ich relativ farbmetrisch oder perzeptiv oder relativ farbmetrisch mit aktivierter Tiefenkompensierung wandle, wird der Papierton doch auch berücksichtig, da er ja im Zielprofil steht, aber eben NICHT in die Farbwerte reingerechnet. Der Ton kommt dann ja von alleine. Da sehe ich den Unterschied oder das Missverständnis?

Gruß,
Karsten.


als Antwort auf: [#360072]
(Dieser Beitrag wurde von karsten schwarze am 24. Jul 2008, 13:07 geändert)

4c Vektor-Logo auf Uncoated

floogy
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24. Jul 2008, 13:17
Beitrag # 8 von 10
Beitrag ID: #360159
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Müsste beim Proofen mit absolutem Intend nicht der Weißpunkt des Proofmediums mit dem Weißpunkt des Zielprofils verrechnet werden?

Man will schließlich den Weißpunkt des Zielprofils darstellen. Da sollte dann doch der Weißpunkt des Proofmediums(-papier) herausgerechnet werden, oder?


als Antwort auf: [#360156]

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karsten schwarze
Beiträge gesamt: 431

24. Jul 2008, 22:19
Beitrag # 9 von 10
Beitrag ID: #360263
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Hallo froggy,

Genau. Wenn Du einen Papierton mit darstellen willst, macht das Vorgehen ja auch Sinn. Wenn Du aber einen Lab-Wert in einen CMYK-Wert wandelst, willst Du ja nicht den Papierton als Farbwert in der gewandelten Datei gedruckt bekommen.

Probiere es doch einfach in Photoshop aus: Definiere eine hellen Lab-Wert (L100 zum Beispiel) und rechne den dann nach z.B. ISOnewspaper. Einmal absolut farbmetrsich und einmal perzeptiv oder relativ farbmetrisch mit Tiefenkompeniserung, und schau Dir das Ergebnis an. Ich finde das nicht so überzeugend.


als Antwort auf: [#360159]

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Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19247

25. Jul 2008, 21:44
Beitrag # 10 von 10
Beitrag ID: #360399
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Hallo Karsten,

Antwort auf [ karsten schwarze ] Wenn ich einen Sonderfarbton von einem Muster mit einem Messgerät den Ton abnehme, ist dies eine absolute Messung und ich berücksichtige den Papierton. Genau. Wenn ich aber eine CMYK-Anpassung für einen LAB-Wert berechnen will, wird mir doch bei der absolut farbmetrischen Wandlung der Papierton mit in die Daten reingerechnet obwohl der beim Druck später ja eh da ist.

Darf ich das übersetzen mit: Der Farbwert entspricht dem des gedruckten Musters auf dem vorherigen Papier, incl. Papierfarbe? Und dient somit als Zielwert auf dem neuen Material mit anderer Papierfarbe?


Antwort auf [ karsten schwarze ] Wenn ich relativ farbmetrisch oder perzeptiv oder relativ farbmetrisch mit aktivierter Tiefenkompensierung wandle, wird der Papierton doch auch berücksichtig, da er ja im Zielprofil steht, aber eben NICHT in die Farbwerte reingerechnet. Der Ton kommt dann ja von alleine. Da sehe ich den Unterschied oder das Missverständnis?

Nein, der kommt nicht, woher soll er denn kommen? Der Papierton des Zielfarbraums kommt natürlich, der ist ja mit dem Papier vorhanden. Ohne abs. fm. Wandlung fehlt aber die Relation Quelle zu Ziel.

Nehmen wir mal als Beispiel was deutliches, was auch nicht OoG im Ziel liegt, weil da gelten die Rechenregeln ja eh nicht.

Also, Beispiel ISOcoated V2 ein neutrales Grau mit Lab 60|0|0 und ein gilbes grau mit 60|0|5.
Beide sollen nun auf Munken Lynx, sprich ISOuncoated Yellowish genauso aussehen wie zuvor im 'Kunstdruck'. Und, nicht zu vernachlässigen bei der Angelegenheit, es geht nicht um komplette Wandlungen, also das am Ende im Weiß irgendwelche Prozente rumlungern interessiert für denn Fall nicht.

Also haben wir in der Quelle bei abs. FM RI als Voreinstellungin PS, was einem natürlichen Messen incl. Papierton entspricht folgendes:
60|0|0 = 39/31/33/15
60|0|5 = 37/31/39/15

Wandelt man das rel. farbmetrisch mit Tiefenkompensierung nach ISOuncoated yellowish kommt man bei nach wie vor abs. FM Messung auf:
63|-1|4 = 33/28/30/14 (man sieht wohin die Reise geht, wir sind fürs neutralgrau etwa beim gilben gelandet), und
63|0|8 = 33/28/37/14

Wohingegen die absolut Farbmetrische Wandlung nach ISOuncoated yellowish da landet:
60|0|0 = 41/33/27/15 (Sehr stark im Blau und dünn im Gelb um den Papierton zu kompensieren)und
60|0|5 = 36/31/35/17

Jetzt habe ich auf dem gelben Papier exakt den Farbeindruck, den ich zuvor im ISOcoated auch hatte.

Und ich meine, dass das der ursprünglichen Aufgabenstellung in prozesstechnischer Umsetzung entspricht. Das man bei den grünen Farben, so sie denn beim ungestrichenen Papier weit im OoG liegen, tricksen muss, steht auf einem anderen Blatt.


als Antwort auf: [#360156]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 25. Jul 2008, 21:49 geändert)
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